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Die Hölle war nur lauwarm: Rapid hat alle Trümpfe in der Hand

TORH†TER NIKLAS HEDL (SK RAPID WIEN); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 6.3.2022

Die befürchtete „Hölle“ in Trabzon war nur lauwarm. Daher gewann Rapid erstmals seit der Saison 1987/88, in der unter Otto Baric am Ende der 29. Meistertitel gefeiert werden konnte, die ersten fünf Pflichtspiele. Damals in der Bundesliga, diesmal waren drei internationale Duelle dabei. Mit dem verdienten 1:0 (0:0) gegen Trabzonspor vor 33.476 Zuschauern im Papara Park gewann Rapid auch erstmals ein Match, das Referee Kristo Tohver aus Estland leitete. Beim ersten gab es im September 2021 in der Gruppenphase der Europa League eine 0:1-Heimniederlage gegen Genk, im zweiten im August 2022 das 1:1 beim FC Vaduz.

Das goldene Tor nach 67 Minuten fiel ausgerechnet in der besten Phase von Trabzonspor. Trainer Abdullah Avci bot mit einer Ausnahme die gleiche Startelf wie eine Woche zuvor beim 1:0-Heimsieg gegen Ruzomberok auf. Stareinkauf Stefan Savic feierte im Abwehrzentrum sein Debüt, der Ägypter Trezeguet, ein Offensivspieler, musste auf die Bank. Vor der Pause kontrollierte Rapid das Match, kam zu einem Chancenplus, aber zu keinem Treffer, der durchaus möglich gewesen wäre. Da gab es für Tormann Niklas Hedl in seinem 100. Spiel für Rapid keine wirkliche Prüfung. In der zweiten Hälfte machte sich Rapid durch unnötige Ballverluste im Aufbauspiel, die vor allem dem in den ersten 45 Minuten starken Mamadou Sangare passierten, selbst aus dem Rhythmus. Zum Glück nützte dies Trabzonspor nicht.

Das 1:0 fiel nach einem Eckball. Einen Schuss von Guido Burgstaller mit dem Außenrist, der am Tor vorbeigeflogen wäre, verlängerte Lukas Grgic mit dem Kopf unhaltbar unter die Latte. Der dritte Treffer des 28 jährigen Mittelfeldspielers in seinem 31. Match im Rapid-Dress, der erste im Europacup. In dieser Situation war Grgic die „Glatze gnadenlos“. Die 200 Rapid-Fans konnten jubeln. Den Ausgleich verhinderte Hedl sechs Minuten später bei einem Volley des nach einer Stunde eingewechselten Trezeguet, konnte daher am Ende jubeln (Bild), weil er das „zu null“ festhielt. Joker Trezeguet war der gefährlichste Spielee von Trabzonspor. Louis Schaub hatte kurz nach der Einwechslung für Isak Jansson von Rapid, nach Zusammenspiel mit Kapitän Matthias Seidl das zweite Tor auf seinem starken linken Fuß. Doch er scheiterte an Trabzonspors Kapitän, Tormann, Ugurcan Cakir.

Fakt ist, dass Rapid nächsten Donnerstag in Hütteldorf alle Trümpfe in der Hand hat, das erste Saisonziel, eine Gruppenphase im Europacup, zu erreichen. Das wäre mit dem Aufstieg ins Play-off gelungen. Dazu reicht ein Unentschieden. Selbst wenn Rapid im Kampf um das Europa League-Ticket entweder am FC Braga oder Servette Genf scheitern sollte, dann ginge es in der Conference League weiter. Aber zuvor kommt Sonntag das Auswärtsspiel bei Austria Klagenfurt als nächste Bewährungsprobe. „Es war kein einfaches Spiel“, behauptete Klauß, „wir sind auch glücklich, dass wir lange unsere Art von Fußball zeigen konnten. Wir sind auch gut mit der Atmosphäre zurechtgekommen. Das 1:0 fiel zur richtigen Zeit!“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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