Fußball

Die Schweiz hat Angst um Salzburgs neues Juwel

Österreichs Doublegewinner Red Bull Salzburg greift gerne bei den großen Schweizer Talenten zu: Letztes Jahr beim damals 17 jährigen Innenverteidiger Bryan Okoh, der vorerst für Liefering spielt, für den um die zwei Millionen Euro an Lausanne bezahlt wurden. Im Winter kam vom FC Basel der damals 19 jährige Noah Okafor um 11,2 Millionen. Montag präsentierte Sportchef Christoph Freund Federico Crescenti, die große Stürmerhoffnung von Tabellenführer St. Gallen (Bild oben), der den Vertrag mit Salzburgs Ex-Trainer Peter Zeidler bis 2025 (!) verlängerte,  im „Bullen“-Dress.  Das machte zwar noch keine große Schlagzeilen, ist aber doch bemerkenswert. Weil dies genau am 16. Geburtstag von Crescenti passierte, der in Salzburg vorerst für die U 18 und die Mannschaft in der Youth League eingeplant wird.

In der Schweiz war das „Wehklagen“ um Crescenti groß. Weil der schon in so jungen Jahren als Schweizer Version des von RB Leipzig zu Chelsea gewechselten Torjägers Timo Werner galt. Weil ähnlich schnell, wendig und geradlinig. 47 Tore erzielte Crescenti in der U 15, in der wegen Corona abgebrochene Eliterunde der U 16 waren es 32. Er steht bereits bei einer der führenden Schweizer Agenturen, bei den Brüdern Philipp und David Degen unter Vertrag. Crescenti hat auch einen österreichischen Pass, da seien Mutter Vorarlbergern ist, die Familie lebte einige Jahre in Vorarlberg. Crescenti hat sechs Geschwister, Mutter Tanja wird ihn mit seinen drei schulpflichtigen Schwestern nach Salzburg begleiten, der Vater bleibt mit den drei älteren Kindern im Rheineck. Daher geht in der Schweiz die Angst um, dass der ÖFB bald versuchen wird,  Crescenti zu überreden, künftig für Österreich zu spielen. Nicht mehr wie zuletzt in der U 17 für die Schweiz. Eine Überlegung könnte es für ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel schon wert sein.

Nach dem Coup miz Crescenti konnte Freund noch Kroatiens U 19-Teamspieler Luka Susic bis 2024 an Salzburg binden. Der Mittlfeldspieler kam letzte Saison bei Lifering und in der Youth League zum Zug. Freunds Kollege in St.Pölten, Georg Zellhofer, hat derweilen kaum im Amt alle Hände voll damit zu tun, den Kader umzubauen und zu verkleinern, Nicht zu halten waren die Leihgaben Christoph Klarer, der sich als Abwehrchef profilierte, aber Ralph Hasenhüttls FC Southampton gehört. Ebenso Jamaika-Torjäger Corey Bourke, den Philadelphia in die Major Soccer League holte, und der Nordkoreaner Kwang-Ryong Pak. Verteidiger Sandro Ingolitsch verlängert den Vertrag nicht. Verzichtet hat Zellhofer in Absprache mit Trainer Robert Ibertsberger  zum Ärger der Fans auf Michael Ambichl, weiters auf Dominik Hofbauer, Luca Meisl, Martin Rasner und Danijel Petrovic. Neu kam Rechtsverteidiger Michael Blauensteiner von den Young Violets, Austrias zweiter Mannschaft.

LASK-Vizepräsident Jürgen Werner freute sich über einen Heimkehrer: Der 24 jährige Mittelfeldspieler Lukas Grgic kehrte nach drei Jahren zurück. In den letzten Wochen war er bei Absteiger WSG Swarovski Wattens nach einer Blinddarmoperation außer Gefecht.

 

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