Fußball

Die Mission erfüllen: Stögers zehntes und letztes Heimspiel vor der gelben Wand

Alle neun Spiele Samstag um 15.30 Uhr! In den letzten zwei Runden der deutschen Bundesliga stehen die letzten Entscheidungen um die Plätze für Champions und Europa League sowie im Kampf gegen den Abstieg an. Peter Stöger braucht noch einen Sieg mit Borussia Dortmund, um seine am 9. Dezember begonnene Mission, die Borussia auf einen Champions League-Platz zu führen, zu vollenden und dafür auch eine angemessene Prämie zu bekommen. Die Chance bietet sich im zehnten Bundesliga-Heimspiel seiner Ära vor 81.000 Zuschauern und der gelben Wand auf der mächtigen Südtribüne gegen Mainz, eine Mannschaft, die noch Abstiegsängste hat. Mainz war am 12. Dezember Dortmund erster Gegner, nur drei Tage nach Stögers Amtsübernahme. Damals lag die Mannschaft auf Rang acht, jetzt auf Platz drei mit Chancen, noch Vizemeister hinter Bayern zu werden. Kohlenpottrivale Schalke, auf Platz zwei, gastiert mit Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf zum Österreicher-Duell gegen Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch in Augsburg. Wobei die Ambitionen von Gregoritsch, sich unter der Devise „jeder Punkt bringt eine Prämie“ noch ein Urlaubsgeld zu sichern, durch Adduktorenbeschwerden in Frage gestellt sind.

Stögers zehntes Heimspiel vor der mächtigen gelben Wand, der Südtribüne, dürfte, wenn nicht alle Vorzeichen täuschen, sein letztes sein. Das Szenario, das rundherum herrscht, wird ihm nur als Bestätigung dafür dienen, dass seine bereits vor Wochen getroffene Entscheidung, das Kapitel besser nicht zu verlängern, weil die Arbeit unter solchen Bedingungen keinen wirklichen Spaß macht, die richtige war: Es kursieren täglich Gerüchte um seine Nachfolge, für die auch der ehemalige Assistent von Jose Mourinho, der Portugiese Andre Villas-Boas, ins Gespräch gebracht wurde. Der hatte vor sieben Jahren mit dem FC Porto die Europa League gewonnen, war danach bei Chelsea, Tottenham, Zenit St. Petersburg, trat letzten Oktober in China bei Shanghai zurück. Andere Medien behaupten  wieder, dass sich die Bosse Hans Jürgen Watzke und Michael Zorc bereits mit dem Schweizer Lucien Favre geeinigt haben.

Auch mögliche Neuerwerbungen auf dem Spielersektor, sind ein Thema: Der Schweizer Tormann Marvin Hitz der in  Augsburg bereits deponierte, den Vertrag nicht zu verlängern. Oder der französische Mittelfeldspieler Tiemore Bakayoko von Chelsea. In diesem Szenario sollen drei Punkte her. Wenn der englische Jungstar Jadon Sancho (Bild oben) wieder so funktioniert wie zuletzt gegen Leverkusen und in Bremen, dann kann´s gelingen. Stöger plant, auf jeden Fall auch den 37jährigen Roman Weidenfeller, den Tormann der Meistermannschaft von 2011 und 2012, vor seinem Karriereende, ein letztes Heimspiel zu geben: „Weil er sich das veerdient hat!“ Borussias Heimbilanz in den sechs Monaten unter Stöger: Sechs Siege, drei Unentschieden, 18:6-Tore. Nicht schlecht. Aber einige halten ihm die verlorenen sechs Punkte  gegen Wolfsburg, Freiburg und Augsburg vor. Wird  interessant, wie Watzke und Zorc die Entscheidung in Sachen Trainer der Öffentlichkeit verkaufen werden. Sicher unter dem Motto, Stöger zu großem Dank verpflichtet zu sein, aber . . .

Einen Heimsieg braucht auch der zweite österreichische Trainer in der Bundesliga, Ralph Hasenhüttl mit RB Leipzig gegen einen Abstiegskandidaten, gegen den VW-Werksklub Wolfsburg. Der Grazer ist überzeugt, nach sechs vier Runden  mit nur einem Punkt und 13 Gegentoren  seit Montag mit den richtigen Worte die richtigen Punkte angesprochen zu haben. Und kann dem Gerede von einem Endspiel um seine Zukunft in Leipzig wenig abgewinnen: „Ich muss mich nicht kleiner machen, als ich bin. Ich weiß genau, was ich in Leipzig als Trainer geleistet habe, welche Entwicklung der Verein und ich genommen haben. Ich definiere meine Arbeit nicht über die vergangenen zwei Monate. Ich bewerte, was wir in den letzten zwei Jahren aufgebaut haben, seit ich nach Leipzig gekommen bin.“ Auf vier Stammspieler muss er verzichten: Naby Keita, Emil Forsberg und Kapitän Willi Orban sind gesperrt, Marcel Sabitzer sitzt  nach seiner Schulteroperation  auf der Tribüne. Möglicherweise feiert der Ex-Salzburger Konrad Laimer ein Comeback.

Einen großen Abschied bekommt Zlatko Junuzovic in seinem letzten Heimspiel für Werder Bremen nach sechs Jahren an der Weser gegen Leverkusen. Beim Bayer-Werksklub geht es für Julian Baumgartlinger, den früheren Junuzovic-Mitspieler bei  der  Wiener Austria und in Österreichs Team, um das Fernduell gegen Hoffenheim und Landsmann Florian Grillitsch um den vierten Champions League-Platz. Hoffenheim gastiert beim VfB Stuttgart, der nur zwei Punkt hinter RB Leipzig liegt.

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