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Diesen Power-Sabitzer braucht auch Österreich!

Zum deutschen Saisonstart war die Nummer sieben eines der großen Gesichter von RB Leipzig, wahrscheinlich sogar so wichtig wie noch nie: Beim 4:0 in der Alten Försterei bei Union Berlin hatte Marcel Sabitzer bei allen vier Toren seine Beine im Spiel, eine Woche zuvor im Pokal erzielte er zwei Tore beim erzitterten 3:2 über Zweitligaaufsteiger Osnabrück. Seit 4. April beträgt sein Marktwert beim Internetportal  transfermarkt 25 Millionen Euro. Der bisherige Höchststand, Tendenz steigend. Vor fünf Jahren kostete er nur zwei Millionen, als ihn Leipzig auf Grund einer Vertragsklausel von Rapid günstig bekam, ihn vorerst für ein Jahr nach Salzburg verlieh, ehe der gebürtige Welser 2015 bei Leipzig in der zweiten Liga einstieg. Sein Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl verlieh ihm bereits im Frühjahr 2018 das Prädikat „Weltklasse“. Wegen des Gesamtpakets aus Offensive, Defensive und Mentalität.

Mit Julian Nagelsmann scheint der 25jährige, inzwischen Vater einer kleinen Tochter, jetzt einen Trainer bekommen zu haben, der sein großes Potenzial freilegen kann: „Ich hab viele Freiheiten um mich herum. Das tut mir gut“, gesteht Sabitzer. Vergangene Saison kam er auf fünf Tore und sechs Assists, jetzt sind es nach zwei Spielen bereits je drei Tore und Assists: „Mir waren etwas das Gefühl vor dem Tor, die Leichtigkeit abhanden gekommen“, behauptet Sabitzer im Blick zurück. Im Sommer hatte er noch Leipzigs Transferpolitik hinterfragt. Mit Leistungen wie Sonntag in Berlin sorgt er dafür, dass sie offenbar doch richtig war: „Er ist ganz wichtig für uns, hat eine gute Struktur. Auch beim Anlaufen der Verteidiger. Er hat fast jeden Angriff eingeleitet oder abgeschlossen, das kann so blieben“, meinte Nagelsmann. „vergangene Saison hatte er auch starke Offensivaktionen, aber da fehlte die letzte Power.“ Nächsten Sonntag gibt´s für Sabitzer, dessen Vertrag bis 2022 läuft, ein Wiedersehen mit dem Trainer, mit dem er vor vier Jahren in Salzburg das Double gewann: Adi Hütter kommt mit Eintracht Frankfurt nach Leipzig.

Keine Frage, einen Power-Sabitzer in dieser Form bräuchte auch Österreichs Team ab September in der Qualifikation zur Europameisterschaft dringend, um Andi Herzog mit Israel von Platz zwei zu verdrängen. Ansätze zu einem ähnlich dominanten Sabitzer gab es vor der Sommerpause beim 4:1 gegen Nordmazedonien in Skopje. Ansonst war bei seinen 37 Länderspielen mit fünf Toren nicht immer alles prickelnd. Vielleicht bräuchte er auch im Teamdress die vielen Freiheiten um ihn herum. Gegen Lettland in Salzburg könnt´ sich das ausgehen, gegen Polen in Warschau wird´s schwieriger.

Ein Österreicher-Klub hat nach dem verpatzten Saisonstart, der Blamage im Pokal gegen Verl und dem 1:5 in Dortmund nachgebessert: Augsburg verstärkte die Defensive mit dem Kroaten Tin Jedvaj von Leverkusen sowie mit dem 35jährigen ehemaligen Schweizer Teamverteidiger Stephan Lichtsteiner, der zuletzt bei Arsenal war. Damit wird der Österreicher Georg Teigl nicht mehr erste Wahl als Rechtsverteidiger sein.

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