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Die letzte Chance der Austria zur Wende

Von einer guten Saison wird die Austria nicht mehr reden können, selbst wenn es in den letzten sieben Spielend er Meister-Gruppe sieben Siege geben sollte. Dann wäre das Mindestziel, sprich Qualifikation für den Europacup, geschafft. Mehr nicht. Aber in den ersten drei Partien holte die Austria erst einen Punkt, den ersten unter Interimstrainer Robert Ibertsberger. Nämlich letzten Sonntag beim 1:1 in Wolfsberg. Aber am Ostersonntag bietet sich gegen die LASK die letzte Chance zur Wende. In den ersten zwei Saisonduellen gegen den Zweiten aus Linz schoss die Austria kein Tor, verlor in der Generali-Arna 0:3, in Pasching 0:2. Das muss sich zu Ostern ändern.

Da darf Tormann Patrick Pentz (Bild oben) kein Patzer mehr wie ei der letzten Heimniederlage gegen Sturm Graz passieren, muss die Austria wieder einmal ein Match komplett beenden, sich nicht mit einer unnötigen roten Karte selbst schwächen. Und braucht Ibertsberger für den dringendst notwendigen ersten Sieg die richtigen Ideen. Bei der Aufstellung und Aufgabenverteilung. Etwa beim Kapitän. Braucht Violett Alexander Grünwald wie erstmals in Wolfsberg im Abwehrzentrum oder doch weiter vorne, um die Gefährlichkeit in der Offensive zu vergrößern? Soll James Jeggo nach der Sperre wieder im zentralen Mittelfeld mit Uros Matic spielen, was sich bisher viel zu selten bewährte?  Wer beginnt vorne statt des gesperrten Bright Edomwonyi,  Christoph Monschein oder der Israeli Alon Turgeman? Es muss alles passen. Denn im dritten Duell gegen die Linzer könnten die Chancen besser stehen als bei den ersten zwei. Die Gründe dafür liegen auch beim Zweiten: Die Unruhe um den offenbar bevorstehenden Abgang von Trainer Oliver Glasner, die Sperren von Kapitän Gernot Trauner und Philipp Wiesinger im Abwehrzentrum. Dort könnte als Ersatz der 36jährige Emanuel Pogatetz einmal mehr seine Verlässlichkeit unter Beweis stellen.

Die englische Woche gegen den LASK und zweimal St. Pölten bietet Austria die letzte Chance zur Wende. Wird die nicht genützt, werden die Zensuren, die laut AG-Vorstand Markus Kraetschmer am Ende einer Saison verteilt werden, auch für ihn und den technischen Direktor Ralf Muhr nicht gut ausfallen. Derzeit hat ja Austria trotz Tief nur je drei Punkte Rückstand auf den Dritten Wolfsberg und den Vierten St.Pölten. Sturm Graz und Wolfsberg nehmen sich Sonntag Punkte gegenseitig weg, St. Pölten empfängt Red Bull Salzburg, hat gegen den Tabellenführer bisher alle zehn Spiele in der Bundesliga verloren. Es wäre eine Überraschung, könnte die elfte verhindert werden. Obwohl St. Pöltens Tormann Christoph Riegler schon elfmal „zu null“  in dieser Saison spielte. Nur Salzburg holte in den drei Runden der Meister-Gruppe bisher mehr Punkte als die Niederösterreicher.

Salzburgs Serie mit 20 Siegen in 25 Runden erinnert an die Glanzzeiten der Wiener Austria. Allerdings sind die schon sehr, sehr lange her. In den Saisonen 1984/85 und 1985/86, als es noch Persönlichkeiten und Torjäger wie Herbert Prohaska, Tibor Nyilasi, Toni Polster, Erich Obermayer, Friedl Koncilia, Ernst Baumeister oder Andi Ogris gab, schaffte dies auch Violett. Jetzt dominiert Salzburg in ähnlichem Stil. Trainer Marco Rose bemüht sich, trotz neun Punkten Vorsprung die Spannung weiter hoch zu halten. Ansonst konzentrieren sich einige Aktivitäten auch darauf, die Vorbehalte gegen Roses amerikanischen Nachfolger Jesse Marsch auszuräumen. Eine Personalie für nächste Saison: Vom FC St. Gallen wird der 21jährige Mittefeldspieler Majeed Ashimeru zurückbeordert. Salzburg verpflichtete den Legionär aus Ghana schon 2017, verlieh ihn seither an Austria Lustenau, Wolfsberg und St. Gallen. Sein Leistungsausweis in der Schweizer Super League: Vier Tore und neun Assists in 32 Pflichtspielen.

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