Fußball

Die Alarmglocken läuten! Foda muss alles in Frage stellen

Schon in den ersten drei Spielen der WM-Qualifikation verspielte Österreich die Chancen auf den Gruppensieg, kann das Katar-Tucket nur via zwei Spielen im Play-off erkämpfen. Nach dem  peinlichen 0:4 (0:0) gegen Dänemark im Happel-Stadion, der höchsten Niederlage der Ära von Franco Foda, der höchsten seit dem 2:6 gegen Deutschland in Gelsenkirchen vor zehn Jahren, müssen die Alarmglocken schrillen. Wer sich 75 Tage vor seinem erstem Spiel bei der Europameisterschaft so präsentiert wie Österreich ab der 58. Minute nach dem ersten dänischen Tor, bei dem stimmt vieles nicht. Auf jeden Fall zu viel.  Und daher muss Foda alles in Frage stellen. Seine  Personalauswahl, auch die Spielanlage. Denn mit solchen Leistungen gewinnt Österreich so wie der  Europameisteerschaft 2016 in Frankreich kein einziges Spiel. Auch Nordmazedonien, der Startgegner am 13. Juni in Bukarest, in der EM-Qualifikktion von Österreich zweimal besiegt, sorgte dafür, dass es ein Abend war, nach dem man sich große Sorgen machen muss. Denn der krasse Außenseiter besiegte Deutschland in Duisburg sensationell 2:1 (1:0). Durch Tore des 37 jährigen Genua-Oldies Goran Pandev knapp vor der Pause sowie des 21 jährigen Napoli-Jungstars Eljif Elmas  fünf Minuten vor Schluss.

Die Österreicher spielten daheim in der Auswärtsdress. Ganz in Schwarz. Am Ende trugen alle Trauer. Auch die Spieler wie das Bild oben von Xaver Schlager und David Alaba zeigt. Entsetzen überall. Von Beginn an zu viel reagiert statt agiert. Trotzdem konnte man bei gutem Willen noch behaupten, dass es bis zur Pause ein Duell auf Augenhöhe war. Österreichs erster Schuss in Richtung dänisches Tor gelang erst nach 29 Minuten, zwei Minuten nach der ersten Chance der Dänen. Kurz vor der Pause wurde  Österreich durch Christoph Baumgartner sogar erstmals gefährlich, ohne Dänemarks Klassetormann Kaspar Schmeichel zum Eingreifen zu zwingen. Daran änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts. Sehr, sehr bedenklich. Vor allem wie Österreich nach der dänischen Führung nach 58 Minuten auseinander fiel. Keiner Mannschaft, die etwas auf sich hält, darf in neun Minuten drei Tore kassieren, in 15 Minuten vier. Und wie die Tore fielen. Ein kollektives Versagen der Mannschaft. Von vorne bis nach hinten oder umgekehrt. Wie man  es will.

