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Didi, bitte nicht bös´ sein – aber Fountas ist kein gutes Signal von Rapid

Samstag kann Rapid mit einem Punkt daheim im Allianz-Stadion gegen Wacker Innsbruck die Teilnahme am Play-off zur Europa League fixieren. Zwei Tage zuvor lächelte Noch-Sportchef Fredy Bickel mit der ersten grün.weißen Neuerwerbung für nächste Saison, mit der er eigentlich nichts mehr zu tun hat, in die Kameras. Aber mit dem Engagement des 23jährigen Griechen Taxiarchis Fountas, der keine Ablöse kostete, erfüllte Bickel Trainer Didi Kühbauer dessen sehnlichsten Wunsch. Da sich Rapid mit der Bestellung von Bickels Nachfolger aus nicht nachvollziehbaren Gründen weiter Zeit lässt, ist offenbar Kühbauer derzeit der Alleinplaner für die kommende Spielzeit, in der sich ein Tief wie der Fall in die Qualifikationsgruppe nicht mehr wiederholen darf, in der näher an die Spitze, sprich Red Bull Salzburg herangerückt werden soll.  Aber nicht böse sein, lieber Didi: Dazu ist der erste Neue kein gutes Signal. Denn mit Spielern, die es bei Salzburg nicht geschafft haben, wird Rapid der Nummer eins in Österreich nicht näher kommen. Rapid braucht keine Ergänzungsspieler, sondern mehr Qualität.

Kühbauer kann zurecht dagegen einwenden, dass er  seinen Wunschspieler besser kennt als alle Kritiker. Weil er mit ihm drei Monate bei St. Pöltens Erfolgslauf zusammengearbeitet hatte. Daher schätzt Kühbauer die Schnelligkeit des dreifachen griechischen Teamspielers, der für ihn auf beiden Außenbahnen einsetzbar ist. Und auch im Zentrum. Entweder ganz vorne oder als hängende Spitze, Fountas funktionierte also unter Kühbauer, auch ohne ihn bei St.Pölten. Aber davor? Mit 17 holte ihn Salzburg von AEK Athen, musste dafür nur eine Ausbildungsentschädigung zahlen.  Wer in dem Alter bereits 35 Spiele in Griechenlands höchster Liga absolviert hatte,muss etwas drauf haben. Aber das zeigte er bei Salzburg nicht. Daher verlieh ihn der Meister nach sechs Monaten mit nur einem Spiel im Bullen-Dress und sechs bei Liefering  zu Grödig. Dort setzte ihn Adi Hütter siebenmal ein, ohne dass Fountas einmal traf. Danach drei Jahe als Salzburg-Leihspieler in Griechenland bei Panionios Athen und Asteras Tripolis. Sechs Tore und acht Assists bei Panionios in 55 Spielen, vier Treffer und zwei Assists in 24  Partien für Asteras. Als der Vertrag bei Salzburg  im Sommer 2017 beendet war, sich kein Interessent für ihn fand, spielte Fountas in der dritten deutschen Liga bei Großaspach, fiel mit einem Tor in 16 Spielen auch nicht gerade mächtig auf. Im vergangenen Juli heuerte er bei St.Pölten an. In 22 Spielen kam er auf vier Tor, davon zwei in Kühbauers Ära. Sein Marktwert liegt derzeit bei 400.000 Euro.

Die gute St.Pölten-Zeit endete mit einer schweren Schulterverletzung, die er Ende März beim 1:0 gegen Sturm in Graz erlitt, die operiert werden musste. Da ein monatelanger Ausfall drohte, zog St. Pöltens Manager Andreas Blumauer nicht die Option auf eine weitere Saison, wollte einen längerfristigen Vertrag, fand aber dazu mit der Agentur von Fountas, der in Ludwigsburg ansässigen MK Sport Consulting, keinen gemeinsamen Nenner. Rapid griff auf Wunsch von Kühbauer zu, hofft, dass er zu Beginn der Vorbereitung im Juni voll ins Training einsteigen kann. Fountas bekommt bei Rapid die Rückennummer neun, die mit großen Namen verbunden ist. Etwa mit Robert Dienst oder Hans Krankl. Zuletzt hatte sie Veton Berisha am Rücken. Es ist Rapid zu wünschen, dass Fountas effizienter sein wird als der kämpferische Norweger. Und es bleibt die Frage: Hat Kühbauer weitere ehemalige Spieler von ihm bei St. Pölten, Wolfsberg oder Admira im Visier? Die Ansprüche bei Rapid werden auf jeden Fall höher sein. Das wird auch Fountas bald merken.

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