Fußball

Drama um Hinteregger! Hütter holte 13 Minuten vor Mitternacht Frankfurts Salzburg-Fluch ein!

Nach einem englischen Endspiel in der Champions League zwischen Liverpool und Tottenham am 1. Juni in Madrid auch eines in der Europa League drei Tage vorher in Baku zwischen Arsenal und Chelsea. Ein Triumph für die teuerste Liga der Welt, drei Klubs aus London in den zwei Finali. Das stand Donnenrstag erst 13 Minuten vor Mitternacht fest. Zu diesem Zeitpunkt war das  Elfmeterschießen zwischen Chelsea und Eintracht Frankfurt beendet. Mit einem Happy End für die „Blues“. Die lagen mit einem vergebenen Penalty ihres Kapitäns Cesar Azplicueta 2:3, zurück, ehe Martin Hinteregger (Bild oben) als vierter Frankfurter an die Reihe kam. Der Kärntner, zuvor in Frankfurts Abwehr der Turm in der Schlacht, schoss mit seinem starken linken Fuß genau in die Mitte des Tores, da er damit spekulierte dass der spanische Tormann Kepa sich wie bei den drei Penaltys davor in ein Eck bewegte. Doch dann riskierte Kepa, für den Chelsea letzten Sommer 80 Millionen Euro Ablöse an Bilbao gezahlte hatte, alles, blieb in der Mitte  stehen, brachte die Beine gerade noch zu, klemmte mit rechts den Ball ein. Nichts wurde mit Frankfurts 4:2-Führung. Statt dessen gab es das Hinteregger-Drama. Der Brasilianer David Luiz glich zum 3:3 aus. Danach scheiterte der von  Frankfurts österreichichsem Trainer Adi Hütter extra für das Elferschießen knapp vorher eingewechselte Portugiese Goncalo Paciencia ebenfalls an Kepa. Damals lag alles an Eden Hazard. Der ließ sich die Chance nicht entgehen, schickte in seinem wahrscheinlichen letzten Heimspiel für Chelsea Kevin Trapp ins falsche Eck und  Chelsea damit Finale.

Schade um die Eintracht, um Hütter und Euro-Adler. Vier Tage nah dem 1:6 in Leverkusen präsentierte sich Hütters Euro-Adler wie von Hütter prophezeit wie verwandelt. Steckte das 0:1 von Englands Teamspieler Ruben Loftus-Cheek nach 28 Minuten weg, glich  nach 59 Minuten durch den Serben Luka Jovic aus. Damit stand es gesamt 2:2. Chelsea kam danach in Verlegenheit, Eintracht ließ nichts mehr zu. Knapp vor Ende der regulären Spielzeit brachte Hütter seinen französischen Torjäger Sebastien Haller, der  wegen einer Bauchmuskelverletzung seit Anfang April nicht einsatzfähig war. Fast hätte Hütters Entschluss, Haller zu dem ihm seit gemeinsamen Zeiten bei Austria Salzburg bekannten Phyiostherapeuten Franz Leberbauer zu schicken, Eintracht ins Finale gebracht. Zweimal fehlte im Nachspiel nur wenig und Haller hätte Frankfurt ins Finale gebracht.  Doch seinen Schuss mit links wehrte David Luiz nach 100 Minuten gerade noch auf der Linie ab, bei seinem Kopfball vier Minuten später rettete der Italiener Davide Zappacosta knapp vor der Linie für Kepa. So kam es zum Elfmeterschießen, in dem Haller den ersten verwandelte. zum Happy End kam es aber nicht.

Es war Frankfurts erstes Elfmeterschießen im Europacup seit 1994. Damals war die Eintracht daheim im Achtelfinale des UEFA-Cups an Austria Salzburg gescheitert. Für die Salzburger Aufsteiger verwandelte damals auch der aktuelle Eintracht-Trainer Hütter einen Elfmeter. gestern holte ihn Frankfurts Salzburg-Fluch 25 Jahre später ein. Bitter für den ehrgeizigen Trainer, es wollte nicht sein: „Wir hätten es ein Stück weg verdient“ sagte er, „denn wir haben alles gezeigt, was uns in dieser Saison so stark machte. Ab der zweiten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft, die im Nachspiel viel Pech hatte. Wir können stolz sein, auch wenn der Traum von Baku geplatzt ist.“ Hinteregger fühlte eine große Leere: „Wenn man nur zwei Elfmeter vom Finale entfernt ist und scheitert, ist das bitter. Ich schieße Elfmeter immer so.“

Chelsea steht erstmals seit sechs Jahren wieder im Endspiel. 2013 gelang in Amsterdam ein 2:1 gegen Benfica und der  Sieg in der  Europa League. Arsenal hatte es etwas leichter, gewann nach dem 3:1 in London auch beim FC Valencia im Mestalla-Stadion. Piere Emerick Aubemeyang erzielte beim 4:2 drei Tore. Arsenal erreichte erstmals das Endspiel der Europa League.

Foto: © Eintracht Frankfurt Media.

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