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Die Devise für das Derby: Frischer werden!

Winterkönig Sturm Graz eröffnet Samstag nachmittag in Mattersburg die letzten 16 Runden der Bundesliga. Zweieinhalb Stunden später empfängt Meister Red Bull Salzburg den Überraschungsvierten Admira. Alle Trainer der zehn Bundesligisten erwarteten  in einer Umfrage der Austria Presse Agentur den fünften Meistertitel der Salzburg hintereinander. Auch Franco Fodas Nachfolger bei Sturm, Heiko Vogel, der trotz einem Punkt Vorsprung auf den Titelverteidiger auf die große Kampfansage verzichtete, nur einen Europacup-Platz als Ziel ausgab. „Es wird die Mannschaft Meister, die konstante Leistungen bringt und im entscheidenden Moment noch zusetzen kann“, prophezeite Salzburgs Trainer Marco Rose. Seine Hoffnung, dass dies sein Team sein wird, liegt auf der Hand. Der zweite fixierte Winterkauf nach Heimkehrer Andre Ramalho beginnt vorerst beim Kooperationsteam Liefering: Der 18jährige Mittelfeldspieler Mohamed Camara. Er war Kapitän von Malis U17 bei der WM in Indien, kommt von Real Bamako, dem gleichen Klub wie vor ihm Diadie Samassekou und Amadou Haidara.

Aber nicht Sturm oder Salzburg stehen am Wochenende im Mittelpunkt, sondern sicher das Wiener Derby am Sonntag, für das es noch Restkarten gibt. Die Austria-Spione sahen Sonntag Rapids 1:1 gegen den 1.FC Slovacko, die Späher von Rapids Trainer Goran Djuricin werden Dienstag Nachmittag dem Erzrivalen in der Austria-Akademie beim letzten Test gegen Zbrojovka Brünn auf die Beine sehen. Auf keinem so holprigen Rasen wie Rapid am engen Trainingsplatz des Happel-Stadions, auf dem es schwer ist, überzeugende Leistungen abzurufen. Rapid schaffte  Sonntag nur 30 gute Minuten. Was sicher in den Berichten der Scouts an Austrias Trainer Thorsten Fink stehen wird: Als rechter Verteidiger scheint bei Rapid der offensiv stärkere und schnellere Mario Pavelic gegenüber dem defensiv solideren Stephan Auer anders als zuletzt die Nase vorne zu  haben. Das mag an der Rückkehr von Thomas Hickersberger in den Trainerstab liegen. Und Dejan Ljubicic spielte in seinen 20 Minuten besser als zuvor Thanos Petsos in 70, dürfte mit Kapitän Stefan Schwab wie im Herbst das zentrale Mittelfeld bilden.

Fink war mit Austrias Trainingslager auf Zypern zufrieden. Seine Devise für die letzte Woche vor dem Start heißt für seine Spieler um Kapitän Raphael Holzhauser: „Frischer werden, an der Spitzigkeit arbeiten.“ Die verbindet ihn mit Kollegen Djuricin. Fink will auch an den taktischen Dingen feilen, die Austria am Sonntag in Hütteldorf benötigt. Die offene Frage ist die nach dem Stürmer: Beginnt Kevin Friesenbichler, der mit acht Toren allein eines mehr erzielte als die drei-Rapid-Legionäre Joelinton, Giorgi Kvilitaia und Veton Berisha zusammen, oder der für Konter eher geeignete Christoph Monschein? Beim Comeback von Florian Klein mahnt Fink eher zur Vorsicht. Rapid hofft auf den dritten Derbysieg hintereinander nach den zwei im Happel-Stadion innerhalb von  vier Tagen in Meisterschaft (1:0) und Cup (2:1), bei denen immer Philipp Schobesberger für den entscheidenden Treffer sorgte. Es wäre übrigens der erste Rapid-Derbysieg im neuen Allianz-Stadion.

Für Louis Schaub gab´s noch einen Aufsteller: Wie im letzten Jahr gewann er die „Krone“-Wahl zum Fußballer des Jahres. Die Rapid-Fans stimmten eifrig für ihn, obwohl ihm seine Highlights im letzten Jahr eher im Teamdress mit den vier Toren in den letzten vier  Spielen gegen Georgien, Serbien, Moldawien und Uruguay gelangen. Die zu drei Siegen hintereinander führten. Diesmal gewann Schaub vor WestHam-Legionär Marko Arnautovic. Beim letzten Derby in Hütteldorf sorgte Schaub mit einem Doppelpack für eine 2:0-Führung, am Ende hieß es aber 2:2.

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