Einen Tag nach der Bundesliga am Cobenzl prässentierte sich die zweite Liga in Hietzing gegenüber dem Bundesliga-Gebäude. Auch mit neuen Gesichtern gegenüber dem letzten Jahr. Etwa mit dem Tiroler Urgestein Thomas Silberberger, dessen Engagement als Signal für Admtias Ambitionen auf ein Coemack in der Bundesliga gilt. Der im Spaß meinte, er habe einige Dosen Tiroler Luft mitgenommen, um sich auch in Wien und bei der Admira wohl zu fühlen. Das gelingt ihm bereits. Auch dank der Zusammenarbeit mit Sportchef Peter Stöger und dem technischen Direktor Ralph Muhr, die viel Erfahrung mibrigen. „Ich krieg immer wieder gut Tipps, für die ich dankbar bin, die ich dann umsetze“, sprach Silberberger von einem vollen Projekt mit einem Mann, der auch internationale Erfolge aufzuweisen hat. Personell wird sich am Transfermarkt noch etwas tun, nach aktuellem Stand wäre nur zwei aus der Mannscaft des Vorjahrs unter den ersten elf. Den großen Amira-Umbruch bezeichnet er als cooles Projekt, von dessen Erfolg er überzeugt ist. So forsche Töne wie von Stöger, der Admiras Aufstieg als alternativlos bezeichnet, hört man von Silberbergerger nicht: „Wir müssen einmal die verpatzten letzten zwei Jahre vergessen machen, klarer Favorit ist ein anderer Klub!“
Nicht nur für ihn Ried, letzte Saison Zweiter hinter dem GAK: „Wir arbeiten jeden Tag sehr hart, um in die Bundesliga zurückzukehren“, versicherte Trainer Max Senft. Den Transfer des großen Talents Alen Malic zu Meister Sturm Graz sah er als Meilenstein, weil Ried noch nie eine so hohe Ablöse für einen an der eigenen Akademie ausgebildeten Spieler bekam. Hinter Absteiger Austria Lustenau , der zehn Spieler verlor, aber bisher erst sechs holte (darunter drei Franzosen), steht mit dem neuen Trainer Joseph Brenner ein Fragezeichen. Manche wollen im Vorarlberger Rivalen SW Bregenz mit dem erfahrenen Trainer Regis van Acker, der am Bodensee schon in Bundesligazeiten (2002 bis 2005) arbeitete, einen Geheimtipp sehen. Aber noch mehr die Vienna, die mit dem von Sportchef Andreas Ivanschitz eingesetzten Interimstrainer Mehmet Sütcü im Finish auf Rang drei kletterte. Daher blieb er. Sollte die Vienna ein Jahr früher als von Präsident Kurt Svoboda geplant, tatsächlich aufsteigen, würde das für Infrastrukturprobleme auf der Hohen Warte sorgen: Der Einbau der Rasenheizung wurde um ein Jahr auf 2025 verschoben. Viennas Handikap: Mit der Rapid-Leihgabe Noah Bischof den torgefährlichsten Spieler verloren.
Einer der jüngste Trainer ist neu in der Liga: der Ex-Internationale Daniel Beichler. Der 35 jährige Steirer begann schon vor sieben Jahren im Grazer Leistungszentrum Süd damit, Spieler zu entwickeln, Mannschaften zu trainieren, 2021 holte ihn die Salzburger Akademie. Er kletterte in der Hierarchie hinauf: Chef der U 16 und U 18, im Frühjahr nach der Beurlaubung von Gerhard Struber für ihn unerwartet bei der Zweitligafiliale Liefering. In den letzten sieben Spielen der vergangenen Saison gab es vier Siege und nur eine Niederlage, der Punkteschnitt betrug 2,00. Noch zwei Jahre läuft sein Vertrag, in denen er nicht nur Talente in Salzburgs Profikader bringen will, sondern sich auch für einen Job in der Bundesliga empfehlen möchte. Viele sehen in Beichler einen Spitzentrainer der Zukunft. Ein gleichaltriger, ehemaliger Mitspieler von Beichler zwischen 2007 und 2010 bei Sturm Graz und in Österreichs Team, ist hingegen noch immer aktiv und nicht müde, nach einem Hongkong-Engagement Aushängeschild des steirischen Aufsteigers Voitsberg: Jakob Jantscher. Und das freute Ligavorstand Christian Ebenbauer. Weil damit einer in der Liga ist, der 2021/22 noch zum Spieler der Saison in der Bundesliga gewählt wurde.
Foto: Flyeralarm Admira/Wacker.