PETERLINDEN.LIVE

Schulte ist dabei: Das 54. und letzte Marek-Derby als einmalige Motivation für Rapid

Jeweils sieben Punkte aus den lezten drei Spielen von Rapid und Austria reichten, um mehr als 25.000 Zuschauer zum 330. Wiener Derby ins Hütteldorfer Allianz-Stadion zu locken. Die Hoffnung der grün-weißen Fans, dort endlich den ersten Sieg über den Erzrivalen mitfeiern zu können, ist offenbar groß. Aktuell gibt es keine anderen Themen, die beschäftigen. Die Nebengeräusche von der Präsidentenwahl sind Vergangenheit, der Wechsel von Raphael Landthaler, des Direktors für Finanzen und Organisation, in den Vorstand der Bundesliga, der Freitag offiziell wurde, wird die grün.weiße Grundfeste nicht erschüttern. Und dass die Bundesliga ihren Modus bis 2022 beibehält, ist für grün-weiße Fans ein Randthema. Die interessiert nur eines: Sie wollen Sonntag Abend Kapitän Stefan Schwab und seine Mitspieler so jubeln sehen wie am 1. September nach dem 3:1-Auswärtssieg beim Erzrivalen (Bild oben).

Die Austria-Sorgen um Finanzen und Wintertrainingslager hat Rapid nicht. Die Sorgen um die Qualifikation für die Meisterrunde waren vor einem Jahr im grün.weißen Lager daheim, jetzt im violetten. Eine Niederlage im Derby würde wieder acht Punkte Rückstand auf den Sechsten Hartberg bedeuten. Rapid würde mit einem Sieg Platz drei von Wolfsberg, erobern. Es gibt schon Spekulationen, was nach der Punkteteilung im März alles möglich sein könnte, sollte der Aufwärtstrend prolongiert werden. Zu dem braucht man ein Erfolgserlebnis im Derby: „Die Mannschaft, die mehr investiert, wird gewinnen“, prophezeite Rapids Trainer Didi Kühbauer. Da hat er schon recht. Investiert hat Rapid letzten Sonntag genug, um den LASK 4:0 abfertigen zu können. Im Derby beginnt höchstwahrscheinlich diese Startelf, außer Kühbauer hat eine „Idee“ mit Thomas Murg und Taxiarchis Fountas ist durch die Geburt seines ersten Kindes „verhindert“. Dann wird Aliou Badji statt des Griechen zum Zug kommen.

Aber wenn Rapid glaubt, genauso agieren zu können wie gegen die Linzer in Pasching, dann droht die siebente Heim-Enttäuschung in einem Derby hintereinander. „Nicht hinten rein stellen, aber auch nicht naiv sein“, nannte Kühbauer Freitag sein Konzept. Wirklich dominant zu agieren. gelang im Allianz-Stadion zuletzt weder gegen Sturm Graz noch gegen St.Pölten, Hartberg oder Wolfsberg. Zu glauben, über hohe Bälle aus der Abwehr heraus ins Spiel kommen zu können, wie es gegen den LASK gelungen war, wäre die Steigerung von  naiv. Die Austria wird Rapid sicher nicht diese Räume anbieten wie der LASK mit seiner aggressiven Spielart: Wir fahren weder als Favorit noch als krasser Außenseiter zum Derby“, sagte Austrias Trainer Christian Ilzer. Was darauf schließen lässt, das Violett eher reagieren als agieren wird. Im Wissen, dass vorne der wieder von ausländischen Interessenten beobachtete Christoph Monschein Rapid jederzeit weh tun kann.

Für die Rapid-Spieler gibt´s eine neue Extra-Motivation, die keiner ansprach, aber ein Faktor sein wird. Weil es die bisher nie gab und nie wieder geben wird: Der von der Mannschaft, Trainer-und Betreuerteam so hoch geschätzten grün-weißen Stimme Andy Marek in seinem letzten und 54. Heim-Derby, dem 598. Heimspiel hintereinander, das er vor seinem Abschied im Februar moderieren wird, den ersten grün-weißen Derbysieg im neuen Stadion zu schenken. Es wäre Mareks 19. in Heimspielen gegen Austria bei 17 Unentschieden und 18 Niederlagen. Aus diesem Anlass kam auch Ex-Sportchef Helmut Schulte, der jetzt für den VfB Stuttgart arbeitet, nach Wien. Der vor sechs Jahren, als die finanzielle Situation viel schlechter als aktuell war, genauso wie nunmehr Austrias Sportvorstand Peter Stöger das Trainingslager in Frage stellen musste, trotzdem gemeinsam mit dem damaligen Trainer Zoran Barisic Rapid wieder in die Erfolgsspur brachte. Jetzt arbeitet Barisic in Schultes Position daran.

Die mobile Version verlassen