Fußball

Die Hürde von Meister Sturm Graz liegt nördlich vom Polarkreis

Bodoe Glimt, Norwegens Meister der letzten vier Jahre, letzte Saison erst im Semifinale der Europa League am späteren Sieger Tottenham gescheitert, Schottlands Meister Celtic Glasgow, der Sieger aus Lech Posen gegen Roter Stern Belgrad oder aus Malmö gegen FC Kopenhagen oder aus Ferencvaros Budapest gegen Ludogorets Razgrad – das waren die fünf Möglichkeiten vor Sturm Graz bei der Auslosung des Play offs zur Champions League. Es wurde Bodoe Glimt, womit auf Sturm am 19. und 20. August eine Premiere in der Klubgeschichte wartet: Erstmals ein Europacupspiel in einer Stadt, die nördlich vom Polarkreis liegt. Das Aspmyra-Stadion in Bodoe fasst nur 8270 Zuschauer, Sturm muss wie letzte Saison alle Heimspile in der Ligaphase auch das gegen Bodoe wieder im Klagenfurter Wörtherseestadion bestreiten.

Der Marktwert des Sturm-Kaders ist mit 63,98 Millionen Euro zwar um 8,5 höher als der von Bodoe (55,48), aber wenn man die Gegner betrachtet, die Bodoe erst im Frühjahr in der Europa League ausschaltete, muss man skeptisch sein, ob Österreichs Meisters in der aktuellen Besetzung diese Hürde nehmen kann. Bodoe Glimt überstand im Herbst 2024 die Ligaphase gegen den FC Porto, Sporting Braga und Besiktas Istanbul, eliminierte heuer in der k.o-Phase Twente Enschede, Griechenland Serienmeister Olympiakos Piräus und Lazio Rom. In der norwegischen Ganzjahresmeisterschaft liegt Bodoe derzeit einen Punkt hinter Viking Stavanger auf Platz zwei. Mit Trainer Kjetil Knutsen kam vor fünf Jahren der Erfolg, In der Mannschaft stehen nur zwei Legionäre, der russisch-israelische Tormann Nikita Harkin und der marokkanische Abwehrspieler Hartaru Aleesam.

„Wir werden gerüstet sein“, prophezeite Trainer Jürgen Säumel. Mittwoch gibt es in Graz den internationalen Test gegen Frankreichs Erstligist Racing Strassburg mit dem ehemaligen Sturm-Torjäger Emanuel Emegha. Dabei wird es das Debüt der dänischen Fiorentina-Leihgabe Oliver Christensen im Tor geben.  Der wurde ohne ein Spiel bestritten zu haben zur klaren Nummer eins erklärt, obwohl Matteo Bignetti in den Spielen, in denen er zum Einsatz kam, kein Tor kassierte, von Säumel letzten Freitag nach dem 2:0  beim LASK gelobt wurde. Nicht ganz nachvollziehbar, dass man Österreichs Unter 21-Teamkeeper auf diese Art wieder degradiert.

Der FC Salzburg muss erst die Hürde Club Brügge nehmen, damit es Sinn macht, sich mit dem möglichen Play-off-Gegner zu befassen. Das wird entweder de Vizemeister aus Schottland oder Tschechien sein, die Glasgow Rangers oder Viktoria Pilsen. Die Rangers schaltete Panathinaikos aus, Pilsen Servette Genf durch einen 3:1-Auswärtssieg, bei dem Ex-GAK-Torhüter Florian Wiegele spielte. Es gibt noch andere Österreich-Connections beim Klub aus der Bierstadt: Ex-Rapid-Präsident Martin Bruckner ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Ex-Ligavorstand Raphael Landthaler und der ehemalige Rapid-Tormann Raimund Hedl gehören zu den Investoren.

 

 

Foto: UEFA.

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