Schlimme, österreichische Bilanz zum Abschluss der Gruppenspiele in Champions, Europa und Conference League: Mittwoch und Donnerstag gab es drei Niederlagen und 0:10-Tore! Dem FC Salzburg, Sturm Graz und der Austria gelang kein Treffer, das 0:4 (0:2) der Austrianer im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Conference League in Israel bei Hapoel Beer Sheva bezeichnete sich die violette Legende Herbert Prohaska im ORF-Studio als „blamabel“. Die Bilanz der sechs Partien liest sich nicht gut: Sechs Spiele, vier Niederlagen, zwei Unentschieden, 2:15-Tore. Beer-Sheva gelang der erste Sieg, ohne sich dafür besonders anstrengen zu müssen.
Es stand außer Diskussion, dass die Bundesliga, das Sonntag-Spiel gegen WSG Tirol am Innsbrucker Tivoli, wichtiger sein wird als das letzte Match der Conference League. Darum rotierte Trainer Manfred Schmid. Im Tor der 25 jährige Steirer Mirko Kos (Bild oben), der bisher nur ein Spiel in der Bundesliga bestritt, das letzte in der Saison 2019/20 (1:0 gegen Mattersburg). Im Abwehrzentrum Johannes Handl, der seit Ende August bis zum Kurzeinsatz am letzten Sonntag gegen Altach außer Gefecht war, mit dem in Innsbruck gesperrten Lucas Galvao, als Linksverteidiger der 27 jährige Israeli Matan Baltaxa, der zuvor nur viermal bei den Young Violets in der zweiten Liga zum Einsatz gekommen war. Im Angriff stand Haris Tabakovic in der Startelf, was bisher selten der Fall war.
Die Austria kam zur ersten Chance im Spiel, die Manuel Polster nicht nützte. Dies solle praktisch die einzige bleiben. Innerhalb von vier Minuten gelangen Beer Sheva zwei Tore. Zunächst verteidigte die Austria nach einem Eckball ähnlich schlecht wie Salzburg einen Abend davor in Mailand. Daher das 0:1. Beim zweiten Treffer sah Baltaxa schlecht aus. Zunächst ein Fehlpass, dann ein „Alibi-Tackling“. Da keine Chance mehr bestand, erstmals die Siegesprämie von 500.000 Euro zu kassieren, tauschte Schmid zur Pause vier Mann aus. Für Reinhold Ranftl, Fischer, Dominik Fitz und Polster kamen Gernot Teigl, Matteo Meisl, James Holland und Aleksandar Jukic. Dass sich die Austria in der zweiten Hälfte praktisch ergab, keine Gegenwehr mehr zu sehen und eine höhere Niederlage durchaus möglich war, ärgerte Prohaska sehr: „Alle, die ihre Chance bekamen, haben versagt.“ Nur Kos musste sich keine Vorwürfe wegen der vier kassierte Toren machen. Das letzte war ein Eigentor von Handl. Passte zu dem schlimmen Abend.
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