Fußball

Die letzte Aktion von Berisha wurde Austria zum Verhängnis

Am Ende kam es wie erwartet. Austrias General Manager Peter Stöger musste seinen Verlierer trösten, Salzburgs Trainer Jesse Marsch gratulierte seinen Spielern zum fünften Sieg in fünf Runden. Dabei sah es eine Stunde lang zwischen den Champions League-Spielen gegen Lok Moskau und am Dienstag bei Atletico Madrid noch gar nicht danach aus. Weil Marsch eine Mannschaft aufbot, die in dieser Besetzung noch nicht zusammenspielte. Zlatko Junuzovic, Max Wöber und Albert Vallci standen zwecks Schonung nicht einmal im Kader, von der Startelf des letzten Mittwochs begannen nur Tormann Cican Stankovic, Andre Ramalho, Mohamed Camara, Dominik Szoboszlai und Sekou Koita. Kapitän Andreas Ulmer, Enock Mwepu und Torjäger Patson Daka blieben sozusagen als „Reserve“ auf der Bank. Für den Fall, dass sie benötigt werden.

Das schien zu passieren. Denn zumindest bis zur Pause hätte man sagen können, heute oder nie bietet sich der Austria, die auf Sommerkauf Georg Teigl wegen muskulärer Probleme verzichten musste,  die Chance, den Meister zu besiegen. Sie ließ wenig zu, den Salzburgern kaum Chancen. Allerdings ohne selbst wirklich gefährlich zu werden. Obwohl es durchaus Möglichkeiten gab, schnell umzuschalten, Salzburg auszukontern, Chancen herauszuspielen. Aber da fehlte doch etwas. Vor allem Abgeklärtheit und Übersicht. Etwa dem dynamischesten Austrianer Patrick Wimmer. Er schuf selbst vielversprechende Aktionen, aber im entscheidenden Moment übersah er meist besser postierte Nebenspieler, lief in die Gegner hinein, warteten zu lange mit den Schüssen, die dann geblockt werden. Stöger brachte es nachher auf den Punkt, als er meinte: „Wir haben Jungs dabei, die begannen letzte Saison in der zweiten Liga und spielte nicht gegen den Champions League-Teilnehmer Salzburg, sondern gegen dessen zweite Mannschaft Liefering. Diese Entwicklung braucht  Zeit!“  Das trifft außer auf Wimmer noch auf Innenverteidiger Johannes Handl, Benedikt Pichler und Manprit Sarkaria zu.

Es gelang nur Salzburg das Leben schwer zu machen. Deshalb standen Ulmer, Daka und Masaya Okugawa nach einer Stunde zum Eintausch bereit, als die letzte Aktion von Dominik Szoboszlai und Mergim Berisha Austria zum Verhängnis wurde. Die präzise Flanke von Szoboszlai über Handl verwertete Berisha per Kopf, ließ Tormann Patrick Pentz keine Chance. Damit war alles in Salzburger Hand.  Die Austria kam noch zu einem gefährlichen Schuss von Christoph Monschein, aber zu keiner klaren Ausgleichschance. In der Nachspielzeit sorgte Daka mit seinem sechsten Saisontor für den Endstand. Schlusswort von Stöger: „Salzburg hat eine richtig geile Mannschaft!“ Marsch verteidigte die Rotation: „Da können sich viele Spieler beweisen. Ich bin sehr zufrieden und stolz, ein fast perfekter Abend!“ Im Finish feierte der von Lyon geholt  Oumar Solet als dritter Innenverteidiger sein Debüt in der Bundesliga.

Ex-Austria-Trainer Christian Ilzer stieß mit Sturm Graz durch ein 2:0 (1:0) beim durch Corona-Fälle geschwächten Aufsteiger  Ried auf Platz drei vor. Er probierte es mit drei Innenverteidigern, mit den Slowenen Ion Gorenc Stankovic, dem Schweizer Gregory Wüthrich und der Mainz-Leihgabe David Nemeth, bekrittelte, dass seine Mannschaft viel zu lange brauchte, um das Spiel zu entscheiden. Altach verließ das Tabellenende durch den ersten Sieg über Admira  seit vier Jahren. Das 4:2 lieferte viel Gesprächsstoff: Schon in Minute eins rote Karte für Admiras Innenverteidiger Sebastian Bauer, der sicher unbeabsichtigt, aber doch Altachs Manfred Fischer mit dem Fuß im Gesicht traf. Altach führte 2:0, die dezimierte Admira schaffte das 2:1 durch ein Eigentor von Jan Zwsichenbrugger. Drei Minuten nach der Pause sah Altachs Samuel Oum Gouet die zweite gelbe Karte für eine ähnliche Aktion wie von Bauer. Also hieß es zehn gegen zehn, fiel danach der  Ausgleich. Bei 2:2 ließ Jimmy Hoffer die Chance auf Admiras Führung aus, dann schlug Altach noch zweimal zu. Auch Admiras Ausgleichsschütze Roman Kerschbaum bekam noch die Ampelkarte. Drei der vor Torschützen Altachs trafen erstmals in der Bundesliga: Daniel Maderner (per Kopf zum 1:0), der 20 jährige Slowene Aljaz Cesar zum 3:2 und zum Abschluss Mario Stefel.

 

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