Fußball

Die große Jagd auf die Supermacht Spanien geht weiter

Dienstag meldet sich die Champions League aus der Winterpause zurück. Mit den ersten zwei Achtelfinalpartien, dem Kracher Paris St. Germain -Borussia Dortmund und Benfica Lissabon- Real Madrid.Damit beginnt die große Jagd auf die Supermacht der Königsklasse, auf Spanien: 26 europäische Titel seit 2000 in allen Bewerben die Champions League  achtmal gewonnen, zuletzt dreimal hintereinander durch zweimal Real Madrid und einmal Barcelona. Achtmal holte Spanien auch die Europa League (allein fünfmal der FC Sevilla), achtmal den Supercup. Der Zweite in dieser Bilanz, England, kommt nur auf sieben Titel, Italien auf fünf, Deutschland auf drei.

Wie machen sie das nur die Spanier? Mag sein, dass mit jedem Titel das Selbstvertrauen wuchs. Viel Ballbesitz, Positions-und Passpiel gehören ebenfalls zu den Erfolgsrezepten. Hinter all dem steht auch die Jugendarbeit, die einen hohen Stellenwert hat. Alle spanischen Spitzenklubs legen Wert auf technisch, taktisch sehr gut ausgebildete Spieler. Auch wenn dann Legionäre, siehe Barcelona, Real oder auch Atletico Madrid, die großen Leistungsträger sind. Und natürlich hängt alles auch nicht gerade wenig mit Geld zusammen: Real und Barcelona  lassen sich seit Jahren den Fußballbetrieb pro Saison 500 Millionen Euro kosten. Beide stehen auch in der Wert-Rangliste der Fußballklubs ganz oben: Real soll 3,2 Milliarden Euro wert sein, Barcelona folgt knapp dahinter.

Barcelona gilt auch im Duell gegen Paris St.Germain als Favorit auf den Aufstieg. Frankreichs Champion scheiterte  2013 und 2015 im Viertelfinale an den Katalanen. Wäre unerwartet, sollte es diesmal anders ein, zumal Paris st. Germain in der Meisterschaft den Erwartungen hinterherhinkt. Barcelona ist in Fahrt, wie das  6:0 in der Meisterschaft gegen Alaves, den Gegner im Endspiel um die Copa del Rey, unterstrich.  Paris ist im Angriff vor allem von Uruguay-Torjäger Edison Cavani abhängig,  Barcelona hat da mit Lionel Messi und Luis Suarez gleich zwei Trümpfe, dazu auch noch Neymar in der Hinterhand:  Suarez führt in Spaniens Torschützenliste mit 18  Ttreffern vor Messi, der einmal weniger traf. Der Parc de Prince  sieht Dienstag Abend auch  ein deutsches Torhüterduell: Kevin Trapp bei Paris, Marc Andre ter Stegen bei Barcelona. Der spanische Paris-Trainer Unai Emery hat noch eine zweite deutsche Hoffnung: Julian Draxler, den  er holländische PSG-Sportdirektor Patrick Kluivert im Jänner um 36 Millionen Euro aus Wolfsburg holte.

Es wird  höchste Zeit für einen Titel, das sagen sich die PSG-Besitzer aus Katar um Präsident Nasser Al-Kehlaifi. Ähnliche Gedanken  hat man bei Borussia Dortmund, speziell seit  dem Gruppensieg vor Titelverteidiger Real Madrid im Herbst. Da hatte man in der Euphorie um Torjäger Aubameyang,  Jungstar Dembele, Reus etc. schon das Finale im Blick – aber vor dem Gang nach Lissabon ins Estadio da Luz ist Tristesse angesagt. Auf die 1:2-Pleite  in der Bundesliga beim Letzten Damstadt folgten  kritische Worte von Trainer Thomas Tuchel, die viele als Sticheln gegen die Chefetage  interpretierten: „Wir müssen umdenken. Wir haben nicht nur die Schokoladenseite, die wir in der Champions League, gegen Bayern und Leipzig zeigen. Es wäre hilfreich, wenn das mal durchsickern würde.  Ich dachte, das ist intern schon angekommen.“ Sportdirektor Michael Zorc wertete das nur als Kritik gegenüber den Spielern, die er in Lissabon in der Pflicht sieht. Weltmeister Götze fehlt wie in den letzten Wochen mit muskulären Problemen, er zählte heuer noch nie zur Startelf. Vor dem Flug nach Lissabon akzeptierte Dortmund noch schweren Herzens das DFB-Urteil wegen der skandalösen Vorkommnisse beim 1:0 gegen RB Leipzig auf der Südtribüne: Die bleibt Samstag gegen Wolfsburg gesperrt,die gelbe Wand ist somit leer.

Benfica brachte letzte Saison Bayern München im  Viertelfinale in Schwierigkeiten, verlor aber danach mit Jungstar Renato Sanches (zu Bayern )und Gaitan (zu Atletico Madrid) die wichtigten Stützen. In der Gruppenphase holte Benfica mit acht Punkten so wenige wie kein anderer Aufsteiger. Aber der stolze Trainer RuiVitoria behauptet: „Die Champions League zu gewinnen ist nicht unmöglich.“

 

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