Fußball

Die Steiermark als Lizenz-Krisenregion

90 Prozent der Klubs, die entsprechende Anträge stellten, bekamen vom Senat fünf der Bundesliga unter Thomas Hofer-Zenzi die Lizenz für die Saison 2018/19. Was der für Lizenzen zuständige Ligavostand Reinhard Herovits als Qualitätsmerkmal für die gute Arbeit der Vereine bezeichnete. Eine Krisenregion gibt´s aber doch: Die Steiermark mit Ausnahme von Sturm Graz. Keine Lizenz für Hartberg, derzeit Zweiter der Ersten Liga für die Tipico-Bundesliga mit 16 Klubs. Kapfenberg erhielt keine Zulassung für die zweite Liga mit 16 Klubs, ebenso der steirische Regionalligaverein Allerheiligen. Kapfenbergs Boss Erwin Fuchs ist zweiter Vizepräsident der Liga.

Geht der Einspruch von Hartberg beim Protestkomitee, dem der Wiener Anwalt Andreas Grundei vorsteht, nicht durch, beenden die Steirer trotzdem die Erste Liga unter den ersten drei, dann erspart sich das abgeschlagene Schlusslicht der Bundesliga, St. Pölten, die Relegation. Die Proteste gegen die Urteile der ersten Instanz müssen bis 11. Mai eingereicht werden, die Entscheidung darüber fällt in den nächsten fünf Tagen bis 16. Mai. Danach bliebe nur noch der Gang vor das ständige, neutrale Schiedsgericht.

Bei Hartberg machte der Senat rechtliche, infrastrukturelle und finanzielle Gründe für die Verweigerung der Lizenz geltend, in Kapfenberg „nur“ finanzielle. Die Vorwürfe in Richtung Hartberg: Zu spätes, nicht fristgemäßes Herauslösen der Kampfmannschaft in eine Kapitalgesellschaft, nicht glaubwürdige Zusicherung bezüglich Stadion-Ausbau auf 5000 Zuschauer mit Hilfe von mobilen Zusatztribünen sowie der Benützung der Grazer Merkur Arena als Ausweichstadion. Das alles müssen die Steirer in den nächsten zehn Tagen entkräften. Die Präsidenten Brigitte Anderl geht davon aus, dass dies gelingen wird, zumal ja auch die Stadt Hartberg  in der letzten  Gemeinderatssitzung 700.000 Euro zur Verfügung stellte. Der Klub sicherte sich bereits die Dienste des auch in Lizenzsachen erfahrenen Sportanwalts Wolfgang Rebernig. Es wird spannend. Hartberg in der Bundesliga wäre ähnlich „romantisch“ wie  Grödig vor fünf Jahren. Bekommt Hartberg wirklich keine Lizenz, wird das eine Konsequenz haben: Trainer Christian Ilzer übersiedelt nach Wolfsberg. Dort war er schon Assistent von Heimo Pfeifenberger.

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