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Die Austria und der bedingungslose Schulterschluss

In den bisherigen fünf Play offs um einen Europacupplatz siegte viermal die Mannschaft aus der Meistergruppe. Das wäre im aktuellen Fall Hartberg. Die Ausnahme war bisher die Wiener Austria. Vor drei Jahren, als Peter Stöger Trainer war, gegen Hartberg. Damals gelang sogar ein 3:0 im Auswärtsspiel. Das wird Dienstagabend gar nicht notwendig sein, um dies zum zweiten Mal als Mannschaft aus der Qualifikationsgruppe zu erreichen. Nach dem 2:1 vom Freitag reicht in Hartberg schon ein Unentschieden für einen versöhnlichen Abschluss einer Saison, in der Präsident Kurt Gollowitzer einen wirtschaftlichen und sportlichen Turnaround feststellte. In Sachen wirtschaftlich kann man wegen der erstmals nach drei Jahren erteilter Lizenz in erster Instanz durchaus seine Meinung teilen. Aber sportlich? Letzte Saison war Austria in der Meistergruppe, eroberte als Fünfter noch den Platz für die Qualifikation der Conference League. Wenn dies am Dienstag nicht wiederholt wird, wo bleibt dann der Turnaround? Dann war es eher einer nach unten.

Gollowitzer kam zum violetten Medientermin am Montag mit seinen Vorständen, mit dem für die Wirtschaft zuständigen Harald Zagiczek und dem im Sport verantwortlichen Jürgen Werner (Bild). Gollowitzer bezeichnete das Duo als optimale Konstellation, mit dem man auch in die kommende Saison gehen werde. Zagiczek sprach vom bedingungslosen Schulterschluss, Werner wünschte sich in Ruhe arbeiten zu können. Aber Störfeuer gab es seit dem Tod von „Mister Austria“, Joschi Walter, in 32 Jahren eigentlich immer. Sogar bei Erfolgen. Und die werden auch jetzt kommen, selbst wenn die Austria in Hartberg nicht verlieren sollte. Es geht um die Suche nach dem neuen Trainer, den Werner in drei Wochen präsentieren will. Christian Wegleitner, der bisher dreimal 2:1 siegreichen Interimslösung, fehlt die nötige Pro-Lizenz, um Chef sein zu können. Also muss es ein anderer werden. Die Vorstellung, dass Werner bei diesem Thema anders denkt als der Präsident oder der Vorstandskollege, ist gar nicht so weit hergeholt. Da muss der Schulterschluss wohl erstritten werden. Laut Vertrag sollte Werner das letzte Wort haben.

Hartberg wird laut Trainer Markus Schopp ein Feuerwerk zünden müssen, um nächste Saison im Europacup dabei zu sein. Bleibt er, wenn das nicht gelingt? Teamstürmer Max Entrup erzielte seine fünf Tore im Frühjahr alle auswärts, keines daheim. Vielleicht gelingt´s im letzten Spiel der Saison. Das würde Hartberg helfen. Letzten Freitag erklärte Entrup im „Sky“-Interview, nach aktuellem Stand auch nächste Saison in Hartberg zu spielen. Warum er dann zwei Tage später das LASK-Instagram-Foto von der Vertragsverlängerung mit Trainer Thomas Darazs likte? Vielleicht, weil in seinen Regionalligazeiten Darazs sein Trainer bei Traiskirchen war.

Foto: ViolaTV/Screenshot.

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