Eishockey

Die wichtigste Neuigkeit in der Ice League heißt Philipp Lukas!

Freitag legt die Eishockey-Saison so richtig los. Mit dem Start in die Ice Hockey League und dem Schlager zwischen Titelverteidiger Red Bull Salzburg und den Vienna Capitals mit Heimkehrer Raffael Rotter, den Puls 24 live überträgt. Eine Liga, in der es einige Neuigkeiten gibt. Abgesehen von der erstmaligen Präsentation im Casino Velden, geschuldet dem Ligasponsor win2day, bei der die Chefetage wie in den Jahren zuvor über den Medienwert der Liga (inzwischen über 90 Millionen)  jubelte. Aus der sich aber aus wirtschaftlichen Gründen mit Znaim, den Bratislava Capitals und Dornbirn drei Klubs verabschieden mussten. Durch den späten Ausstieg der Slowaken blieb es wieder bei 13 Vereinen. Die Neueinsteiger sind aus Vorarlberg die Pioneers und aus Italien Asiago. Ein Klubs aus einer Gemeinde mit nur  6500 Einwohnern auf 1000 Meter Seehöhe. „Neu“ ist auch die Rückkehr zur normalen Tabellen. Auf die Wertung nach Punkteschnitt, die Corona notwendig gemacht hatte, kann nach derzeitigem Stand wieder verzichtet werden.

Neu ist auch, dass jeder Klub „nur“ zehn Legionäre einsetzen darf. Zwölf Österreicher müssen am Spielbericht stehen, zwei davon unter 24 Jahren sein. Verbandspräsident Klaus Hartmann sieht das als Fortschritt. Das stimmt zwar, aber der ist zu klein. In Wahrheit hätte er bei den Verhandlungen mit Ligapräsident Jochen Pildner Steinburg und Geschäftsführer Christian Feichtinger mehr herausholen müssen. Villach beispielsweise fand eine Lösung, die selbst Pildner Steinburg missfällt, wie er in der „Kleine Zeitung“ gestand:  Es wurden zwei Imports eingebürgert, um mit mehr als zehn spielen zu können. Villach engagierte mit Andrew Desjardins auch einen Kanadier, der mit Chicago Stanley Cup-Sieger und mit Mannheim deutscher Meister war, gilt übrigens als Klub des  Verbandschefs.

Zu den Neuigkeiten gehören auch einige Trainer. Etwa der Schwede John Penneborn, Ex-Coach von Färjestad, bei den Grazer 99ers, der Amerikaner Tom Barasso, in seiner aktiven Zeit als Tormann zweimal Stanley Cup-Sieger mit Pittsburgh bei Asiago der Kanadier Marc Habscheid bei den Pioneers Vorarlberg. Er spielte bei den Edmonton Oilers mit der Legende Wayne Gretzky, wurde als Teamchef mit Kanada 2004 in Prag Weltmeister, obwohl die Kanadier gegen Österreich nicht gewinnen konnten, nur ein 2:2 schafften. Es wird für Habscheid schwierig, aus 28 neuen Spielern eine konkurrenzfähige Mannschaft zu bilden. Die Pioneers holten am österreichischen Markt vor allem Spieler aus dem Kader von VEU Feldkirch, Dornbirn und Bregenzerwald.

Auch die Linzer Black Wings, vergangene Saison Letzter, haben einen neuen Trainer, der zugleich als Sportchef fungiert. Der ist die wichtigste Neuigkeit in der ganzen Liga, weil er ein Österreicher ist. Der 42 jährige gebürtige Wiener Philipp Lukas (Bild oben), seit seinen Spielerzeiten in Linz ebenso hoch angesehen, wie der neue Chefscout Rick Nasheim, ist der erste österreichische Trainer in der Liga seit Gerhard Unterluggauer in Villach vor vier Jahren. Damit sozusagen ein Unikat.  Hoffentlich hat Lukas, der vorerst nur mit acht Ausländer agiert, mit Brian Lebler eine Art „Torgarantie“ hat, großen Erfolg. Das wäre sehr wichtig, damit dieses Beispiel Schule macht, auch andere Vereine österreichischen Trainern vertrauen. Aber gibt es die überhaupt? Roger Bader, der Sportchef im Verband, tat sich schwer, einen rot-weiß-roten Nachfolger für Marco Pewal, der seinen Job als U 20-Teamchef quittierte, zu finden. Das ist bezeichnend. Daher wurde es mit dem 46 jährigen Kirk Furey ein Kanadier, der seit 15 Jahren in Österreich lebt. Zunächst war er Legionär beim KAC, danach arbeitete er bis heute als Trainer im Nachwuchs der Klagenfurter.  Jetzt wird er Österreichs Teamchef bei der U 20-WM ab 26. Dezember im kanadischen Halifax und Moncton sein.

Der Weg zum Titel wird garantiert über Red Bull Salzburg, das 2021/22 nur zwölf Play-off-Spiele brauchte, um mit dem Meisterpokal jubeln zu können. Fünf neue Legionäre kamen, die Abwehr wurde umgebaut. Wohltuend zurück bei der Legionärsjagd hielt sich der KAC, der nur zwei neue engagierte, bei dem der 39 jährige Center Thomas Koch, der bewundernswerte Dauerbrenner der Liga, nach Jahren wieder Kapitän ist. Wegen des Umbaus der Halle beginnt die Saison für den KAC mit acht Auswärtsspielen. Neun Zugänge haben die Vienna Capitals, deren Coach Dave Barr glaubt, dass seine Mannschaft besser funktionieren wird als letzte Saison beim Vorstoß ins Semifinale. Eine interessante Personalie gelang Innsbruck mit Kanada-Rückkehrer Senna Peeters. Der U 20-Teamstürmer weckte auch bei anderen Klubs Begehrlichkeiten, entschied sich jedoch für die Haie.

Am wichtigsten für Österreichs Eishockey wird in dieser Saison die Zeit zwischen 13. und 22. Mai 2023 sein. In der gilt es für das Nationalteam, bei der A-WM in Tampere gegen Frankreich, Schweden, Dänemark, USA, Deutschland, Weltmeister Finnland und Ungarn wieder den Klassenerhalt zu schaffen. Der wäre eindeutig wichtiger als neue Rekordzahlen in der Liga.

Foto: Puls 24.

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