Fußball

Didi lieferte für Mattersburg das Konzept gegen Rapid

Bei den tipp 3-Quoten (siehe unten) ist alles klar: Rapid Sonntag Nachmittag daheim gegen Mattersburg klarer 1,55-Favorit, die Grün-Weißen au dem Burgenland Aussenseiter mit einer Quote von 5,00. Die auf ein 1:0 von Mattersburg laufen sogar auf 13,00. Die Statistik spricht aber auch klar für Rapid: Die letzten elf Duelle gegen Mattersburg gewonnen, von de letzten acht Rapid-Trainer hat nur einer bei seinem Einstand in der Bundesliga verloren, nämlich Damir Canadi im Herbst 2016 mit dem 1:2 in Salzburg. Die Hürde seines Ex.Klubs Mattersburg für Didi Kühbauer beim seinem ersten Match auf der Rapid-Trainerbank in Hütteldorf  nicht so schwer zu nehmen. Oder doch?

Die Rapid-Heimbilanz dieser Saison muss eigentlich zu denken geben. Von fünf Spiele nur eines gewonnen, von fünfzehn möglichen Punkten nur fünf geholt, zehn liegen gelassen. Dabei dreimal kein Tor erzielt: Gegen Wolfsberg sowie zuletzt im Derby gegen Austria und St.Pölten. Das geradezu „perverse“ an der Ausgangsposition: Ausgerechnet Kühbauer lieferte seinem Mattersburger Kollegen Klaus Schmidt letzte Runde mit St.Pölten die Vorlage, wie im Rapid im Allianz-Stadion in Verlegenheit bringen und besiegen kann. Schmidt sass dabei in der letzten Reihe der Pressetribüne, bobachtete genau,notierte einige Details. Es wäre eine Überraschung, sollte Schmidt Mattersburg anders präsentieren als Kühbauer St. Pölten: Drei Innenverteidiger, Fünferabwehr, neun von zehn Feldspielern hinter dem Ball.  Um zu reüssieren, bräuchten die Burgenländer aber einen ähnlich günstigen Spielverlauf wie St.Pölten. Etwa, mit der ersten Chance in Führung zu gehen.

Kühbauer kann als Rapid-Ikone mit der bedingungslosen Unterstützung  anders als sein Vorgänger Goran Djuricin von der Fantribüne  rechnen. Er wird auch andere Ideen haben, um daheim zu reüssieren. Versprach, dass Raid besser aussehen wird als beim glücklichen Cupaufstieg gegen Mattersburg nach Elferschießen vor eineinhalb Wochen im Pappelstadion. Die Frage wir sein, wen stellt Kühbauer auf. Bringt er ohne den gesperrten Andrij Ivan anders als im Ibrox-Park zu Beginn Christoph Knasmüller (Bild oben im verlorenen Derby gegen Austria) und Deni Alar, die prominentesten Sommerkäufe von Sportchef Fredy Bickel, um die Kreativität zu vergrößern oder setzt er total auf die Karte Kampf? Alar erzielte bisher daheim die meisten Rapid-Tore in der Bundesliga, wenn es auch nur zwei waren. Knasmüllner traf noch nicht in der Bundesliga, aber viermal in der  Qualifikation zur Europa League. Eine Variante wäre auch der Wechsel im System von 4-2-3-1 auf 4-4-2 mit dem Serben Andrija Pavlovic und Alar an vorderster Front. Wäre aber plausibel, sollte Kühbauer erst in der Länderspielpause daran arbeiten.

In der Abwehr gibt´s nach dem Ausfall von Mateo Barac und Max Hofmann zwei Varianten:  Christopher Dibon spielt erstmals seit Mai 2017 in der Bundesliga von Beginn an, mit ihm und Mario Sonnleitner als Innenverteidiger regiert die Erfahrung. Oder der 19jährigen Mert Müldür beginnt im Abwehrzentrum. Auf der Position, die ihm am besten liegt. Dann würde wohl Marvin Potzmann rechts verteidigen, links nach seiner Verletzung Boli Bolingboli. Egal, wie sich Kühbauer entscheidet: Zu einem „Dreier“, wie er es sagte, gibt es keine Alternative. Rapid braucht ihn dringendst, um in der Meisterschaft nicht noch weiter in Schieflage zu kommen. Kühbauer ist clever und erfahren genug, um sich mit diesem Kader nicht in das hetzen zu lassen, was die Fantribüne sehen will: Einen bedingungslosen Sturmlauf, der aber zugleich Mattersburg Konterchancen bietet. Mit dem ersten Sieg der Kühbauer-Ära könnte Rapid Mattersburg überholen, an Wolfsberg auf zwei Punkte herankommen, an Austria auf vier. 105 Minuten nach dem Schlusspfiff  in Hütteldorf beginnt im „Sport am Sonntag“ auf ORF 1 die große Rapid-Diskussion. Mit Bickel und Peter Pacult, dem letzten Rapid-Meistertrainer.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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