Fußball

Dritte Niederlage in Serie, weiter ohne Sieg: WSG Tirol bei 0:5 „bodenlos“

Auf fünf Unentschieden in den ersten fünf Runden folgten drei Niederlagen: 1:2 bei Austria Klagenfurt, 1:3 gegen Red Bull Salzburg und Sonntag die 0:5 (0:2)-Abfuhr in Graz gegen Sturm. Damit ist WSG Tirol die einzige Mannschaft, die in acht Runden sieglos blieb, bleibt auf dem letzten Platz „einbetoniert“. Zwar sind noch 14 Runden im Grunddurchgang zu spielen, aber es beginnen die Alarmglocken zu läuten. Ried hat bisher sieben Punkte mehr geholt als die Tiroler, die letzte Saison sensationell in die Meisterrunde kamen.

Dreimal liefen Tiroler Spieler allein auf Sturms Kapitän im Tor, ohne Jörg Siebenhandl bezwingen zu können. Praktisch alle fünf Verlusttreffer fielen durch schlimme individuelle Fehler. Trainer Thomas Silberberger: „Wir haben uns selbst geschlachtet!“ Bemerkenswert und bezeichnend auch das emotionelle Sky-Interview von Abwehrchef Raffael Behounek (Bild oben), der die Leistung als „bodenlos“ bezeichnete.  Manchen Spielern fehle die Qualität, manche hätten den Ernst der Lage noch nicht erkannt, sollten sich wirklich hinterfragen, ob sie Montag noch zum Training kommen: So wie wir  Chancen vernebeln und Tore bekommen, hat  wenig mit Bundesliga  zu tun, nicht einmal mit zweiter Liga. Da stimmt irgendetwas gewaltig nicht. So steigen wir ab. Wir können nicht zu dritt oder viert spielen.“

Den starken Sagern von Behounek wollte Silberberger nicht groß widersprechen: „Wir haben Probleme wie Spieler, die sich in der Halbzeit Gel in die Haare schmieren müssen oder permanent am Handy sind.“ Seine Warnungen vor der Saison, dass der Raum für Enttäuschungen riesengroß ist, weil jeder  wieder von der Meisterrunde träumt, scheinen sich zu bewahrheiten. Zudem holte in der heiklen Situation die Tiroler das Verletzungspech ein: Stürmer Tobias Anselm schied schon nach fünf Minuten mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus, Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni, zu Beginn der Saison immer für ein Tor gut,  plagen muskuläre Probleme. Silberberger deutete an, dass vielleicht zwei neue Spieler geholt werden. Das können nur welche sein, die aktuell bei keinem Klub unter Vertrag stehen.

Jakob Jantscher war der Mann des Spiels in Graz: Vor der Pause beide Sturm-Treffer erzielt  einmal die Stange getroffen. Trainer Christian Ilzer über den Routinier: „Er hat eine extrem wichtige Rolle, ist ein großartiger Führungsspieler.“ Der auch ein gutes Gespür hatte, nach der Pause Kelvin Yeboah den Elfmeter zum 3:0 schießen zu lassen. So kaum Yeboah ebenfalls zum Doppelpack, zum Abschluss gelang auch Neuzugang Anderson Niangbo sein erster Treffer im Sturm_Dress.

Dem internationalen Befreiungsschlag des LASK in Helsinki folgte nicht der in der Bundesliga. Es bleibt bei nur einem Sieg: „Zwei Punkte liegen gelassen“, konstatierte Trainer Andreas Wieland nach dem 1:1(1:0) im Wörthersee-Stadion, der „Heimstätte“ der Linzer im Europacup, gegen Aufsteiger Austria Klagenfurt, bei dem es die Linzer erstmals seit Jahren mit einer Viererabwehr versuchten.  Thomas Goiginger sorgte knapp vor der Pause mit seinem ersten Treffer seit Mai die Führung, die nicht lange hielt. Da der ansonst fehlerfreie Tormann Alexander Schlager einen weiten Rückpass mit den Händen aufnahm, gab es indirekten Freistoß für Klagenfurt. Aus dem der Ausgleich durch Patrick Greil fiel. Der Aufsteiger, der vor der Pause der Führung näher war als die Linzer, hält sich passabel, wenn man bedenkt, dass er nur drei Spieler mit Bundesligaerfahrung hat.

Foto: Gepa/Admiral.

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