Eishockey

Dieter Kalt weg: Der Reichel-Umsturz beim KAC!

Was Eishockeyinsider in Klagenfurt spätestens seit dem Play-off-k.o, des KAC gegen den späteren Meister Bozen prophezeiten, ist seit Dienstag Gewissheit: Es kam zum Umsturz, hinten dem Hellmuth Reichel, der Vizepräsident des Klubs und Aufsichtsrat der Betriebs GmbH steht. Die Revolution kostete dem 43jährigen Dieter Kalt den Job als Head of Hockey Operations. Offiziell wegen unterschiedlicher Auffassungen über die vergangene Saison, Kalt war 26 Jahre vom Nachwuchs über erfolgreicher Spieler, Co-Trainer, Nachwuchsleiter und zuletzt Sportchef beim KAC, praktisch das Gesicht des Vereins. Aber es gilt offenbar der Grundsatz, dass der anschafft, der auch zahlt. Reichel zahlt zwar nicht, aber der Mediziner hat die besten Kontakte zur Milliardärin Heidi Horten, die ihrem Arzt auch vertraut. Und über ihre Stiftung läuft die Finanzierung des KAC. Andere größere Geldquellen zu erschließen, das gelang nicht.

Reichel äußerte prompt nach dem Scheitern an Bozen, das später auch den Vienna Capitals und im Finale Salzburg passierte, via „Kleine Zeitung“, die als sein Sprachrohr gilt, massive Kritik an Kalt und Trainer Steve Walker, dessen Vertrag noch vor den Play-offs verlängert wurde. Auf Initiative von Kalt. Der mit Walker und Tormanntrainer Reinhard Divis eine verschworene Gemeinschaft bildete, die sich nicht auseinanderdividieren ließ. Für Reichel stand fest, dass praktisch mit der gleichen Besetzung, in der letzte Saison der Sprung ins Finale gelungen war, zu wenig erreicht wurde, es zu viele Durchhänger gab. Reichel machte dies auch an Walker fest, Kalt sah das anders. Er stand für den Weg, mehr bodenständige Spieler zu forcieren, um nicht mehr von der Horten-Stiftung so sehr abhängig zu sein. Dass ihm bei der Auswahl der Legionäre Fehler passierten, steht außer Diskussion. Aber wo passierte die nicht?

Kalt behaptete, ihm sei weniger Geld für die Mannschaft zur Vrfügung gestanden, was sich in der Zukunft nicht geändert hätte. Er war nicht bereit, Kompromisse zu machen oder das zu tun, was Reichel forderte. Es gab keinen gemeinsamen Nenner, also musste Kalt gehen. In Folge auch Divis, derzeit mit der Nationalmannschaft mitten im WM-Countdown, und wohl auch Walker. Das kostet einiges Geld, was man anders sinnvoller hätte verwenden können. Aber nach dem Ende von Kalt, er letzte Woche noch Spieler für die nächte Saison einkaufte, wird  dank Reichels Horten-Connections wieder mehr Finanzhilfe zur Verfügung stehen. Im Aufsichtsrat der Betriebs GmBH sitzt ausser Reichel auch sein Schwiegersohn Christian Sintschnig, ein ehemaligr KAC-Spieler. Insider schließen auch Wetten ab, dass in absehrbarer Zeit Reichels Sohn einen Job beim KAC bekommen wird. Als neuer starker Mnan gilt vorerst  Oliver Pilloni, der Geschäftsführer  der Betriebs GmBH und Bruder von einem der führenden Spielerberater.  As neuer Trainer steht der Finne Petri Martikainen, zuletzt bei den Pelicans Lahti, vor der Tür. Zu dem Klub wechselt  KAC-Teamstürmer Manuel Ganahl.

Beim geschlagenen Finalisten Red Bull Salzburg, der  ein höheres Budget als Sieger Bozen und auch der KAC hat, bekam Trainer Greg Poss einen neuen Vertrag. Offenbar geht es auch so. Und fast hätte man es vergessen: Die Vienna Capitals haben noch keinen Nachfolger für Serge Aubin fix engagiert. Wahrscheinlich prügeln sich zu viele Kandidaten um den Trainerjob in Wien, können sich Biss Hans Schmid und Manager Franz Kalla auf keinen einigen.

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