Fußball

Die Niederlage im „Fernduell“ gegen Dortmund tut Salzburg nicht weh

Vier Tage vor dem Retourspiel um den Aufstieg ins Viertelfinale der Europa League  bezog Red Bull Salzburg im Fernduell gegen die Mannschaft von Peter Stöger eine „Niederlage“ , die nicht weh tut: 2:2 (1:0) in Mattersburg, dabei eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben, Dortmund gewann daheim das Duell um Platz drei in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt nach einem dramatischen Finish dank Michy Batshuayi (Bild oben) 3:2 (1:0), zeigte sich von der 1:2-Niederlage gegen Österreichs Meister gut erholt. Salzburgs Vorsprung auf Sturm Graz schrumpfte zwar von zehn auf acht Punkt, aber das ist kein Grund zur Beunruhigung, locker zu verkraften.

Trainer Marco Rose rotierte gemäß seiner Devise, nur Stammspieler zu haben, viel kräftiger als Stöger. Nur drei Dortmund-Sieger standen im Pappelstadion in der Startelf: Innenverteidiger Duje Caleta-Car, Linksverteidiger Andreas Ulmer und Valon Berisha, der Doppeltorschütze von Dortmund.  Tormann Alexander Walke, Andre Ramalho und Xaver Schlager fuhren gar nicht mit ins Burgenland, Stefan Lainer, Diadie Samassekou, Amadou Haidara, Munas Dabbur und Hee Chan Hwang sassen auf der Bank, Samassekou und Lainer kamen nach der Pause. Ab der 13.Minute spielte Salzburg nach Rot für Patrick Farkas nach einem Torraubfoul mit zehn Mann, stecke das gut weg. Sah bis zur 55. Minute nach Toren von Fredrik Gulbrandsen und Hannes Wolf 2:0, ehe Hands  von Caleta-Car und Samassekou den Sieg kosteten. Salzburg-Leihgabe Smail Prevljak verwandelte nervenstark beide Elfer gegen Cican Stankovic, schoss damit heuer neun Tore in vier Spielen. Rose nahm es gelassen: „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden, die Einstellung war vorbildlich.“ Den „Handsündern“ machte er keinen Vorwurf: „Das waren Reflexbewegungen, die passieren können.“

Der größte Unterschied zwischen Mattersburg und Dortmund war die Kulisse: 4100 im Pappelstadion, da kam keine Stimmung auf. Das wird Donnerstag bei 30.000 scho anders sein. In den ausverkauften Signal Iduna Park kamen 81.360 Wo Stöger viermal rotierte: Er ließ überraschend den griechischen Innenverteidiger Sokratis, nicht Ömer Toprak auf der Bank, dazu Jungstar Julian Weigl, Mario Götze und Torjäger Batshuayi. Neu gegenüber der Startformation bei der Niederlage gegen Salzburg: Verteidiger Lukasz Piszczek, die „Rakete“ Christian Pulisic und Maximilian Philipp. Der gegen Salzburg eingewechselte Pulisic brachte mehr Tempo ins Spiel, mit dem amerikanischen Jungstar muss Rose sicher auch Donnerstag rechnen. Bis zur Pause zeigte Dortmund das beste Spiel in diesem Jahr, im Finish sorgten drei Joker für ein Finale furioso: Ausgleich nah 75 Minuten durch Luca Jovic, 135 Sekunden später 2:1 durch den für Philipp gekommenen Batshuayi. Nach 33 Sekunden der Nachspielzeit  2:2 durch Frankfurt-Joker Danny Blum. Aber nach 93:27 Minuten traf Batshuayi mit links zum zweiten Mal, spektakulär unter die Latte. Die Frage des „Sky“-Reporters, ob er Böse gewesen sei, nicht von Beginn an zu spielen, verneinte der Belgier. Die Entscheidung des „patrons“, wie er Stöger respektvoll nannte, sei richtig gewesen. Er sei schon etwas müde gewesen, weil er es es bei Chelsea nicht gewohnt war, ständig zu spielen.

„Bei einem Siegestor in der 94. Minute gehört der Faktor Glück dazu“,  gestand Stöger, „unsere erste Hälfte war richtig stimmig, die beste in diesem Jahr. In der schwächeren zweiten haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gefightet und dagegen gehalten. Die Mentalität gezeigt, die man nach dem Salzburg-Spiel schon anzweifelte.“ Das gibt Selbstvertrauen, in Salzburg noch die Wende und den Aufstieg zu schaffen.

Für den zweiten österreichischen Trainer in der Bundesliga gab´s keinen siegreichen Sonntag: Ralph Hasenhüttl kam mit RB Leipzig nur zu  einem 0:0 in Stuttgart, bei dem von seinen Landsleuten nur Marcel Sabitzer spielte. Leipzig blieb damit Sechster, Hasenhüttl stellte fest: „Mit Unentschieden kommen wir nicht in die Champions League-Plätze!“ Gewonnen hat hingegen wieder Adi Hütter in der Schweiz, inklusive Cupsemifinale zum achten Mal in Folge, mit Young Boys. Das 3:1 (1:0) gegen Grasshoppers Zürich mit Österreichs Teamkeeper Heinz Lindner brachte Young Boys Bern bei einem Spiel mehr für die letzten elf Runden 17 Punkte Vorsprung, da Titelverteidiger FC Basel in Luzern 0:1 verlor. Der Hütter-Express zum ersten Berner Meistertitel seit 1986, möglicherweise auch zum ersten Double seit 1958, ist nicht zu stoppen. Unter den 25.403 Zuschauern im Stade de Suisse war als persönlicher Gast von Hütter auch Didi Kühbauer. Sie spielten in den Neunzigerjahren gemeinsam in Österreichs Nationalteam.

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