Fußball

Die neue Zwölferliga ganz ohne ORF? A 1 kann keine Lösung sein

Ab Samstag noch 16 Runden Zehnerliga, dann kommt die neue Zwölferliga. Mit dem neuen TV-Vertrag. Alle Rechte erstmals in Händen von Pay-TV-Sender Sky, der sich in Abstimmung mit der Liga-Zentrale, sprich den Vorständen Christian Ebenbauer (Bild oben) und Reinhard Herovits, den Partner für das Free-TV daher selbst aussuchen kann.  Für vier Livespiele plus einer neuen Highlightsendung pro Runde. Bis Weihnachten sollte die Lösung präsentiert werden. Wenn Mittwoch die Sportchefs der zehn Bundesligisten und Herovits sich auf der Wolke 21 in Nähe der  Wiener Donau-City den Medien stellen, gibt´s weiterhin keine. Immerhin: Ostern ist als neuer Termin noch nicht ausgerufen.

Kein Zweifel besteht, dass Sky an möglichst viel Exklusivität interessiert ist. Das gehört zur Philosophie des Senders und von Chef Carsten Schmidt. Weil das in der Formel 1 und in der Europa League nicht im gewünschten Ausmass mehr möglich war, gibt´s keine Formel 1mehr auf Sky zu sehen. Die Champions League muss sich Sky in der kommenden Saison auch mit dem Streaming-Dienst DAZN, der sich auch die Europa League sicherte, teilen. Dazu sehen die gesamt 5,2 Millionen Sky-Abonnenten 266 von 306 Spielen der deutschen Bundesliga, alle Partien der zweiten Liga, den deutschen Pokal, dazu Golf, Tennis und Handball. Die englischen Premier League gibt es schon länger nicht mehr. In Österreich sind auch Basketball und Eishockey zu sehen.

Der Wunsch nach größtmöglicher Exklusivität gilt bei Sky natürlich auch für die neue Situation in Österreich. Und daher hält sich das Interesse, den ORF als Partner ins Boot zu holen in Grenzen. Obwohl der ORF sein finanzielles Angebot nachgebessert hat. Aber wenn der ORF die vier Livespiele überträgt, hat er dabei unter Garantie höhere Einschaltquoten als Sky. Der Sender muss aber auch die mehr als 30 Millionen, die für die Zwölferliga gezahlt werden, hereinholen. Das geht nur via Werbung und neuen Abonnenten. Daher wird wohl ein  Partner für das Free-TV gesucht, der weniger Konkurrenz als der ORF bedeutet. Der hat sich für den Herbst 2018 ohne Bundesliga, Champions und Europa League die Nations League gesichert. Nicht nur die vier Spiele von Österreichs Team, sondern auch zehn andere.

Wie man hört, glaubt Sky mit der Telekom Austria und ihrem A 1-TV  den Partner für den Free-TV gefunden zu haben. Sky und A 1 sind  schon Geschäftspartner, verbunden durch Sonderangebote. Etwa sechs Monate Sky gratis, wenn man die A 1-TV-Variante wählt. Das war bis zum Wochenende möglich. Wenn der Plan durchgeht, werden die Klubs sicher Proteste ihrer Sponsoren hören. Wegen der geringeren Quoten. Und wohl auch der Fans. A 1 TV bietet zwar 150 Sender an, 40 davon in HD, aber für die Kunden heißt das: Der Empfang, sicher  komplizierter als beim ORF, geht nur mit Hilfe von WLAN Box und Media Box. Und  kostet ebenfalls Geld. Somit wird auch die Frage auftauchen, ob man die A 1-Variante überhaupt als Free-TV bezeichnen kann. Zumal hat das A1-TV in Sachen Fusball noch überhaupt keine Erfahrung. So groß die Bedenken einiger Vereine auch sein werden, Sky hat durch den Vertragsabschluss vom 31.Oktober alles in der Hand. Die zweite Sky-Variante als Alternative zum ORF heißt Servus TV. Für die Liga sicher die bessere. Vor allem, weil sie den Fans nichts kostet.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER .

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