Fußball

Egal ob Alkmaar, Paok Saloniki oder Lok Zagreb: Um Rapid muss man sich Sorgen machen

Montag ist Lostag für Rapid. Dies gilt nicht in Bezug auf die nächst geplante Corona-Testserie der Mannschaft, sondern auf die Auslosung für die zweite  Runde der Qualifikation zur Champions League in der UEFA-Zentrale am Genfer See.  Irgendwann zwischen 12 und 13 Uhr wird Trainer Didi Kühbauer wissen, gegen wen Rapid am 25. oder 26.August spielen wird. Es gibt nur drei Varianten: AZ Alkmaar aus Holland, Paok Saloniki mit Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab oder  Kroatiens Vizemeister Lok Zagreb. Die Realität heißt: Man muss sich um Rapid Sorgen machen, egal, wen das Los bringt. Bei einer Niederlage ging es dann in der Qualifikation für die Europa League machen.

Um Grün-Weiß muss man sich vor allem Sorgen machen, weil man derzeit das Gefühl nicht los wird, dass schwere Probleme, die gar nichts mit den zwei positiven Corona-Tests zu tun haben, den Klub derzeit quasi lähmen. Sie haben mehr damit zu tun, dass wichtige  Spieler wie Christopher Dibon und Philipp Schobesberger heuer nicht mehr spielen werden, vielleicht auch, dass die Innenverteidiger Matteo Barac und Mario Sonnleitner weiterhin Nachholbedarf nach ihren Verletzungen haben, noch nicht topfit sind. Dazu scheint sich eine gefährliche Selbstmitleid-Stimmung breit zu machen. Weil zu viele glauben, dass die Lücke durch Schwabs Abgang auch auf dem grünen Rasen nicht zu schließen sein wird. Das ist sicher der komplett falsche Ansatz.

Gelähmt wirkt Rapid auch deshalb, weil man zum Unterschied von anderen Vereinen nichts von personellen Aktivitäten hört. Red Bull Salzburg ergänzte seinen ohnehin  kompletten Kader durch den 20 jährigen französischen Innenverteidiger Oumar Solet, Wolfsberg kaufte viermal ein, der LASK holte vier Neue, vermeldete zudem Vertragsverlängerungen mit Peter Michorl und Stefan Haudum. Hartberg gelang es seine Stützen Dario Tadic und  Rajko Rep zu halten, Sturm Graz reagierte auf Abgänge mit vier Neuverpflichtungen, auch die Admira vermeldete zwei Zugänge, die Austria sicherte sich Heimkehrer Markus Suttner. Vizemeister  Rapid? Fehlanzeige. Aber nicht, weil dem Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic keine Pläne hätte, sondern weil ihm die Hände gebunden sind. Zuerst muss ein Leistungsträger gehen und Millionen bringen, also die Mannschaft weiter geschwächt werden, ehe man an personelle Aktivitäten denken kann.

Sollte eigentlich nach Platz zwei, der eigentlich für Aufbruchsstimmung sorgen müsste, nicht passieren. Zu Rapid gehörte die Gerüchteküche wie das Amen im Gebet. Die besagt, dass diese Probleme nicht nur mit dem großen Einnahmenverlust durch Corona zu tun haben. Sondern unter anderem auch, dass auf fällige Zahlungen aus der Sponsorenszene gewartet wird. Die mit der fadenscheinigen Begründung ausblieben, dass durch das unsägliche, sicher zu spät abmontierte Fantransparent vor der Heimniederlage gegen Hartberg ein Imageschaden entstand, der höher sei als die fällige Rate ausmacht. Rapid hat zwar Kontakt zu Finanziers, aber reine grün-weiße Wohltäter sind die nicht.

 

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots.

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