Die Wiener Austria gewann Donnerstag einen Test ohne zwölf Kaderspieler (von Christian Früchtl bis Andreas Gruber) gegen Zweitligist VSE St. Pölten 3:2 (2:1), wobei einige der Kooperationsspieler bei Stripfing, so der 19 jährige Moritz Wels, zum Einsatz kamen. Jubelt darüber, erstmals in der 112 jährigen Klubgeschichte die 8000 er-Marke an Abonnements geknackt zu haben. Das ist im Vergleich zum Sommer 2021 ein sattes Plus von 50,5 Prozent. Aber die violette Bombe sickerte erst am Abend durch: Eine Persönlichkeit in Sachen Eishockey und Fußball wird neuer Aufsichtsratschef. Der 64 jährige Deutsch-Kanadier Ralph Krueger. Sein Engagement fädelte offenbar die Investorengruppe ein.
Krueger ist in Österreich ein Begriff, seit er zwischen 1991 und 1998 als Trainer VEU Feldkirch zur neuen Nummer eins in Österreichs Eishockey machte, fünfmal den Meistertitel gewann, als Höhepunkt einmal auch die European Champions League. Zwischen 1998 und 2010 war er erfolgreicher Schweizer Teamchef, der unter anderem auch den aktuellen in Österreich, Roger Bader, „beeinflusste“. Der sagt: „Bei Ralph schließe ich nichts aus.“ Danach war Krueger in der National Hockey League bei den Edmonton Oilers, ehe 2014 ein neues Kapitel in seiner Karriere begann: Im Fußball, in Englands Premier League. Bei Southampton. Fünf Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender, geholt von der Schweizer Besitzerfamilie Liebherr. Zu Kruegers Aera gehörte auch, dass er Ralph Hasenhüttl 2016 als Trainer engagierte, als Southampton ans Tabellenende lag. Mit dem Steirer gelang den Klassenerhalt. 2019 reizte Krueger wieder Eishockey mehr, kehrte er in die NHL zurück. Zu den Buffalo Sabres. Dort blieb er zwei Jahre.
Zwei Jahre später also wieder im Fußball. Bei einem Klub, bei dem Hasenhüttl gespielt hatte. Der Austria kann man nur gratulieren, eine solch kompetente Persönlichkeit gewonnen zu haben. Das unterstreicht sicher die Aufbruchsstimmung, die derzeit bei den Violetten herrscht. Zum achtköpfigen Austria-Aufsichtsrat gehören unter anderem Präsident Kurt Gollowitzer, Ex-Teamspieler Sebastian Prödl und Hanno Egger. Der kennt Krueger aus Feldkircher Zeiten
Foto: Buffalo Sabres.