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Die LASK-Offensive für Abbruch und Meistertitel

Am Wohenende schaltete er LASK zu seiner mit dem Roten Kreuz ins Leben gerufenen vorbildlichen Aktion „Gemeinsam gegen Corona“, großflächige Inserat in den Zeitungen. Die Initiative, Seite an Seite gegen den gemeinsamen Feind, bedeutet ein klares Signal für Solidarität in schweren Zeiten. Die es aber offenbar beim Tabellenführer nicht in dieser Form gibt, wenn es um eigene Interessen im Fußball geht. So kann man seine Sympathie von  Präsident Siegmund Gruber für den Abbruch der Saison in Belgien, den er Sonntag Abend, via ORF kund tat, durchaus interpretieren. Und einiges mehr daraus schließen.

Weil Aleksander Ceferin, der  Präsident der UEFA, Belgien für diese Entscheidung kritisierte und sogar einen Verlust der  Europacup-Plätze androhte, attackierte Gruber massiv den Slowenen Ceferin, dem es nur darum gehe, sein Millionengehalt zu sichern und stellte fest, es gebe nur dort Solidarität, wo das große Geld zu Hause ist. Für das  Österreichs Bundesliga sicher keine „Heimat“ bedeutet. Die Top-Lingen könnt ja, so Gruber, weiter spielen, wenn sie wollen. In Österreich liege der Fokus nicht darauf, „dass wir Fußball spielen“.

Man darf nicht erwarten, dass Gruber seine Meinung bis Donnerstag nach Ostern ändern wird. An dem Tag gibt es die nächste Video-Konferenz der Bundesliga zum Thema, wie es weiter gehen soll. Also wird Gruber für einen Abbruch der Saison plädieren. Und dafür, den LASK, der nach 22 Runden mit sechs Punkten Vorsprung auf Salzburg führte, nach der Punkteteilung immer noch um drei voran liegt, zum Meister zu erklären, wofür das ÖFB-Präsidium zuständig wäre. Der erste Titel für die Linzer seit 55 Jahren würde bedeuten, dass die ausstehenden TV-Gelder von Sky über rund 15 Millionen Euro nicht mehr fließen werden.  Daher kämen einige Vereine in Schwierigkeiten kommen, die existenzgefährdend sind. Ob das Gruber, immerhin auch im Aufsichtsrat der Bundesliga, dabei bedacht hat?

Die fairste Lösung wäre hundertprozentig, das ausstehende Play-off durch Geisterspiele möglich zu machen und die insgesamt 62 Spiele auszutragen. Jedenfalls wird es für Ligavorstand Christian Ebenbauer eine Mega-Aufgabe, die zwölf Klubs der Bundesliga erneut auf Solidarität als einige Chance zum Überleben einzuschwören. Es gab schon vor Gruber durch Wortmeldungen aus Wolfsberg, von Rapid und St.Pölten erste Indizien, dass es mit dem Corona-Frieden in der Liga vorbei ist. Gruber lieferte Sonntag den bisher klarsten Beweis dafür. Und so könnte es  sogar zur Premiere einer Allianz zwischen dem LASK in Grubers Ära und Rapid kommen. Denn Grün-Weiß wäre, wenn die  Tabelle nach 22 Runden als Maßstab für die Europacupplätze gewertet wird, als Dritter automatisch in der Gruppenphase der Europa League. Gruber meinte auch, alle Klubs, die sich durch die getroffene Entscheidung benachteiligt fühlen werden, hätten die Möglichkeit, juristische Schritte zu setzen. Eine Prozesslawine wäre aber sicher das, was die Liga am wenigsten gebrauchen könnte. Das müsste eigentlich auch einem Mitglied des Aufsichtsrats klar sein.

 

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