24 Stunden nach dem 0:5 gegen Kasachstan in der Kagraner Erste Arena ein 2:1 gegen Slowenien, Hat sich Österreichs Eishockeyteam damit im letzten WM-Text auf heimischen Eis rehabilitiert? Das zu behaupten, würde bedeute, Äpfel mit Birnen vergleichen. Weil Kasachstan für die am Sonntag in Ungarn beginnende B-WM und den Kampf um den Aufstieg besser gerüstet schien als die Slowenen, den stärkeren, kompakteren, aggressiveren Eindruck hinterließen. Was man mit Fug und Recht aber behaupten kann, dass Österreichs junge Mannschaft rasch aus der erhaltenen Lektion gelernt hat. Woran das lag?
Sicher an den zwei Besprechungen, die auf das 0:5 folgten. In denen Bader seine Spieler darauf hinwies, was sie alles nicht mehr tun dürfen, um nicht noch einmal so schlecht auszusehen. Vor allem nicht so viele Scheibenverluste riskieren. Denn den Puck wieder zurückzuerobern, erfordert so viel Kraft,das alle müde und damit unkonzentriert werden, was wieder zu Verlusttoren führt. Sicher halfen auch Umstellungen. Vor allem auf ein anderes System. Weniger an den vier neuen Spielern, auch wenn zwei ihren Anteil am Sieg hatten: KAC-Tormann David Madlener, zum besten Österreicher gewählt, sah viel besser aus als David Kickert am Tag zuvor, hat jetzt beim Kampf um die Nummer zwei hinter Bernhard Starkbaum klar die Nase vorn. Und der 24jährige Center Daniel Ban vom Dornbirner EC, der mehr in der AlpsLeague bei Bregenzerwald spielte, sorgte mit seinem ersten Tor für Österreich gleich für den Sieg. Bader ließ nur den Sturm mit Brian Lebler, Thomas Hundertpfund und Fabio Hofer unverändert, ansonst stellte er alle Linien um. Bis drei Minuten vor Schluss spielte er mit allen vier Fünferblöcken durch.
Das Powerplay funktionierte schon besser, aus dem fiel die Führung durch Brian Lebler. Alle Unterzahlspiele überstand Baders Team irgendwie. Aber so viele Strafen zu nehmen, würde bei der WM in Kopenhagen tödlich sein. Das weiß auch Bader, der für die Ausschlüsse ebenfalls die Puckverluste verantwortlich machte: „Die meisten Strafen folgen sofort, wenn man den Puck verliert. Scheibenverluste und Ausschlüsse sind quasi miteinander verheiratet.“
Wie es weiter geht? Sonntag treffen sich alle gegen Kasachstan und Slowenien spielten, wieder in Wien. Dienstag kommt´s zum Cut für das Turnier in St, Petersburg, wenn Bader weiß, welche Spieler von Salzburg und welche Legionäre aus der Schweiz zur Verfügung stehen. Die Kritiken auf das Debakel gegen Kasachstan schiene den Schweizer aber doch zu irritieren. Man müsse doch auch sehen, dass die Spieler, die neu hinzukamen, zuvor bis zu zehn Tagen kein Eistraining hatten. Etwa Brian Lebler: „Da wirft man uns vor, gegen die B-Nation Kasachstan chancenlos gewesen zu sen. Okay, es war das schlechteste Spiel meiner Ära. Auch mit solchen Momenten muss ein Teamchef leben und sie bewältigen. Aber ist Österreich eine A-Nation? So kann man nur ein Land bezeichnen, dass drei Jahre lang hintereinander in der A-WM vertreten ist.“ In Kopenhagen wird ab 5. Mai der Anfang versucht, dies erstmals zu schaffen.