Fußball

Drei deutsche Varianten zur Rettung der Saison sind auch für Österreich interessant

Auch Österreichs Trainerlegionäre in Deutschland leben mit der Ungewissheit um die weitere Saison.  Oliver Glasner (Bild oben rechts)  wartet mit seinen österreichischen Assistenten Michael Angerschmid, Thomas Sageder und Michael Berktold in Wolfsburg die Entwicklung ab, Adi Hütter und sein steirischer Co-Trainer Christian Peintinger  in Frankfurt. Reisen zu den in Österreich lebenden Familien ist für die österreichischen Trainer und Spieler  in der Bundesliga nicht drinnen, für Hütter, Peintinger sowie für Österreichs Teamspieler Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker hat sich die Situation im Vergleich zu Glasner, Angerschmid, Sageer und Perktold sowie ihren österreichischen Spielern Xaver Schlager und Pavao Pervan noch verschärft. Seit Donnerstag Abend ist sogar Quarantäne angesagt: Ein Spieler der Eintracht, dessen Name auf eigenen Wunsch geheim bleibt, wurde positiv getestet. Somit müssen sich der Betreuerstab und komplette Kader einem  Corona-Test unterziehen, zwei Wochen lang  daheim bleiben. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis es passiert“ meinte Sportvorstand Fredy Bobic in aller Ruhe. Trotz des von Hütter angeordneten Individualtrainings. Bobic verbindet mit Hütter die Zuversicht, dass sie auch diese schwere Zeit durchstehen und überwinden werden.

Um das zu schaffen, werden in Deutschland bereits Szenarien entworfen, wie man die Saison noch rasch, eventuell sogar innerhalb von 16 Tagen beenden könnte. Gedankenspiele, die auch für Österreich nicht nur interessant, sondern auch aktuell werden könnten. In Deutschland sind noch neun Runden ausständig, in Österreich zehn, daher könnten die Modelle durchaus für beide Lingen passen. In Österreich vielleicht sogar noch etwas einfacher, da pro Runde nur sechs und nicht wie in Deutschland neun Partien am Programm stehen werden. In Deutschland wird sogar  überlegt, den Meister wie bei einem Turnier an vier festen Spielorten im Westen, Osten, Süden und Norden auszutragen. Mit mehreren Partien an einem Tag. An den Spielorten würde ein Hotel fix für eine Mannschaft gebucht werden, die von dort ins Stadion gebracht werden und nach den Spielen gleich wieder zurück. Damit würden sie mit möglichst wenigen Menschen in Kontakt kommen. Damit könnte man die neun Runden in 16 Tagen durchpeitschen. In Österreich käme man sicher mit drei Spielorten aus.

Bobic selbst hatte Montag beim Krisengipfel der deutschen Liga vorgeschlagen, nach der Unterbrechung jeden Tag ein Geisterspiel durchzuführen, um rechtzeitig vor dem 30.Juni, dem Tag, an dem in Deutschland noch viel mehr Verträge auslaufen als die 119 in Österreich, fertig zu werden.  Bundesliga-Chef Christian Seifert ließ eine Variante mit einer kompletten Runde im Abstand von nur zwei Tagen ausarbeiten. Dann wäre man in 18 Tagen fertig. Allerdings könnt dann der Abstieg ausgesetzt werden, weil Ergebnisse auf Grund der immensen Belastung der Spieler eher fast zufällig zustande kämen, auch davon abhängig sein könnten, wie groß oder klein der Kader ist.

Und dann gibt es die englische Variante, die eigentlich alle am liebsten hätten. Soll bedeuten: Die Saison wird in englischen Wochen fertig gespielt. Dazu bräuchte man vier Wochen. Insgesamt aber sechs,  weil man den Mannschaften nach der Unterbrechung zwei Wochen Zeit zur Vorbereitung geben müsste. Kommende Woche will die deutsche Liga die weitere Vorgangsweise neu besprechen. Deutschland und Österreich haben ein ähnliches Problem: Die letzte Rate der TV-Gelder würde nicht fließen, wenn die Saison nicht beendet wird.

Foto: Eintracht Frankfurt / VFL Wolfsburg Media .

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