Als Dänemarks Teamchef  Kasper Jhulmland für Yussuf Poulsen, den Andreas Ulmer bis dahin gut kontrollierte, Bologna-Legionär Andreas Skov Olsen brachte, wollte er mehr Tempo ins Spiel bringen. Das in der  erste Hälfte war ihm zu langsam. Der Tausch bewährte sich: Gernot Trauner ließ sich leicht von Dortmund-Legionär Thomas Delaney ausspielen, dessen Querpasss fand Skov Olsen, der für Ulmer einfach zu schnell war.Nicht nur in dieser Szene. Zum zweiten Tor serviert Trauner unglücklich Atalanta-Verteidiger Joakim Maehle den Ball in den Lauf. Maehle und Skov Olsen waren 2019 bei der  U 21-Europameisterschaft in Udine Dänemarks Torschützen beim 3:1 gegen Österreich. Das 0:3 ermöglichte in völlig msisglückter Ausflug von Tormann Alexander Schlager, das 0:4 fiel aus einem Konter, bei dem Torschütze Olsen Ulmer locker austanzte und ins lange Eck traf. Österreich war nicht mehr existent. Nach dem zweiten Tor tauschte Hjulmland mit Joachim Andersen von Fulham einen dritten Innenverteidiger ein, um den Vorsprung zur halten, Foda mit Valentino Lazaro einen Offensivspieler statt „Absicherer“ Stefan Ilsanker, um die Offensive zu beleben. Dass Dänemark nach der Pause zum Unterschied von Österreich nachlegen konnte, kam für Hjulmland nicht überraschend: „Ich wusste, dass wir in der zweiten Hälfte mehr Energie haben werden. Österreich spürte die drei Spielen in sieben Tagen.“ Hjulmlands Marschroute, Sonntag beim 8:0 gegen Moldawien bis auf Tormann Schmeichel alle Spieler, die Israel zuvor in Tel Aviv 2.0 bezwungen hatten, vn Bgeinna n nicht zu brigen, machte sich bezahlt. Foda wechselte nach dem 2:2 in Glasgow vier Mann, nach dem 3:1 gegen die Färöer nur zwei.

Aber das alleine als Grund anzuführen, wäre zu billig. Dänemark hat nach drei Spielen neun Punkte und die sensationelle Tordifferenz von 14:0, Österreich nur vier und 5:7-Tore. Ist damit nru Vierter hinter Schottland (4:0 gegen Färöer) und Israel (in Chisinau gegen Moldau von 0:1 auf 4:1). Israels Teamchef Willi Rutteensteiner wird der Blick auf die Tallebe sicher freuen, auch wenn die nur eine Momentaufnahme bedeutet. Foda wird sich zu Ostern über viele Dinge den Kopf zerbrechen müssen. Wieder einmal über die Rolle von David Aalba. Es bringt nichts, ihm in jedem Spiel eine andere Rolle zu geben. In Glasgow linker Verteidiger, gegen die Färöer im zentralen Mittelfeld, gegen die Dänen im linken offensiven Mittelfeld. Eine Rolle, die er bei Bayern nie spielt. Nur im Zentrum kann Alaba dem Team die Impulse geben, die man sich von seiner Klasse erhofft. Dass e mehrmals unbedrängt  den Ball in die Beine der Dänen spielte, lag wohl an einer schwachen Tagesform. Die nicht nur er hatte, sondern auch Stefan Lainer. Generell muss sich Foda hinterfragen, warum Alaba, Lainer, Xaver Schlager oder Marcel Sabitzer nicht so gut spielen wie  bei ihren deutschen Klubs nicht so dominant auftreten.  Haben sie wirklich so viel bessere Mitspieler bei Bayern, Mönchengladbach, Wolfsburg und RB Leipzig, ist Alaba bei all seinen Qualitäten, über die man nicht diskutieren braucht, kein Führungsspieler? In der Rolle des Deasterys gegen Dänemark sicher nicht. Am besten spielte er im Zentrum gegen die Färöer.

Aber das ist nichts das einzige Problem. Die Tormanndiskussion geht durch Alexander Schlagers unglückliche Auftritte in Glasgow und gegen die Dänen weiter. Bei Trauner zeigte sich, dass er in einer Vierabwehr lange nicht souverön wirkt wie in der Variante mit drei Innenverteiigern als Dirigent. „Wir werden bei der Europameisterschaft ein anderes Gesicht zeigen“, versprach Foda bei der Pressekonferenz kurz vor Mitternacht. Dass drei Spieler vorzeitig abreisen mussten, ist kein wirkliches Argument dafür. Denn Sonntag ließ Foda Trauner statt Philipp Lienhart spielen. Obwohl sich der in Glasgow nichts zu Schulden hatte kommen lassen. Das gehört zu den Dingen, die man nicht so recht verstehen kann. Aber es gibt  größere Probleme als das.

 

 

 

 

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Agentur Diener/Phlipp Schalber.

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