Fußball

Die „falschen“ Franzosen: Salzburg gegen Lille, Sevilla und Wolfsburg mit Xaver Schlager

Red Bull Salzburgs Sportchef Christoph Freund wünschte sich Mittwoch Abend nach dem 2:1 bei Bröndby Kopenhagen Paris St. Germain als Attraktion und größte Herausforderung  in der Gruppenphase der Champions League. Freitag bekam Österreichs Meister bei der  Auslosung in Istanbul, vor der Jorginho, der mit Italien Europameister wurde und zuvor mit Chelsea die Königsklasse gewann als Spieler des Jahres ausgezeichnet wurde, eine französische Mannschaft als Gegner, aber die „falsche“. Nämlich den Überraschungsmeister Lille. Die weiteren Gegner: FC Sevilla, die ehemalige Mannschaft von Max Wöber und Wolfsburg mit den Ex-Salzburgern Xaver Schlager und Marin Pongracic. Sevilla und Wolfsburg sind nach zwei Runden Tabellenführer der La Liga in Spanien und der deutschen Bundesliga.

Die attraktiven Gruppen mit Chelsea und Juventus, Inter Mailand und Real Madrid, Bayern München und dem FC Barcelona, waren schon vergeben, als Salzburg gezogen wurde. Zur Auswahl standen noch die ehemaligen Gegner Atletico Madrid und Liverpool oder  Sporting Lissabon und Borussia Dortmund mit Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose und Ex-Salzburg-Torjäger Erling Haaland. Es wurden  Lille und Sevilla. Aus dem letzten Topf kam Wolfsburg dazu. Wenn alles perfekt läuft, dann könnte Salzburg erstmals die Gruppenphase in der Champions League überstehen. Denn zu den absoluten Topteams zählt keiner der drei Gegner. Aber erwarten oder gar fordern kann man das nicht. Salzburg hat das Potenzial dazu. „Wir freuen uns, brennen darauf“, versicherte Freund, „werden alle Spiele so angehen, dass wir etwas mitnehmen können. Mein Gemütszustand ist extrem positiv.“

Lille ist nach drei Runden in Frankreich ohne Sieg. Verlor seinen Meistertrainer Christophe Galtier an OGC Nizza. Da erste Heimspiel der Saison ging ausgerechnet gegen Nizza und Galtier 0:4 verloren. Zuvor gab es ein 3:3 gegen Metz und ein 1:1 bei St. Etienne. Neuer Trainer ist der 49 jährige Jocelyn Gourvennec, der zuvor zwei Saisonen pausierte. Zudem verlor Lille die Nummer eins im Tor, Mike Maignan, an den AC Milan, In den ersten Spielen wechselten sich der Kroate Ivo Grbic, Neuzugang von Atletico Madrid, und der Brasilianer Leo Jardim, imTor ab. ab. Bei Lille stehen zwei portugiesische Teamspieler unter Vertrag. Der 37 jährige Abwehrchef Jose Fonte und Renato Sanches, der mit 19 vor fünf Jahren   Europameister wurde. Danach holte ihn Bayern um 35 Millionen Euro von Benfica, in München konnte er sich nicht durchsetzen. 2019 zahlte Lille für ihn an Bayern 20 Millionen. Salzburg bekommt es auch mit drei türkischen Teamspielern zu tun (Zeki Celik, Yusuf Yazici und Torjäger Burak Yilmaz) und einen sehr bekannten Namen: Der 21 jährige Timothy Weah ist der Sohn des früheren Weltfussballers George Weah, Ausgebildet wurde er im Nachwuchs von Paris St.Germain.

Vom FC Sevilla kam Max Wöber 2019 nach Salzburg. Mitspieler von ihm waren unter anderem der spanische Oldie Jesus Navas (jetzt schon 35)  und der holländische Teamstürmer Luuk de Jong. Ex-Barcelona-Stürmer Munir. Sevilla war letztes Jahr Sieger der Europa League. Trainer Juan Lopetegui (zuvor kurz bei Real Madrid und spanischer Teamchef) bekam im Sommer bisher elf neue Spieler, also eine ganze Mannschaft. Darunter den schwedischen Teamverteidiger Ludwig Augustinsson von Werder Bremen, den dänischen Teamspieler Thomas Delaney von Borussia Dortmund und von Tottenham den argentinischen Stürmer Erik Lamela, der beim 3 :0 in der ersten Runde gegen Rayo Vallecano zwei Tore erzielte. Ein bekannter Name ist auch der 33 jährige Ivan Rakitic, früher Fixpunkt im Mittelfeld des FC Barcelona.

Wolfsburg kam unter Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner erstmals seit zwölf Jahren in die Champions League. Trotzdem wechselte er zu Eintracht Frankfurt, weil die Chemie mit Sportchef Jörg Schmadtke nicht passte. Der holländische Nachfolger Mark von Bommel, Ex-Star von Bayern München, läßt etwas anders spielen als Glasner, legt größeren Wert auf Ballbesitz.  Mit dem VW-Werksklub kommen zwei Ex-Salzburger an ihre ehemalige Wirkungsstätte: Xaver Schlager, gemeinsam mit Maximilian Arnold Fixstarter im zentralen Mittelfeld und Motor der Mannschaft sowie der kroatische Innenverteidiger Pongracic, der zuletzt aber nur auf der Tribüne sass. Die Stützen: Der belgische Klassetormann Koen Casteels, dessen verlässlicher Ersatz mit Pavao Pervan aus Österreich kommt, die Innenverteidigung mit dem Amerikaner John Brooks und dem Franzosen Maurice Lacroix. Rechts verteidigt der Schweizer Teamspieler Kevin Mbabu,  vor ihm wirbelt der deutsche U 21-Europameister Ridle Baku. Vorne ist Holland Teamstürmer Wout Weghorst die personifizierte Torgefahr. Dennoch kamen noch zwei neue Stürmer: Mit Lukas Nmecha ebenfalls ein U 21-Europameister, der zuletzt von Manchester City an Anderlecht verliehen war und Lucas Waldschmidt von Benfica Lissabon, der deutsche Torschütze beim 1:1 gegen Österreich bei der U 21-EM 2019 in Udine. Der brasilianische Linksverteidiger Paulo Otavio spielte früher auch beim LASK, gegen den van Bommel als PSV Eindhoven-Trainer im Herbst 2019 in der Europa League nicht gewinnen konnte.  (0:0, 1:4).

Das Hammerlos mit Paris St. Germain, Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar blieb im Hause Red Bull. Ging aber nach Leipzig zu den Ex-Salzburgern Jesse Marsch, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer.  Leipzig spielte schon letzte Jahr in der Champions League gegen die Franzosen. Gleich dreimal. Im Juni 2020 verlor Leipzig in Lissabon beim Finalturnier im Semifinale 0:3, im Herbst gab es in den Gruppenspielen Sieg (2:1) und Niederlage (0:1).

Foto: ServusTV/Manuel Seeger.

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