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Drei Neue bei Austria: Galvao passt nicht zur violetten Philosophie

DOMINIK PROKOP GEGEN LUCAS GALVAO (SK RAPID WIEN - FK AUSTRIA WIENG); © FOTObyHOFER/Christian Hofer, 4.2.2018

Am letzten Tag der Transferzeit belegte die Wiener Austria in einer „Aktivitäts-Tabelle“ der zwölf Bundesligaklubs eindeutig Platz eins. Mit drei Fotos von Sportchef Manuel Ortlechner mit neuen Spielern innerhalb von einer Stunde und einer Minute.  Bis Montagabend sah es fast so aus, als sollte die Austria auf einen Winterkauf verzichten, jetzt sind es gleich drei, von denen aktuell nur zwei für die Bundesliga eingeplant sind.  Der bekannteste ist der älteste, der e nicht zu der entwickelten violetten Philosophie passt, auf junge Spieler, vor allem aus der eigenen Akademie zu setzen: Der 30 jährige brasilianische Innenverteidiger Luis Galvao, der 2017/18 in drei Wiener Derbys im grünen Rapid-Dress gegen Austria gespielt hatte, keines verlor(1:0, 1:1, 4:0).

Mit Galvao machte Ex-Rapid-Sportchef Fredy Bickel das beste Geschäft seiner Ära in Hütteldorf: 2017 um 700.000 Euro von Altach geholt, ein Jahr später um 2,4 Millionen an Ingolstadt verkauft. Mit ein Aspekt dabei war Galvaos Verletzungsanfälligkeit. Ingolstadt wollte mit dem neuen Abwehrchef nach dem Abstieg wieder in die Bundesliga aufsteigen. Aber Galvao kam nur auf zehn Einsätze, Ingolstadt kam nie in Aufstiegsnähe, verlieh ihn nach einem Jahr an Al Wasl in Dubai. Nach 17 Partien war das Kapitel beendet, begann ein neues in Athen bei Atromitos, als Damir Canadi Trainer war. In eineinhalb Jahren bestritt Galvao 35 Partien, davon elf im letzten Herbst. Da er ein halbes Jahr vor Vertragsende in Athen nach Österreich zurückwollte, keine Ablöse kostete, hält sich Austrias Risiko in Grenzen. Ortlechner ist überzeugt, eine Führungsfigur gefunden zu haben. Trainer Manfred Schmid, der den gesuchten Linksfuß für die Defensive bekommen hat, prophezeite: „Galvao bringt viel Erfahrung mit, wird unsere junge Mannschaft verstärken!“ In der Bundesliga bestritt Galvao 71 Spiele.

Die zwei anderen Neuen passen mit 19  und 18 Jahren in die junge Austria-Welle: Der slowenische U 21-Teamspieler Martin Pecar, der auf Leihbasis von Eintracht Frankfurt, wo er in der U 17 und 19 spielte, kam.  Den Offensivspieler empfahl der slowenische U 21-Teamchef, der ehemalige Austria-Regisseur Milenko Acimovic, als einen der Besten seiner Generation. Pecar war der späteste Transfer, die dafür nötigen Papiere kamen erst 15 Minuten vor Anmeldeschluss zur Bundesliga. Auf ihn hat Austria ebenso eine Kaufoption wie auf die Ried-Leihgabe Lorenzo Coco. Er kommt bevorzugt am Flügel zum Einsatz, spielte in allen österreichischen Nachwuchs-Nationalteams, kennt von dort die Austria-Talente Muharem Huskovic, Leonardo Ivkic oder Florian Wustinger. Er soll zunächst  bei den Young Violets „reinschnuppern“, wie es Ortlechner ausdrückte. Überraschend, dass Ried einen Nachwuchs-Nationalspieler ziehen lässt.

Die Transferbilanz in der Bundesliga weist 39 Neuzugänge in der Bundesliga auf, fünf weniger als vor einem Jahr. Am eifrigsten griffen Schlusslicht Altach und der  Vorletzte Admira zu. Altach holte seche Neue, darunter zwei Torhüter. Da aber der zunächst engagierte ehemalige St.Pölten-Kapitän Christoph Riegler nach einer Schulteroperation im Frühjahr ausfällt, bekam auch Armin Gramsl (zuletzt in Rumänen bei Craiova, zuvor Riegler-Ersatz in St. Pölten) einen Vertrag. Admira engagierte für neue Legionäre aus Serbien (Blau Weiß-Linz-Stürmer Stefan Surdanovic), Brasilien (Innenverteidiger Luan), Ungarn (Verteidiger Samuel Major), Bulgarien (Stürmer Vladimir Nikolov) und Tschechien (Flügelspieler Jan Vodhanel). Admira gab auch die meisten Spieler ab. Insgesamt acht, von denen nur Luca Kronberger und Niko Datkovic zum Stamm gehörten. Je vier Neue sicherten sich laut Liga-Bilanz Aufsteiger Austria Klagenfurt, Hartberg und WSG Tirol, je drei Red Bull Salzburg, Sturm Graz, Ried und der LASK. Die Linzer ebenfalls nur Legionäre:  Je ein Serbe, Tscheche und Ivorer von der Elfenbeinküste. Wolfsberg verzichtete als einziger Klub auf einen Winterzugang.

Für den teuersten Einkauf sorgte wenig überraschend Red Bull Salzburg mit dem 19 jährigen belgischen Verteidiger Ignace van der Brempt vom FC Brügge. Fünf Millionen Euro soll er gekostet haben. Laut Liga-Bilanz ist  Salzburgs Oumar Diakite, der erst Ende Dezember seinen 18. Geburtstag feierte, der jüngste Winterkauf. Der Montag präsentierte Lawrence Agyekum, ein Mittelfeldspieler aus Ghana, ist ebenfalls erst 18. Sowohl Diakite als auch Agyekum werden vorerst in Liefering „geparkt“. Den ältesten Winterzugang verzeichnete WSG Tirol mit dem 32 jährigen Linksverteidiger Kofi Schultz. Den Rekordverkauf im Winter schaffte Sturm Graz mit Kelvin Yeboah, der für vorerst sechs Millionen nach Italien zum CFC Genoa wechselte.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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