Am 5. Mai wurde Gerhard Struber beim 1. FC Köln zwei Runden vor Schluss beurlaubt, obwohl die Kölner auf einem Aufstiegsplatz standen. Eineinhalb Monate später hat der 48 jährige Salzburger schon wieder einen neuen Job: In der zweiten englischen Liga bei Bristol, dem Sechsten der letzten Saison, bei dem von 2018 bis 2024 Österreichs Teamspieler Andreas Weimann engagiert war. Struber kann sich über einen Dreijahresvertrag freuen. Da kann man nur sagen: Hochachtung vor seinem Berater. Der ist ebenfalls ein Salzburger. Von Thomas Böhm, der 2022 seine Agentur „Grass is green“ mit der größten spanischen, You First fusionierte, „lebt“ Struber seit fünf Jahren sehr gut. Böhm hat auch einen „Blick“ für Spieler mit Perspektive. Vom erweiterten österreichische Teamkader gehören Christoph Baumgartner, Marco Friedl, Michael Gregoritsch, Florian Grilitsch, Philipp Lienhart, Alexander Prass, Nicolas Seiwald und Nicolas Veratschnig Prass zu seinen „Klienten“. Ebenso auch Salzburgs 18 jähriges Tormanntalent Christian Zwieschitzky, der beim Sieg in der Klub-WM gegen Pachuca herausragte.
2020 brachte Böhm mit Hilfe von Salzburgs damaligem Sportchef Christoph Freund Struber von Liefering nach Wolfsberg. Nach dem historischen 4:0Auswärtssieg in der Europa League bei Borussia Mönchengladbach verschaffte Böhm im November Struber einen lukrativeren Job in England bei Barnsley, dem Abstiegskandidaten der Championship. In der letzten Runde gelang die Rettung, vier Minuten später ging es von der zweiten englischen Liga wieder mit Unterstützung von Freund, zu dem sowohl Struber als auch Böhm einen sehr guten Kontakt haben, über den großen Teich in die New Yorker Filiale von Red Bull. Dort blieb Struber von Oktober 2021 bis Mai 2023. Als nicht das Play-off geschafft wurde, folgte die Beurlaubung. Zwei Monate später erfüllte sich Strubers Traum, Trainer bei Red Bull Salzburg zu werden. Weil Meistermacher Thomas Jaissle das millionenschwere Angebot seines Lebens aus Saudiarabien annahm. Als Salzburgs Meistertitel in Gefahr kam, war Strubers Traum am 15. April 2024 beendet. Liefering-Trainer Onur Cinel übernahm. Sechs Wochen später brachte Böhm Struber beim 1. FC Köln unter. Nach 36 Spielen und einem Punktschnitt von 1,78 war das Kapitel beendet. Jetzt beginnt wieder ein neues. Struber soll Bristol in die Premier League führen.
Auch von Cinel, der seit Beginn von Ralf Rangnicks Teamchefära zu seinem Staff gehört, letzte Saison Assistent von Salzburg-Trainer Thomas Letsch war, auf eigenem Wusch aufhörte, gibt es eine Neuigkeit: Einen Cheftrainer-Job bei Cercle Brügge, dem Partnerklub von Adi Hütters AS Monaco. Folgt dort auf den Deutschen Bernd Storck, der Ungarns Teamchef beim 2:0 gegen Österreich zum EM-Start 2016 war. Storck hatte erst am 13. Mai das Amt übernommen. Dass Cercle Brügge ein gefährliches Pflaster ist, weiß auch GAK-Trainer Ferdinand Feldhofer: Er durfte auch nur vier Monate, von Dezember 2024 bis März 2025 bleiben.
Foto: Bristol City.