Fußball

Dundalks zweiter Tormann machte Rapids ersten Sieg möglich! Rätseln um Ritzmaier

Sieben Tore, davon  vier in der Rapid-Viertelstunde, vier aus Tormannfehlern, zwei aus Elfmetern. Das ist die Bilanz des ersten Rapid-Siegs in dieser Europa League, bei dem es aber lange mehr nach Blamage aussah. Der Retter für Grün-Weiß hieß Aaron McCarey. Die Nummer zwei in Dundalks Tormannhierarchie  macht bei seinem Debüt in der  Europa League drei Treffer für Rapid beim 4:3 (1:1) möglich und damit drei Punkte. Bis es so weit war, konnte man den Ärger von Rapids Trainer Didi Kühbauer im leeren Allianz-Stadion mitunter hören: „Ich habe schon schönere Tage erlebt“, gestand er nachher, „wir haben nie das gespielt, was wir können!“ Da Molde in London gegen Arsenal nach 1:0-Führung und zwei Eigentoren 1:4 (1:1) verlor, beträgt der Rückstand auf die Norweger nur noch drei Punkte.

Es durfte nie passieren, dass Rapid nach sieben Minuten in Rückstand geriet. Aber Max Hofmann verlor das Kopfballduell   gegen Patrick Hoban und Tormann Paul Gartler rutschte beim Rettungsversuch eines durchaus haltbaren Balls aus. Hoban feierte dies euphorisch, kugelte über den Rasen. Eine Viertelstunde später stand es 1:1, weil McCarey bei einem 20 Meter-Schuss von Kapitän Dejan Ljubicic seine Hände nicht richtig in die Höhe bekam. Dabei blieb es bis zur 79. Minute. Weil Rapid schon beim Spielaufbau zu viele Fehler beging, zu oft unbedrängt den Ball den biederen Iren in die Beine spielte. Am öftesten wohl Matteo Barac. Zum Glück gab  Dundalk  den Ball  meist schnell wieder zurück. So ähnelte das Match lange einem Gesellschaftsspiel. Nämlich Grün-Weiß zu Schwarz und wieder zurück. Oder auch umgekehrt.

Die wenigen Chancen ließ Rapid aus. Die Einwechslung von Yusuf Demir (Bild oben) nach 72 Minuten, sein erster Einsatz nach einem positiven Covid 19-Test, tat zwar der  Offensive gut, aber die Führung machte McCarey möglich, weil er eine Flanke von Thorsten Schick so schlecht abwehrte, dass Kelvin Arase den Ball ins leere Tor köpfeln konnte. Mit seinem ersten Treffer in der Europa League schien der Bann gebrochen. Aber nur vier Minuten später stand es 2:2. Weil Routinier Mario Sonnleiter, der für den mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgeschiedenen Barac gekommen war, unnötig einen Elfmeter verschuldete. Damit stand 2:2. Dann hatte Dundalks Innenverteidiger Daniel Cleary nach einem Eckball sogar Dundalks zweite Führung am Kopf, ehe McCarey bei einem hohen Ball von Stojkovic in den Strafraum ins leere Griff. So traf Max Hofmann per Kopf zum 3:2.

Als auch Demir nach Assist von Arase auch sein erstes Europacuptor gelang,  schien alles klar. Aber nach Rapids erstem Treffer, an dem Dundalks Tormann schuldlos war, unterstrich Stojkovic nach 95 Minuten noch einmal, dass es eigentlich ein Abend zum Vergessen war, als er den zweiten Elfer für Dundalk verschuldete. Mit der letzten Aktion des Spiels fiel noch das 4:3. Aufgebaut für das Spitzenduell in der Bundesliga am Sonntag gegen Salzburg hat sich Rapid mit diesem Sieg sicher nicht. Zudem gibt es das Rätsel um Marcel Ritzmaier. Er fehlte überraschend, saß auch nicht auf der Bank. Offiziell ist er krank. So hieß es anfangs auch bei Demir.

Aufgezeigt hat Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab bei Paok Saloniki. Er war beim 4:1 (0:1)-Heimsieg gegen PSV Eindhoven mit dem deutschen Weltmeister Mario Götze herausragend. Verschuldete gegen die Mannschaft von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt zwar den Elfmeter zum 0:1, erzielte aber in der 47.Minute den Ausgleich zum 1:1, gab den Assist zur 2:1-Führung des ehemaligen Benfica-Stürmers  Andrij Zivkovic. Der zweite Ex-Rapidler bei Saloniki, Thomas Murg, spielte ab der 84. Minute. Paok erzielte seine vier Tore innerhalb von 19 Minuten. Auch für andere Legionäre gab es Siege: Ex-Teamkapitän Christian Fuchs bezwang mit Leicester Braga aus Portugal 4:0 (1:0), Christoph Baumgartner und Florian Grillitsch fertigten mit Hoffenheim Slovan Liberec aus Tschechien 5:0 (2:0) ab. Der zur zweiten Hälfte gekommene Grillitsch erzielte das 3:0. Aleksandar Dragovic siegte mit Leverkusen in Israel beim Hapoel Beer Sheva 4:2 (2:2).

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