Fußball

Die Video Assistenten und Salzburg schwächeln!

Zwei Video Assistenten und Tabellenführer Red Salzburg schwächeln! Das Fazit der drei Samstag-Spiele. Von der Kritik ausgenommen ist der VAR bei Hartbergs 2:0 (1:0)-Sieg in Altach, dem ersten im Ländle, Christopher Jäger, ausgenommen. Nach seinem Check wies er Schiedsrichter Stefan Ebner darauf hin, dass Hartbergs Führung von Noel Niemann zu Unrecht wegen Abseits nicht galt. Daher Tor. Jäger erkannte auch, dass die Brutalo-Attacke von Altachs Verteidiger Noah Edekpalor an David Stec nach 28 Minuten mit der gelben Karte zu mild bestraft war. Ebner ging in die Videoarea und zückte  danach zurecht die rote.

Anders lag es beim turbulenten und spektakulären 3:3 (2:2) zwischen Austria Klagenfurt und Admira mit drei Elfmetern. Man musste Klagenfurts Trainer Peter Pacult zwei Tage nach seinem 62. Geburtstag verstehen, wenn er sich nicht zum ersten Mal in dieser Saison vom VAR benachteiligt fühlte. Beim Elfmeter zum 1:0 Klagenfurts und den zum zweiten Ausgleich der Admira gab es jeweils den berühmten Kontakt im Strafraum. Daher keine schwere Fehlentscheidung. Aber der zum dritten und glücklichen Ausgleich der Südstädter acht Minuten vor Schluss war nicht zu verstehen. Klagenfurts Innenverteidiger Nikolaus Wimmer zog  die Hand zurück, die praktisch am Körper anliegend war, als sie bei einem Schuss von Admiras Joker Wilhelm Vorsager aus kurzer Distanz getroffen wurde. Unverständlich, dass der günstig postierte Topreferee Harald Lechner auf den Elfmeterpunkt zeigte. Noch unverständlicher, dass  VAR Alexander Harkam Lechner nicht in die Video Area schickte. Als Pacult beim „Sky“- Interview die Szene erstmals sah, sprach er von zwei gestohlenen Punkten.

Beim überraschenden 2:2 (1:0) von Ried gegen Red Bull Salzburg gab es schon nach neun Minuten die seltsame Entscheidung. Bei einem Kopfball von Luca Meisl (mit Salzburg vor vier Jahren Sieger in der Youth League), den Tormann Philipp Köhn auf der Linie abwehrte, entschied Referee Julian Weinberger auf Anzeige von Linienrichter, der keinesfalls freie Sicht hatte, auf Tor. VAR Josef Spurny beließ es dabei.  Es gab jedenfalls kein TV-Bild, auf dem zu sehen war, dass der Ball mit  vollem Umfang hinter der Linie war. Die Torlinientechnologie kam der Bundesliga zu teuer, daher konnte es zu dieser Fehlentscheidung kommen. Zwei Minuten zuvor griff Spurny ein, daher zählte Karim Adeyemis Tor zur Salzburger Führung wegen Abseits nicht. Im Rückstand gelang Salzburg bis zur Pause kein Schuss auf das Tor von Ried. Beim Niveau des Meisters muss man da schon von Schwächeln reden.

Drei Tage vor dem Champions League-Spiel in Wolfsburg durften Max Wöber, Luka Sucic und Noah Okafor auf der Bank beginnen, für sie spielten Bernardo, Nicolas Capaldo und Junior Adamu. Adeyemi wurde nach 60 Minuten ausgetauscht, weil ihm wenig gelang. Salzburg machte in der zweiten Hälfte zwar Druck, aber das Schwächeln ging weiter. Als Rieds Tormann Samuel Sahin- Radlinger nach 72 Minuten einen Elfmeter an Junior Adamu verschuldete, scheiterte der Däne Ramus Kristensen an Sahin-Radlinger. Bis zur 83. Minute führte Ried, ehe Junior Adamu unter Mithilfe Radlingers traf. Zwei Minuten später schien Adeyemis Nachfogler Okafor sogar für ein Salzburger Happy-End sorgen. Aber in der 93. Minute fiel noch der Ausgleich, weil Salzburg einen Freistoß von Nikola Stosic im eigenen Strafraum schlecht verteidigte. Offenbar, weil der nach vorne gekommene Sahin Radlinger beim Kopfballversuch die Abwehr irritierte, kam beim Abpraller am Strafraum der kurz davor eingewechselte Leo Mikic zum Ball, traf genau ins Eck. Zwei Tore aus Standards kassiert, das sollte nicht passieren, gehört zu schwächeln.  Salzburgs Trainer Matthias Jaissle, der Kristensen wegen des vergebenen Elfmeters tröstete (Bild oben), fand die Leistung aber beachtlich: „Weil uns der vergebene Elfmeter nicht genickt hat, wir danach toll fighteten.“

Zufriedener war Jaissle nach dem 20. Spiel seiner Ära ohne Niederlage war Wolfsburgs neuer Trainer Florian Kohfeldt nach seiner Premiere. Bei der  Wolfsburg nach acht sieglosen Spielen in Leverkusen 2:0 (0:0) gewann. Beide Treffer fielen innerhalb von drei Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte durch die einzige Spitze Lukas Nmecha und Mittelfeldmotor Max Arnold, zu beiden leistete Ex-LASK-Verteidiger Paulo Otavio die Vorarbeit. Ihn wechselte Kohfeldt in der 46. Minute ein. Ein glückliches Händchen zum Einstand.

 

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