Fußball

Drei Gründe, warum die Austria optimalen Beginn nicht ausnützte

4000 Zuschauer hätten Rapids 2:1 bei der Admira und das 2:3 (2:2) der Austria gegen den LASK live auf den Tribünen sehen können. Weder in der Südstadt (3500) noch in der Generali-Arena (3015) wurde das genützt. Die Austria-Abonnenten sahen einen optimalen Beginn, wahrscheinlich sogar das schnellste Tor der 110 jährigen Klubgeschichte. In der Bundesliga war das 1:0 des diesmal als Stürmer aufgebotenen Georg Teigl die früheste Führung seit fünf Jahren. 2016 hatte der nunmehrige Klagenfurter Markus Pink nach 16 Sekunden für Mattersburg getroffen. Die Hochstimmung dauerte nicht lange: Nach 14 Minuten spielten der Ex-Austrianer Sascha Horvath und Eric Martel die Hauptrollen. Ein Schuss  von Horvath traf Martel an der Hand, Videoreferee Alexander Harkam schickte Schiedsrichter Rene Eisner in die Video Area. Es dauerte sicher zu lange,  an die fünf Minuten, bis die zwei Steirer einig waren und Eisner Elfmeter gab. Den Horvath verwandelte. Elf Minuten später führte der LASK, nur fünf Minuten darauf glich Aleksander Jukic mit links spektakulär aus, als LASK-Innenverteidiger Phlipp Wiesinger eines Flanke des nach langer Vrletzungspause erstmals seit Juli eingesetzten Luxemburg-Legionärs Marvin Martins vor die Beine von Jukic abfälschte. Die wildeste erste halbe Stunde der Austria in dieser Saison.  Aber warum endete der optimale Beginn mit einer Niederlage?

Da gab es drei Gründe. Erstens lag es wieder einmal an der fehlende Effizienz. Teigl vergab die Chance auf das 2:0. Wäre der LASK noch einmal zurückgekommen, hätte er die genützt? Im Finish ließ Johannes Handl nach einem Freistoß den Sitzer zum 3:3 aus.

Die Defensivarbeit galt bisher als violette Stärke. Sonntag war sie es nicht. Beim zweiten LASK-Tor war Lukas Mühl nur das „Begleitservice“ für den Torschützen Husein Balic. Den Auftakt zur  schwächeren zweiten Hälfte lieferte Johannes Handl mit einem katastrophalen Fehlpass zu Horvath, der in einer Superchance für Andreas Gruber endete. Die der aus einem Meter Entfernung vergab. Beim LASK-Siegestreffer durch Lukas Grgic nach 76 Minuten waren acht Austria-Spieler im eigenen Strafraum, konnte den Schuss des Mittelfeldspielers aber nicht verhindern.

Der Kader des LASK gab trotz Ausfällen Trainer Andreas Wieland noch immer mehr Möglichkeiten als der von Austria Manfred Schmid. Der spürte das Fehlen von Markus Suttner, Ziar el Sheiwi und Muharem Huskovic doch. Wieland wechselte zur Pause das System von Dreierabwehr auf Vierkette, brachte für Innenverteidiger Felix Luckenender  Offensivspieler Gruber. Darauf konnte sich Austria speziell in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte nicht einstellen. Für die letzte halbe Stunde erhöhte Wieland mit dem ersten Einsatz von Torjäger Marco Raguz seit Anfang Oktober nochmals die Offensivkraft. Denn er wusste: Ein Punkt hilft mehr der Austria. Der Sieg gab Wieland recht und vergrößerte seine Chancen, vom Interimstrainer zur endgültigen Lösung zu werden.

Klar, dass er von einem extrem wichtigen Sieg sprach. Jetzt fehlen dem LASK „nur“ mehr vier Punkte auf Rang sechs, der Austria drei. Die violette Auslosung für die letzten vier Runden des Grunddurchgangs sieht mit Altach, den Heimspielen gegen Hartberg und Wolfsberg sowie der Admira in der Südstadt etwas leichter aus als die des LASK gegen Austria Klagenfurt, Admira und dem  schweren Abschluss gegen Red Bull Salzburg und in Wolfsberg. „Die Meisterrunde ist noch immer in Reichweite“, versicherte Schmid. Hoffnung macht ihm vor allem das interne Klima: „Wie sich das Team entwickelte, wie einer dem anderen hilft und pusht, das bereitet mir schon Freude“. Daher blieb ihm trotz  Niederlage zum Jahresabschluss und Rückfall auf Rang sieben das Gefühl, „dass hier etwas Großes zusammen wachsen kann“.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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