Samstag kam Austrias Sportvorstand Jürgen Werner ins Trainingslager nach Belek. Und wie auf Bestellung erzielte der Stürmer, wegen dessen Kauf Werner bisher heftig kritisiert wurde, was er sogar verstand, seine ersten Tore im violetten Dress: Marko Raguz, der zweiten Hälfte eingewechselt, machte mit einem Doppelpack den 2:1 (0:0)-Sieg im Test gegen den slowenischen Klub NS Mura möglich. Das macht Hoffnung. Im September hatte der 26 jährige Oberösterreicher nach 895 Tagen Leidenszeit sein Comeback bei den Young Violets in der Regionalliga Ost gefeiert, in der siebenten Runde kam er im Derby gegen Rapid zum ersten Kurzeinsatz in der Bundesliga, dem noch zehn folgten. Der längste dauerte 28 Minuten. 45 Minuten spielte er im Cupachtelfinale beim 1:0 in Horn. Klar, dass Raguz von einem Superstart ins neue Jahr, von einem Supergefühl sprach.
Als Werner noch beim LASK für die sportlichen Geschicke zuständig war, galt Raguz als größte Stürmerhoffnung. Auch wegen seiner Qualitäten im Strafraum, seines Torinstinkts. Doch mit einem Kreuzbandriss kam im Oktober 2020 der Karrierestopp. Er kam nicht mehr auf den Fitnesslevel wie zuvor, musste immer wieder pausieren. Die Diagnose hieß Schambeinentzündung. Werner kaufte ihn trotzdem im Sommer 2022 um 1,3 Millionen für die Austria. Er ging das Risiko ein, weil er von Raguz überzeugt war. Doch die erste Saison versäumte Raguz komplett. Suche Rat bei einigen Ärzten, auch im Ausland. In England wurden Hüftprobleme als Ursache für die ständigen Schmerzen erkannt und erfolgreich behandelt. Die medizinische Odyssee fand spät, aber doch ein Ende.
Wenn sich das im Frühjahr fortsetzt, was Samstag in Belek begann, könnte Raguz doch die erhoffte Vertärkung sein, die sich Werner erwartete und die Austria noch torgefährlicher machen. Das wäre günstig, weil Maurice Malone und Nik Prelec nur Leihgaben sind. Was Samstag außer den Raguz-Toren noch auffällig war: Mit ihm spielten in der zweiten Hälfte auch zwei 17 jährige, Stürmer Konstantin Aleksa und Mittelfeldspieler Philipp Maybach. ER leitete die Aktion ein, die zum zweiten Tor von Raguz führte. Die Assists zu beiden Treffen kamen vom 20 jlhrigern Moritz Wels. Der einzige, der 90 Minuten durchspielte, war Matteo Meisl. Trainer Stephan Helm wechselte zur Pause zehn Mann aus.
Foto: FK Austria/Raimund Nics.