Fußball

Die Bilanz der Hinrunde: Sturm hat den besten Tormann! Wenigstens die Rapid-Viertelstunde lebt

Österreichs Schiedsrichter und ihr Chef Robert Sedlacek antworteten Dienstag via Aussendung über den ÖFB auf die temperamentvolle und emotionale Kritik von Marc Janko am vergangenen Samstag im Sky-Studio nach einem VAR-Fehler bei Salzburgs 3:2 in Altach, einem übersehenen Elfmeter für den Tabellenführer. Dieser Fehler wurde zugegeben, ansonst aber die Kritik als überzogen und nicht nachvollziehbar bezeichnet. Die dürfe auf keinen Fall ins persönliche gehen. Dass die Schiedsrichter ihre Leistungen der letzten Wochen dabei als sehr zufriedenstellend bezeichneten, kam nicht überraschend, ist überdies bezeichnend. So falsch lag Janko nicht. Denn es gab in der Hinrunde nicht nur diesen einen Fehler.

Ineressanter war die Bilanz, die von der Bundesliga und ihrem Partner Opta über die ersten elf Runden gezogen wurde. Weil es dabei einige Rekorde gab. Für die unter anderem Salzburg-Trainer Matthias Jaissle sorgte. 33 Siege in seinen ersten 43 Bundesliagspielen gelangen zuvor keinem anderen Trainer in der Bundesliga-Geschichte. Damit übertraf er seine Vorgänger Marco Rose (um einen), Jesse Marsch (um drei) und Oscar Garcia (um vier). Jaissle blieb in 22 dieser 43 Spiele ohne Gegentor. Damit erreichte er den Rekord, den Vlatko Markovic  1985/86 bei Rapid aufstellte, nach ihm bei der Austria Thomas Parits (1986/87) und der spätere deutsche Weltmeister-Teamchef Jogi Löw (2003/04). Für einen Rekord sorgte auch Ex-Rapid-Trainer Didi Kühbauer zu Beginn seiner LASK-Ära: Vor ihm wurden noch bei keinem Trainer der Linzer in den seinen ersten 14 Partien ein Tor erzielt. Kein andere blieb auch in den ersten acht Runden der Saison ungeschlagen. Mit Linksverteidiger Rene Renner stellt der LASK auch den Spieler mit den meisten Ballaktionen, insgesamt 943. Damit hat er 97 mehr als der Zweite, Austria Klagenfurts Routinier Christopher Wernitznig.

Dass Sturm Graz heuer Meister Red Bull Salzburg bisher mehr auf den Fersen ist als nch in der letzten Saison, beweisen auch einige Statistiken. Beim Vizemeister sorgten 14 verschiedene Spieler für Tore, bei den Salzburgern nur zwölf. Salzburg hatte die meisten hohen Ballgewinne innerhalb von 40 Metern vor dem gegnerischen Tor (96), aber Sturm eroberte den Ball im Schnitt 43,7 Meter vor dem generischen Tor, hat die höchste Balleroberungslinie in dieser Saison. Sturm gab die meisten Schüsse in einem Spiel ab. Aus den 37 gegen Hartberg fiel allerdings kein Treffer, es blieb beim 0:0.

Sturm liegt auch in Einzelwertungen auf Platz eins: Gregory Wüthrich hat die meisten Kopfballduelle gewonnen (75 Prozent), Kapitän Jörg Siebenhandl (Bild oben) ist der Tormann, der die meisten Torschüsse abwehrte. Nämlich 76, 9 Prozent. Nach ihm kommen LASK-Kapitän Alexander Schlager (72,7 Prozent) und Salzburgs Philipp Köhn (72,0), den schwächsten Wert hat Wolfsbergs deutscher Legionär Hendrik Bonmann mit 50 Prozent. Sturm stellt auch den torgefährlichsten Joker. Emanuel Emegha liegt mit drei Treffern ex aequo mit Rapids Bernhard Zimmermann auf Rang eins. 19,7 Prozent der bisher erzielten Tore fielen durch eingewechselte Spieler, so hoch war der Anteil zuvor noch nie.

Auch beim Vorletzten Altach gibt es Spieler mit Bestwerten: Routinier Atdhe Nuhiu erzielte die meisten Kopfballtreffer (fünf), war zudem der effizienteste Spieler, beging auch die meisten Fouls (31). Altach stell den Spieler mit den meisten Flanken, den Ex-Rapidler Manuel Thurnwald (44). Auf ihn folgt Rapids Linksverteidiger Jonas Auer (42). Die „Zweikampfmaschinen“ der Liga kommen von  Austria Klagenfurt mit Nicolas Wimmer (72,6 Prozent der Duelle gewonnen) und Thorsten Mahrer (71,4 Prozent). Man kann es kaum glauben, aber auch Rapid stellte einen Rekord auf: In jedem der vergangenen 18 Auswärtsspiele getroffen, das gelang Grün-Weiß erstmals in der Bundesliga. Rapid erzielte 43 Prozent seiner Tore, sechs von 14, in der Schlussviertelstunde. Wenigstens die Rapid-Viertelstunde lebt! Auch wenn nur der erste dieser sechs Treffer entscheidend war. Der von Zimmermann zum 1:0 gegen Ried, dem bisher einzigen Heimsieg.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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