Fußball

Die „richtigen“ Torschützen beim vierten 3:0 von Rapid im August

Es begann am 5. August  gegen Anorthosis Famagusta. Ging drei Tage später gegen Wolfsberg weiter. Setzte sich letzten Donnerstag gegen Sorja Luhansk und  Sonntag gegen Ried fort: Die Serie der 3:0-Heimsiege von Rapid. Vier hintereinander in diesem Monat. Wobei der letzte vor 14.400 Zuschauern im Zeichen des Gedenkens an den Samstag verstorbenen Ehrenpräsident  Rudi Edlinger stand:  Beeindruckender, durchgehender Applaus während der Trauerminute und auch nach 35 Minuten, als die Fantribüne Transparente im Gedenken an Edlinger ausrollten und „Rudi war danken dir“-Sprechchöre anstimmte. Wenig später fiel knapp vor der Pause das grün-weiße Führungstor durch Marco Grüll. Nach Kopfballvorlage von Robert Ljubicic stoppte er den Ball mit dem Rücken zum Rieder Tor stehend mit der Brust herunter und traf im Drehen, ließ Tormann Samuel Sahin-Radlinger keine Chance. Perfekt gemacht. Grüll verzichtete gegen seinen Ex-Klub auf den Torjubel.

Der letzte Treffer zum 3:0 (1:0) fiel in der Rapid-Viertelstunde durch Ljubicic. Ein geglücktes Bundesligadebüt im grün-weißen Dress nach seiner Sperre. Grüll und Ljubicic waren die „richtigen“ Torschützen. Schon allein, weil die ablösefreien  Neuerwerbungen zeigten, dass sie Rapid noch viel geben können und werden. Beide durch ihre Laufarbeit. Grüll dazu mit Torgefährlichkeit, Ljubicic unter anderem, weil er nicht aufgibt, wenn ihm einiges misslingt. Was vor der Pause der Ball war. Vor allem ist Ljubicic einer, der versucht, den Ball am Boden zu halten, bei ihm die langen und hohen „Mondbälle“, die zu sehr das  Rapid-Spiel bestimmen, nur der letzte Ausweg sind.  Das schönste Rapid-Tor war aber das zweite, als der für den farblosen Christoph Knasmüllner eingewechselte Taxiarchis Fountas nahe der Outlinie noch in der eigenen Hälfte den Ball erkämpfte, ihn zu Kelvin Arase brachte. Und  dann gelang das perfekte Umschalten: Ein Sprint von Arase, dann Pass in den Lauf von Fountas, der sah im Strafraum den frei stehenden Ercan Kara, bediente ihn perfekt. Kara traf mit seinem Seitfallzieher ins lange Eck zu seinem ersten Bundesligatreffer in dieser Saison. Bisher traf er dreimal in der Qualifikation für die Europa League.  „Wir haben´s gut gemacht“,  bilanzierte Trainer Didi Kühbauer zufrieden.

Ried war von Beginn an nur auf Schadensbegrenzung aus, agierte zunächst mit Ex-Rapidler Stefan Nutz, einem Mittelfeldspieler, an vorderster Front, spielte praktisch ohne Stürmer. Kam auch erst nach 58 Minuten gefährlich vor Rapids-Tor, hatten in einer Aktion zweimal die Chance auf den Ausgleich. Dabei scheiterten Leo Mikic und Nikola Stosic an Richard Strebinger, der sich bei seinen Rettungstaten an der linken Schulter verletzte und wenig später durch Paul Gartler ersetzt wurde. Der bekam wenig zu tun. Verlierer Andi Heraf war dennoch stolz, weil seine Spieler zu Beginn durch resolutes Anlaufen die Rapidler zu hohen Bällen zwingen konnten. Gebracht hat´s aber nichts. Vom Salzburger Schiedsrichter Christopher  Jäger hatte er gar keine gute Meinung: „Die Rapidler hätten mit einem Gewehr auf uns schießen müssen, damit wir Freistöße bekommen“, klagte er etwas übertrieben im „Sky“-Interview, ärgerte sich auch, dass Jäger nach vier der fünf Rieder Eckbälle abpfiff, ohne dass es ein Foul gegeben habe.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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