Fußball

Die deutschen Corona-Regeln sind auch in Österreich umsetzbar

Noch bevor sich Mittwoch das ÖFB-Präsidium und Donnerstag die Bundesligaklubs in Videokonferenzen mit der aktuellen Lage beschäftigen, könnten Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sowie Rudi Anschober den ersten kleinen Schritt zurück in die Fußball-Normalität ermöglichen, der Mut machen könnte, die Saison zu Ende zu spielen. Indem sie das Training auf Rasen wieder möglich machen. Beim großen Nachbarn Deutschland begann Borussia Dortmund damit schon am 31.März, vergangene Woche galt das für all 18 Vereine. In kleinen Gruppen, natürlich unter strengen Corona-Regeln. Aber die wären ohne Probleme auch für die österreichischen Vereine umsetzbar.

Etwa unter Ausschluss der Öffentlichkeit und auf mehreren Plätzen zu trainieren. Man kann überall den Kader auf mehrere Kabinen verteilen wie unter anderem bei  Oliver Glasner in Wolfsburg (Bild oben), damit sich pro Kabinenbank nur ein Spieler umzieht. Selbst ein kleinerer Klub wie Hartberg hat mehr als zehn Kabinen. Nach dem Umziehen geht jeder Spieler einzeln auf den Platz, jeder hat seine personalisierte Trinkflasche, bekommt eigene Utensilien wie Ball, Massagerolle, Gymnastik-Matte und Handtuch. Nach dem Training fahren die Spieler ungeduscht heim. Das gilt auch bei Bayern München für die Stars. Man könnte so wie in Deutschland auch in Österreich auch in Schichten oder über den ganzen Tag verteilt trainieren, wobei in diesem Fall die Trainer bis zu vier Stunden oder auch mehr auf dem Platz sein müssten.

Berührungen und Zweikämpfe sind verboten. Ebenso sich die Hand zu geben. Die Kabinen und Duschen, falls benützt, nach jedem Training zu reinigen und desinfizieren, kann kein Problem sein. Ebenso, dass die Physios mit Masken und Handschuhen behandeln. Oder dass Desinfektions-Mittel bereit stehen. Oder jeden Tag Fieber gemessen wird, um eine mögliche Erkrankung frühzeitig zu erkennen. In Freiburg bei Philipp Lienhart dürfen die Spieler sogar nicht in die Kabine. Sie kommen schon fertig umgezogen mit dem Auto zum Training, danach geht es sofort wieder nach Hause. In Mainz (Karim Onisiwo, Philipp Mwene) sind Kopfbälle verboten. Ebenso, den Ball in die Hand zu nehmen. Bei allen Klubs gibt es ein Autogramm-und Selfieverbot Alles auch in Österreich umsetzbar.

Bringt dieses Training in kleineren Gruppen etwas? Das bejaht Adi Hütter hundertprozentig: „Ein wichtiger Schritt zurück zum Mannschafstraining. Man bekommt wieder das Gefühl für den Ball, findet zu seinem Rhythmus. Es gibt genug Übungen mit dem nötigen Abstand zueinander!“ Marco Rose, der Mönchengladbach-Trainer mit Salzburger Vergangenheit, behauptete am Ostersonntag im „Sky“-Interview mit Jörg Wontorra, die Wiedersehensfreude bei Spielern und Traineteam sei nach der Phase des Heimtrainings schon groß gewesen: „Es war wie nach dem Urlaub.“ Nun stehe die Vorbereitung auf die Geisterspiele im Vordergrund: „Da fehlt das wichtigste, was wir haben, nämlich die Fans, die sogar eine Saison mitbestimmen können. Das ist ein großen Verlust. Daher muss es als Ziel in unsere Köpfe kommen, damit fertig zu werden. Daraus kann man eine Motivation machen.“

Worauf nicht nur Rose wartet: „Wir müssten wissen, wann der Tag X ist, an dem es weitergeht, an dem wir bereit sein müssen. Dann könnten wir uns gezielt darauf vorbereiten.“ Bisher werden der 2. oder 9.Mai genannt, entschieden ist aber noch nichts. In Österreich gibt es noch keine möglichen Termine für die erste Runde im Play-off . Da warten alle sehnsüchtig auf den Tag X  zur Freigabe des Trainings.

 

Foto: Vfl Wolfsburg.

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