Fußball

Drei grün-weiße Endspiele in acht Tagen: Mehr Gelassenheit bei Violett

Mit einem Sieg bleibt Rapid im Konzert drinnen, mit einem Unentschieden wird die Situation nicht günstiger. So schätzt Didi Kühbauer die grün-weiße Lage vor den letzten sechs Runden im Kampf um den Platz unter den ersten sechs ein. Den möchte der ehrgeizige Trainer noch  vor der Winterpause schaffen. Dazu braucht er am Sonntag einen Sieg gegen Sturm Graz im Allianz-Stadion und eine Woche später im Wiener Derby bei der Austria, für das bis Donnerstag bereits 12.000 Karten verkauft waren. Dazwischen gibt´s in Hütteldorf das dritte grün-weiße Endspiel zum Jahresabschluss: In der Europa League gegen die Glasgow Rangers. Für das gilt die Kühbauer-Regel von Sieg und Unentschieden nicht. Denn ein Remis würde für Rapid-Glücksgefühle und den Aufstieg in die k.o.-Phase der letzten 32 in der Europa League sorgen. Was sowohl für Bundesliga als auch Europa League gilt,ist die Devise: Verlieren verboten!

Je drei Punkte liegt Rapid hinter Sturm und Hartberg, fünf hinter  Austria, sechs hinter Wolfsberg, sieben hinter St.Pölten, Kühbauers Ex-Klub, der von den 21 Punkten, die in seiner Zeit geholt wurden, zehrt. „Wir dürfen nichts hochpushen, nichts dramatisieren, müssen uns nur darauf konzentrieren, Leistung bringen“, meinte Kühbauer gelassen. Aber Leistung bringen gegen die Grazer wird schwierig: Inklusive Cup hat Rapid die letzten sechs Duelle gegen die Grazer nicht gewonnen. Sicher kein Zufall. Aber nur durch einen Sieg mit drei Toren Differenz würde Rapid Sturm in der Tabelle überholen.  Beim Vizemeister  ist wieder die Zuversicht eingekehrt, seit  Roman Mählich Trainer ist: Zwei Spiele, zwei Siege,kein Gegentor kassiert, auf Rang sechs vorgestoßen. Der 19jährige Michael John Lama sowie der Georgier Otar Kiteishvili erzielten letzten Sonntag beim 3:0 gegen Wolfsberg erstmals ein Tor im Kampf um Punkte.

„Siege bewegen Berge“, behauptet Kühbauer. Demnach müsste sowohl bei Rapid durch die späten Auswärtssiege, das 2:1 bei Spartak Moskau als auch das 1:0 in Innsbruck ebenso wie bei Sturm einiges in Bewegung gekommen sein. Die grün-weiße Zuversicht hat einen Namen: Philipp Schobesberger (Bild oben), der in Moskau den Sieg möglich gemacht hatte, ist anders als in Tirol, wo er geschont wurde, von Beginn an dabei, Ex-Sturm-Torjäger Deni Alar hingegen wahrscheinlich nur als Joker. Zuletzt traf er am 2. September beim 1:1 in Graz, seitdem gab´s Ladehemmung beim 28jährigen, den Rapid mit einem Vierjahresvertrag zurück nach Hütteldorf gelockt hatte, als sich Neuerwerbung Andrija Pavlovic in der Vorbereitung verletzte. Bei Rapid erzielte Alar vor und nach seiner Sturm.Zeit in 116 Spielen 35 Tore, bei Sturm in 70 Partien eines mehr. Das sagt einiges.

Natürlich hat auch das Duell der Trainer, beide seit  Spielerzeiten  bei Rapid und Sturm Ikonen, seinen Reiz. 16 mal trafen sie in aktiven Zeiten aufeinander, elfmal gewann Kühbauer. Mählich holte hingegen mit Sturm mehr Titel als Kühbauer mit Rapid. Ernst Happel ließ beide 1992 in Österreichs Team debütieren, elfmal spielten sie gemeinsam für Österreich. Darunter bei der Weltmeisterschaft 1998. Als Trainer traf Kühbauer einmal in der Regionalliga Ost mit den Admira Juniors auf ihn bei Parndorf, dann heuer im Juni bei der Relegation mit St. Pölten gegen Wr.Neustadt. Da hatte Kühbauer mit einem Sieg und einem Unentschieden das bessere Ende für sich. Der Trainer Mählich gewann noch nie gegen Kühbauer, sagt aber: „Ich bin ganz entspannt.“ Weil er nie am Potenzial der Mannschaft zweifelte, trotz der verzwickten Situation, in der er sie übernahm. Darum wird er auch bei Rapid auf das setzen, was in den zwei Runden zuvor erfolgreich war: Kompakte Defensive, früh attackieren,.nach Balleroberung schnell kontern. Für den letzten Sonntag gesperrt gewesenen Teamspieler Peter Zulj muss einer auf die Ersatzbank. Kein Grund, wegen der Qual der Wahl nicht entspannt zu sein.

Bei tipp 3 kann man darauf wetten (siehe unten), ob Rapid und Austria untre die ersten sechs kommen, ob Rapid zum Saisonende im Mai 2019 vor dem Erzrivalen liegt. Die Quoten auf Austria sind niedriger. Violett geht auch die letzten fünf Runden im Grunddurchgang entspannter an. Auch wenn Trainer Thomas Letsch weiß, dass Sonntag Nachmittag in Mattersburg Laufbereitschaft, Zweikampfstärke und Körperlichkeit sehr gefragt sein werden: „Wir sind Austria, müssen so auftreten“, verlangt Letsch, „wenn wir unsere Spiele erfolgreich bestreiten, brauchen wir nicht auf die anderen schauen.“ Inklusive Rapid. In Mattersburg sind der wieder fite Kevin Friesenbichler und möglicherweise auch erstmals der israelische Stürmer Alon Turgeman nach seiner Verletzungspause für Letsch eine Option.

 

 

 

Foto: SPORT BUSINESS MAGAZIN.

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