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Die Austria hat ausgelitten, der LASK schwebt auf Wolke sieben

Nur ein Punkt trennte die Austria nach der Winterpause vom Aufsteiger LASK, vier Runden vor Schluss sind es 18. Das sagt alles über katastrophale Frühjahr in Violett, über das hervorragende der Linzer mit bisher 30 Punkten! Mit dem 2:0 in Altach fixierte der LASK Samstag seine erste Euroacupteilnahme seit 1999, gewann erstmals seit der Saison 1984/85 sieben Spiele in Serie. Im Finish folgen die Duelle gegen Rapid in Pasching und danach gegen Sturm in Graz. Da könnte sogar noch Rang zwei möglich sein. Die Qualifikation für die Champions League schaffte zuvor noch kein Aufsteiger. Das wäre die Krönung. Aber auch wenn die nicht gelingt, gilt der Satz von Trainer Oliver Glasner: „Derzeit schweben wir auf Wolke sieben!“.

Was man von der Austria nicht behaupten kann. Sie hat für diese Saison sozusagen ausgelitten. Die dritte Saisonniederlage gegen Mattersburg, das 2:3 (2:2) im Happel-Stadion, bedeutete das dritte verlorene Match hintereinander, zerstörte die letzten Mini-Hoffnungen,  in der neuen Generali-Arena  um die Qualifikation für die Europa League spielen zu können. Das nützen auch die Tore von Dominik Prokop (Bild oben links) und Kapitän Alexander Grünwald, das erste seit seiner monatelangen Verletzungspause, nicht. Am Ende schoben auch die Torschützen Frust. Durch ein Tor in der 92. Minute verloren, das nicht zählen hätte dürfen. Auch Referee Alexander Harkam gab nach dem Studium der TV-Bilder zu, dass er zuvor das Match unterbrechen, auf Freistoss für Austria hätte entscheiden müssen. Aber auch ein Unentschieden hätte nicht geholfen, daher machte das fast keiner zum großen Thema:“Vor der Pause war es ein Spiel,in dem du als Trainer durchdrehst“, gestand Verlierer Thomas Letsch, „wir spielen zwar Chancen heraus, ließen aber viel zu viel  zu.“ Für seinen siegreichen Kollegen Gerald Baumgartner war es sicher die große Genugtuung, dass es den Burgenländern zuvor noch nie gelungen war, dreimal  die Austria zu schlagen.. Musste er doch vor drei Jahren bei Violett vorzeitig gehen. Das war damals eine der ersten Amtshandungen von Austrias damals neuem Sportchef Franz Wohlfahrt.

Den Sager von Letsch, nach so einem Match verbiete es sich, über den Europacuo zu reden, kann man nichts entgegenstzen.  Austrias Deasatser zeigte auf, wo die größten Schwächen liegen: Ohne eine stabile Defensive kann es nicht mit einer erfolgreichen Saison klappen. Für die hätte er  eigentlich der deutsche Routinier Heiko Westermann sorgen sollen, den die Austria auf ausdrücklichsten Wunsch von Ex-Trainer Thorsten Fink im letzten Sommer engagierte, obwohl er in den Saisonen zuvor bei Ajax Amsterdam und Betis Sevilla nur noch wie ein  Auslaufmodell wirkte. Vor der bitteren Niederlage gegen Mattersburg verkündete der ehemalige deutsche Teamspieler  wegen eines Knorpelschadens das Ende seiner aktiven Karriere. Danach sah es mitunter auch aus, als der 34jährige im Herbst noch spielte. Ihn zu holen, bedeute einen der schweren Fehler, die zu dem violetten Desaster nach Platz zwei in der letzten Saison führten. Danach kündigte Fink, der Samstag drei Stunden nach Austrias 2:3 sein erstes Spiel als Trainer von Grasshoppers Zürich in Lausanne 1:0 gewann, sogar die Jagd auf Meister Red Bull Salzburg an. Ehrlich muss man aber zugeben, dass es auch Winterkauf  Michael Madl es nicht schaffte, die Abwehr zu stabilisieren. Auch der Heimkehrer ist zu Austrias Pech verletzungsanfällig. 52 Tore kassierte die Austria in 32 Runden, der LASK nur 31.

Daher gibt´s keine Chancen mehr auf Platz fünf, den Mattersburg noch nicht ganz abgeschrieben hat. Aber die sieben Punkte Rückstand auf Admira werden nur sehr schwer aufzuholen sein. Die Südstädter verteidigten mit dem 4:2 gegen Wolfsberg die ausgezeichnete Ausgangsposition. Wobei mit Markus Wostry einer der drei Spieler, die Admira Ende Mai fix verlassen, für dir wichtigen Tore von 0:1 auf 2:1 sorgte. Die hatte Trainer Ernst Baumeister nach dem 2:4 bei Rapid leise, aber doch kritisiert. Beim Innenverteidiger fiel dies auf fruchtbaren Boden. Über seine Zukunft beim LASK wollte Wostry nach seinem Doppelpack nicht reden, Bei Austria wird viel darüber geredet werden, ob Letsch auch im neuen Stadion der Trainer sein soll. Die verpasste Qualifikation für einen internationalen Bewerb kann man dem Fink-Nachfolger aber nicht anlasten. Da stehen anderen vielmehr in der Schuld.

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