Fußball

Die Prognose aus Laibach: Österreich ist läuferisch stärker als Polen

Eigentlich muss man direkt froh sein, dass Österreich Freitag Abend in Salzburg nicht die Chancen zu einem durchaus möglichen zweistelligen Sieg gegen Lettland nützte. Dann wäre das „himmelhoch jauchzend“ zu laut geworden als es nach dem 6:0 ohnehin schon wurde. Schön, dass mit dem höchsten Sie der Ära von Franco Foda alles mehr auf EM-Kurs kam als man dies bis Donnerstag annehmen durfte. Israels Punkteverlust gegen Nordmazedonien und Polens Niederlage in Slowenien halfen mit. Marko Arnautovic nützte seine zwei Tore gegen einen inferioren Gegner, um nach einem verwandelten Elfmeter mit Gesten an seinen Kritikern abzurechnen und nach dem Match auch verbal: „Ich beweise immer wieder“, behauptete er. Aber erst Montag zählt es wirklich. Gegen Polen in Warschau.

Augenzeugen von  Polens erster Niederlage in dieser Qualifikation hatten es durchaus für möglich, dass Montag Abend im Stadion Norodowy die zweite folgt: „Polen wird in Schwierigkeiten kommen“, prophezeite Ex-Salzburg-Sportchef Heinz Hochhauser, der für Israels Teamchef Andi Herzog bisher alle fünf Spiele der Polen beobachtete. In der erfolgreichen Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 gehörte  Hochhauser zum „Spionageteam“ von Marcel Koller, für Franco Foda war Freitag in Laibach Thomas Eidler. Das ist der ehemalige Trainer des Floridsdorfer AC,der in der Trainerausbildung seine Weisheiten weiter gibt. Polen hatte in Laibach 60 Prozent Ballbesitz, spielte 527 Passes, 246 mehr als die Sieger, kam aber zu keiner klaren Torchance: „Slowenien spiele defensiv auf Konter, hatte damit alles im Griff. Robert Lewandowski kam nie zum Zug!“, erzählte Hochhauser. Hingegen machte Sloweniens Stürmer in Diensten des slowakischen Meister Slovan Bratislava, Andraz Sporar, den Unterschied aus: Er bereitete nach einem Eckball per Kopf das 1:0 des Innenverteidigers Aljaz Struna, eines Legionärs aus den USA von Houston, vor und erzielte aus einem Konter das 2:0 selbst. Lewandowski verlor beim ersten Treffer Struna aus den Augen.

Lewandowski und Milan-Stürmer Kryzstof Piatek blieben wirkungslos, das zentrale Mittelfeld der Polen mit Grzegorz Krychowiak von Lok Moskau und Marusz Klich von Leeds ist für Hochhauser nicht mehr als Durchschnitt, die Aussenpositionen wären hingegen mit Piotr Zielinski von Italiens Vizemeister Napoli und Kamel Grosicki von Hull aus Englands Championship gut besetzt. Das Abwehrzentrum mit Michal Pazdan von Ankaragücü sowie Jan Bednarek, einem Stammspieler von Ralph Hasenhüttl bei FC Souhampton, keinen gefestigten Eindruck. Im Tor spielte nicht wie beim 1:0 in Wien Wojciech Szczesny von Italiens Meister Juventus sondern Lukasz Fabianski, der ehemalige Mitspieler von Marko Arnautovic von West Ham. Dem kann ja der nunmehrige China-Legionär etwas beweisen.

Für Hochhauser der entscheidende Grund, warum er glaubt, dass Österreich Warschau als neuer Tabellenführer verlassen wird, ist die läuferische Überlegenheit: „Mit Leuten wie Konrad Laimer oder Marcel Sabitzer kommen de Polen nicht mit. Und darum werden sie Schwierigkeiten bekommen.“ Die Power des Teams, die in Salzburg an die von Meister Red Bull Salzburg erinnerte, hinterließ auch einen bleibenden Eindruck, der Hoffnung macht. Auch wenn der Triebwerk von Ex-Salzburgern in Diesten von RB Leipzig kommt. Bleibt die Frage, ob es Österreich auch Montag auch auswärts bringt, sich ähnlich so viel Power und dominant zu präsentieren: „Ich hab Österreichs 4:1 in Nordmazedonien miterlebt“, versicherte Hochhauser, „mit einer solchen Leistung gibt es einen auch Sieg in Warschau.“

Angst ist nur ein Geruch aus der Gästekabine, stand Freitag Abend auf einem Schild in der Kabine des österreichischen Teams (Bild oben). Die normal Österreichs Meistermannschaft gehört, aber in die natürlich das Nationalteam „durfte“. Es gibt keinen Grund, warum Montag dieser Geruch aus der Gästekabine des Stadion Narodowy kommen sollte. Auch wenn die Situation gefährlich ist: Es kann auch passieren, dass Österreich am Montag Abend Dritter hinter Slowenien ist. Am 13. Oktober folgt noch das Auswärtsspiel in Laibach.

Foto: ÖFB.

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