Fußball

Egal wer Teamchef wird, er muss etwas ändern!

Freitag wird in dem Hotel im Wiener Prater, in dem Sportchef Peter Schöttel vor zwei Wochen dem ÖFB-Präsidium einen Zwischenbericht über die Suche nach dem Nachfolger von Franco Foda als Teamchef gab, entschieden, auf wen die Wahl fällt. Genauer gesagt, ob ÖFB-Präsident Gerhard Milletich, die neun Chefs der Landesverbände und die drei Vertreter der Bundesliga den Kandidaten von Schöttel für gut befinden. Davon kann man ebenso ausgehen wie von einer österreichischen Lösung. Auch wenn der Schweizer „Blick“ am Mittwoch den ehemaligen Schweizer Teamchef Vladimir Petkovic eine 50 Prozent-Chance auf den Job einräumte. Es scheint in Richtung von Peter Stgöer zu laufen. Freunde von Andreas Herzog erzählten bereits, dass es gar kein zweites Gespräch zwischen Schöttel und Herzog gegeben haben soll. Das Argument, man könne nicht einen zum Teamchef bestimmen, der vor fünf Jahren Foda unterlegen war, ist aber nur ein schwaches. Weil Herzog in der Zwischenzeit mit Israel bewiesen hat, dass er durchaus das Zeug zum Teamchef hat. Unter anderem mit einem Sieg gegen Österreich.

Egal, wer Österreichs Team im Juni in die vier schweren Nations League-Spiele gegen Kroatien, Weltmeister Frankreich und Dänemark und im Hebst in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland führen wird, er muss etwas ändern. Mit einem praktisch unveränderten Kader weiterzumachen, das wäre unverantwortlich und total falsch. Deshalb muss auch über den inzwischen 33 jährigen Marko Arnautovic nachgedacht werden. Daran ändert sein Tor bei Bolognas 2:1-Überraschungssieg gegen seinen Ex-Klub Inter Mailand nichts. Dass ihm als erstem Österreicher in Italiens Serie A 13 Treffer in einer Saison gelangen, bedeutet nur eine Momentaufnahme, die für seine Visitenkarte gut ist, aber nicht mehr.

Nicht wegen der 1:2-Niederlage in Cardiff gegen Wales muss es einen New Look im Team geben. So etwas kann passieren. Sondern viel mehr wegen der Gruppenspiele davor. Ein wirklich überzeugendes war bei den zehn nicht dabei, daher reichte es nur zu Rang vier. Allein schon deshalb sollte die Blickrichtung bereits die Weltmeisterschaft 2026 sein, auch wenn Fodas Nachfolger wahrscheinlich nur einen Vertrag über zwei Jahre bekommen wird. Trotzdem wäre er gut beraten, bei seinen Personalentscheidungen immer in den Vordergrund zu stellen, wem er zutraut, Österreichs erstes WM-Ticket seit 1998 zu erkämpfen. Und wenn mit diesen Spielern bereits die Qualifikation für die EM 2024 gelingen sollte, dann umso besser. Genau das müsste er bei seinem Amtsantritt so kommunizieren, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Wenn beispielsweise die ersten vier Nations League-Spiele ohne Erfolgserlebnisse enden.

 

 

 

Foto: Fradi.Hu.

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