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Die Austria beginnt nach drei Monaten Ilzer wieder bei null

Für die Young Violets gab es Freitag in der zweiten Liga ein bisher unbekanntes Erfolgserlebnis: In der siebenten Runde endlich der erste Punkt. Das 0:0 gegen Ried gelang trotz 70 Minuten in Unterzahl. Immerhin ein Anfang. Gibt es den  für Austria am Sonntag auch in der Bundesliga beim Ex-Klub von Trainer Christian Ilzer in Wolfsberg? Das wäre dringend notwendig. Bis zur Länderspielpause im Oktober will Sportvorstand Peter Stöger einen positiven Trend ernennen können, sonst wird es für einige Spieler in böses Erwachen geben.

Eine Konsequenz aus der letzten Niederlage im Derby gegen Rapid sah man schon Freitag: Innenverteidiger Maudo Jarjue, gegen den Erzrivalen bereits nach 35 Minuten ausgewechselt, spielte bei den Amateuren, ist also für Ilzer derzeit kein Thema. Weil es die nötige Stabilität in der Innenverteidigung bisher nicht gab, egal, wer dort spielte. In Wolfsberg sollen das  der Amerikaner Erik Palmer Brown und Johannes Handl, der in Andorra eine Hälfte lang in Österreichs U21 debütierte, schaffen. Der „Dauer-Verletzte“ Alexander Borkovic steht wenigstens wieder im Mannschaftstraining. Das bedeutet schon einen Fortschritt. Wolfsberg hat nach sechs Runden sieben Punkte mehr als die Austria. Das spricht für den besten Start der Kärntner seit fünf Jahren, aber nur gegen Violett.

Über keinen anderen Gegner in der Bundesliga hat Ilzer wohl so viel Insiderwissen. Ob er das nützen kann? Er weiß, dass sein Nachfolger Gerhard Struber mit dem Ex-Austrianer Michael Liendl, dem noch von ihm geholten israelischen Neo-Teamstürmer Shon Weissman und Salzburg-Leihgabe Anderson Niangbo mehr „Waffen“ als er hat. „Es geht darum, die Spieler so zu positionieren, damit sie ihre Qualitäten optimal zur Geltung bringen können“, behauptet der steirische Trainer, der dank Stöger weiter in Ruhe arbeiten kann. Obwohl es ihm offenbar bisher nicht gelang, die Spieler richtig zu positionieren. So gesehen beginnt die Austria nach drei Monaten Ilzer, dem einige Dinge bewusst geworden sind, die er ändern wird, in Wolfsberg wieder bei null. Mit der Suche nach dem System, das am besten zu diesem Kader passt, nach der richtigen Besetzung. Schritt für Schritt soll die Austria nach Ilzers Vorstellungen gemeinsam aus der negativen Phase kommen. Aber die Zeit drängt so, dass mehrere Schritte auf einmal nötig wären.

Dank Ilzers Arbeit wartet auf Wolfsberg am Donnerstag der Höhepunkt der 88jährigen Klubgeschichte, das erste Spiel in der Gruppenphase der Europa League bei Borussia Mönchengladbach. Bis Ilzer die Austria so weit bringt, wird es noch einige Zeit dauern, wird er personell noch viel ändern müssen.

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