Fußball

Dreimal auswärts: „Rapid sollte in Österreich jedes Spiel gewinnen!“

Rapid sollte jedes Spiel in Österreich gewinnen. Das sagte Trainer Ferdinand Feldhofer bereits Ende Jänner in der Grazer Kleine Zeitung. Danach gelang es weder im Cup gegen Hartberg noch in der Bundesliga gegen Meister Red Bull Salzburg dies in die Tat umzusetzen. Erst in der Conference League gegen Vitesse Arnheim. Darauf folgten drei Auswärtsspiele in acht Tagen: Sonntag in Graz gegen Sturm, Donnerstag in Arnheim, drei Tage später in Innsbruck gegen WSG Tirol. Steht Rapid nach der „Auswärts-Trilogie“ unter den letzte 16 der Conference League und noch unter den ersten sechs in der Bundesliga? Wenn nach Feldhofers Vision Siege in Graz und am Tivoli gelingen, dann sicher.

In Graz sind jedenfalls Emotionen im Spiel. Bei Feldhofer, der vor und nach seinem Meistertitel mit Rapid auch mit Sturm 1999 (in der Ära von Ivica Osim) und 2011 (unter Franco Foda) Meister war. Er weiß, dass einige seiner steirischen Freunde Sonntag im Lager von Sturm sein werden. Ähnlich wird es bei Rapids Nummer eins Paul Gartler, der in Gleisdorf geboren wurde und im Sturm-Nachwuchs spielte,  aussehen. Feldhofer lehnt es ab, bereits von einem Endspiel um einen Platz in der Meisterrunde, den Sturm nicht mehr verpassen kann: „Jeder Punkt wäre hilfreich sein!“ Helfen könnt es Rapid auch, sollte bei Sturm Jakob Jantscher tatsächlich wegen Oberschenkelproblemen ausfallen. Nach den Siegen von Austria, Ried und LASK am Samstag ist klar: Verlieren ist für Rapid in Graz geboten.

Auf jeden Fall wird es volle Tribünen geben. Samstag waren an die 13.000 Karten verkauft, im Sturm-Lager grassiert das Höjlund-Fieber. Alle wollen den 19 jährigen dänischen Stürmer nach seinem Doppelpack zum Debüt beim 2:2 in Innsbruck sehen. Zwei Tore zum Einstand gelang bei Sturm einer Neuerwerbung zuletzt vor 32 Jahren, also 1990. Trainer Christian Ilzer, der mit Feldhofer den Kurs zur UEFA-Pro Lizenz absolvierte, stellte Rasmus Höjlund auf, obwohl der Däne erst eineinhalb Wochen mit der Mannschaft trainierte und behielt recht. Interessant wird der Vergleich der neuen Stürmer: Bei Sturm Höjlund (Bild oben), bei Rapid Ferdy Drijf. Sturms Sportchef Andreas Schicker  nahm für seinen zweiten Winterkauf viel mehr Geld in die Hand als vorerst Rapid-Kollege Zoran Barisic. Schicker kaufte Höjlund, Barisic lieh Drijf nur von Alkmaar aus. Höjlund erzielte bisher bei einem Einsatz in 90 Minuten zwei Tore, Drijf bei drei über insgesamt 123 Minuten eines. Sturm gewann die letzten zwei Duelle gegen Rapid. Vergangene Saison in der Meisterrunde 4:1 in Graz, im September 3.0 im Allianz-Stadion. „Wir müssen mit hoher Qualität und Wucht spielen“, forderte Ilzer. Von den tipp 3-Wettern glauben in der Steiermark 71 Prozent an einen Sturm-Sieg, in Wien 69 Prozent an drei Punkte für Rapid.

Ein grün-weißer Rivale im Kampf um den Platz unter den ersten sechs hat Sorgen mit dem Personal. Sensations-Aufsteiger Austria Klagenfurt mit dem letzten Rapid-Meistermacher Peter Pacult klagt vor dem Heimspiel gegen Altach wie schon vor dem glücklichen 2:2 beim LASK über zu viele Ausfälle. Nach Stand von Samstag könnten es insgesamt 15 sein. Wegen Corona fehlen die Torhüter Philipp Menzel und Lennart Moser, mit Nicolas Wimmer der beste Abwehrspieler, mit Patrick Greil eine Stütze im Mittelfeld, in dem auch der gesperrte Turgay Gemicibasi nicht dabei ist.  Gegen den Letzten wird auch Torjäger Markus Pink nach einer Mandeloperation abgehen.  Erste Wahl im Tor: Der 20 jährige Oberösterreicher Marcel Köstenbauer, der die Vorbereitung wegen des Grundwehrdiensts beim Bundesheer kaum mitmachte. Die chinesische Bayern-Leihgabe für das Tor, Ziyang Liu Shao, hat noch immer keine Spielberechtigung. Das klingt eigenartig.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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