Fußball

Die Unterschiede zwischen Miro Klose und Rapid: Von schön zu gut

Miroslav Klose freut sich dort arbeiten zu können, wo andere Urlaub machen. Das sagte der 44 jährige deutsche Weltmeister Montag Mittag bei seiner Vorstellung in Altach als neuer Trainer. Auch dass er sich erst einen Einblick verschaffen muss und sich in seiner Entwicklung als Cheftrainer Zeit gibt, nicht unter Druck setzt. Etwa 600 Kilometer östlich, im Westen von Wien, war eineinhalb Stunden zuvor von Einblick verschaffen, Zeit geben, keine Rede. Rapid muss besser funktionieren als zuletzt. Wenn alles so klappt wie die Präsentation der neuen Heimdressen, dann gibt’s keine Zweifel, dass dies funktionieren wird. Eine Garnitur der 49er-Straßenbahn, die vor fast 100 Jahren nach Hütteldorf fuhr, wurde eingesetzt. Als die mit den Spielern vor dem Allianz-Stadion hielt, stand der Verkehr kurzfristig still, gab´s den grün-weißen Stau. Vier Spieler, Kevin Wimmer, Max Hofmann Emanuel Aiwu und Bernhard Zimmermann, marschierten wie vor Jahrzehnten die Beatles über die Abbey-Road in London über die Linzer Straße (Bild oben) über einen grün-weißen Zebrastreifen, der eigens ausgerollt wurde.

Die neuen Puma-Heimdressen sind grün-weiß längsgestreift. Bereits zum 30. Mal präsentierte sich Rapid in einem „Streif-Look“. Ein Rapid-Fan älteren Semesters als Kiebitz sah darin ein gutes Omen: „Gestreift waren wir immer gut“, behauptete er. Etwas differenzierter sah es Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic: „Schön sind wir schon, jetzt müssten wir auch gut sein!“ Aber ihm fiel kein Grund ein, warum des nicht gelingen sollte. Auch wenn die Vorbereitung mit Ausfällen begann: Trainer Ferdinand Feldhofer und sein Assistent Thomas Hickersberger stehen in dieser Woche nicht zur Verfügung. Beide erwischte das Corona-Virus. Daher wurde das öffentliche Training am Dienstag abgesagt.

Obwohl er sieben Neue holte und zwei noch dazu kommen werden, versicherte Barisic, de neue, größere Kader sei nicht teurer als der in der vergangenen Saison. Der Grund: Großverdiener wie Philipp Schobesberger, Srdjan Grahovac oder Filip Stojkovic stehen nicht mehr auf der Gehaltsliste, Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek und Barisc begannen bereits vor Corona damit, die Gehälter zu reduzieren. Zudem kassierte Rapid in diesem Jahr fünfmal eine Ablöse. Für Ercan Kara, Taxiarchis Fountas, Max Ullmann, Robert Ljubicic und Koya Kitagawa, in dessen Rückkehr sein Klub Shimizu sogar eine sechsstellige Summe investierte. Eine Ablöse zahlte Rapid für vier der sieben neuen Hoffnungen. Der endgültige Kauf des Holländers Ferdi Druijf von Alkmaar, der so gut wie gelaufen ist, wird die teuerste Rapid-Aktion in der Sommer-Transferzeit, die einzige in siebenstelliger Höhe.

Am Beginn steht die Suche nach einem Rechtsverteidiger, wie Barisic zugab. Warum es mit dem Bosnier Branimir Cipetic von Lok Zagreb nicht klappte, wollte er nicht kommentieren. Aber es lag nicht am Geld, wie in Kroatien kolportiert wurde. Den Rückzieher machte Rapid, nicht der  Spieler. Abgänge wollte Barisic bis zum Ende der Transferzeit am 31. August nicht ausschließen. Ein konkretes Angebot für Marco Grüll liege nicht am Tisch. Zumindest kein schriftliches.

 

Foto: SK Rapid/Chaluk.

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