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Die größte Casting-Show in zwölf Jahren Werner Gregoritsch

Seit zwölf Jahren ist Werner Gregoritsch Österreichs U 21-Teamchef. Acht Neulinge hatte er in dieser Zeit eigentlich noch nie dabei. Diesmal ist er für den Test gegen Schottland am Freitag in Wr. Neustadt aber der Fall. Der Grund für die größte Casting-Show seiner Langzeitära liegt auf der Hand: Die Qualifikation für die EM-Endrunde 2025 lief bisher nicht nach Wunsch. Speziell die zwei Unentschieden gegen Zypern, das 1:1 auf der Mittelmeerinsel und das 2:2 in Ried, bei dem der Ausgleich erst in der 99. Minute gelang, stören. Dazu kommt das 0:1 in Slowenien. Demgegenüber stehen die 2:0-Heimsieg gegen Bosnien und Frankreich, der gegen die Franzosen mit einem Doppelpack des Noch-Altach-Innenverteidigers Paul Koller war das bisher einzige Highlight. Daher vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Slowenien, nur einer auf Frankreich, allerdings mit einem Spiel mehr. Um zum zweiten Mal nach 2019 zur Endrunde zu fahren, müssen in den letzten drei Spielen drei Siege her. Auswärts gegen Bosnien und Frankreich, daheim gegen Slowenien.

Also liegt es auf der Hand, dass Gregoritsch nach Alternativen sucht, die ein neues Feuer entfachen, für bessere Leistungen als zuletzt sorgen können. Darum geht es gegen die Schotten. Die Chancen aufzuzeigen, haben vier Abwehrspieler: Rechtsverteidiger Luca Pazourek, der bei der Wiener Austria bereits in der Bundesliga zum Einsatz kam, Justin Omoregie von der Salzburg-Filiale Liefering, deer gebürtige Salzburger Michael Glück vom deutschen Drittligisten 1860 München sowie Linksverteidiger Benjamin Böckle, der bei Rapid ein Thema sein soll. Er wurde in der Salzburg-Akademie ausgebildet, wechselte vor zwei Jahren zu Fortuna Düsseldorf in die zweite deutsche Liga, wurde aber nach einer Saison in die dritte Liga zu Preußen Münster verliehen. Er war beim Aufstieg in die zweite Liga dabei, kam auf 27 Einsätze.  Böckle hat den gleichen Geburtsort wie der berühmte Bruno Pezzey, nämlich Lauterach in Vorarlberg. Wenn er annähernd so gut wird wie der vor 20 Jahren viel zu früh verstorbene Pezzey, dann wäre das schon etwas.

Die anderen Neulinge sind im Mittelfeld Alexander Briel von Blau Weiß Linz und Zeteny Jano von Liefering, im Angriff Namary Cisse von Absteiger Austria Lustenau und Luka Reischl von Liefeering. Gregoritsch spürte während der Trainingswoche im Avita-Ressort von Bad Tatzmannsdorf bei allen Spielern das Feuer und die Bereitschaft, sich für das Team zu zerreißen. Das sind aber nur die Grundvoraussetzungen. Zur Startelf werden Pazourek, Böckle und Brietl gehören, Fortschritte bemerkte Gregoritsch bei Noah Bischof durch die ständige Spielpraxis bei der Vienna. In zwei Wochen geht der Vorarlberger Stürmer mit Rapid in die Vorbereitung.

 

Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.

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