Fußball

Ein Dress der Eisernen für den Bundespräsidenten

Österreichs bärtiger Bundespräsident Alexander van der Bellen zu Besuch in Berlin beim deutschen Amtskollegen Joachim Gauck im Schloss Bellevue und dessen designierten Nachfolger Frank Walter Steinmeier. Da gab´s auch einen Empfang in der österreichischen Botschaft in Berlin, schließlich wohnen ja 220.000 Österreicher in der Bundesrepublik. Vier von ihnen spielen Fußball bei Union Berlin: Michael Gspurning, der mit 35 seinen Vertrag als Backup-Goalie sowie als Trainer der Nachwuchskeeper um ein Jahr verlängerte, Philipp Hosiner, Emanuel Pogatetz und  Christopher Trimmel brachten van der Bellen einen roten Dress der „Eisernen“ mit der Rückennummer eins und dem Namen des Bundespräsidenten darunter mit. Den er zur Erinnerung sichtlich gerne  entgegennahm.

Als Freitag Abend der Erfolgsrun der „Eisernen“ in der Alten Försterei in Sachen Aufstieg prolongiert wurde, sass van der Bellen aber nicht auf der Tribüne, war er bereits am Heimflug. Er hätte den vierten Sieg hintereinander, das achte gewonnene Heimspiel von bisher zwölf gesehen. Trimmel verteidigte beim 2:0 (1:0) über Würzburg wie gewohnt souverän, auch Pogatetz spielte eine wichtige Rolle: Eine Minute vor der Pause sah der kroatische Innenverteidiger Puncec die gelb-rote Ampelkarte, zur zweiten Hälfte brachte Trainer Jens Keller daher Pogatetz ins Abwehrzentum. Dezimiert mit zehn  Mann kam Union Berlin zwar unter Druck, ließ aber keine  klare Torchance von Würzburg zu.

„Es war ein Spiel wie maßgeschneidert für die  Qualitäten von Pogerl. Wir standen tief, alles war eng“, lobte  Union Berlins rot-weiß-rot „angehauchter“ Sportchef  Helmut Schulte, „seine Zweikampfquote lag laut Statistik  nachgewiesenermaßen bei 100 Prozent. Mehr geht nicht. Pogatetz ist ein Supertyp, ein hundertprozentiger Profi, ich mag ihn einfach“. Typen, auf die man sich verlassen kann, wenn man sie im Kampf um den Aufstieg braucht.

Die Fans sangen nach Schlusspfiff „So ne Scheiße, so´ne Scheiße, wir steigen auf“. Die Spieler standen am Rasen, klatschen den Rhythmus dazu. „Typisch Union, ich musste schmunzeln, geil“, meinte Pogatetz. Nach sieben Spielen ohne Niederlage stehen die „Eisernen“ erstmals seit der 10. Runde auf Rang zwei, einem direkten Aufstiegsplatz,  da Hannover 96 Samstag  mit Martin Harnik in Karlsruhe  0:2 verlor. Harniks früherer Mitspieler in Österreichs Team, Jimmy Hoffer,  holte als Joker den Elfmeter zum zweiten Tor heraus.

Foto: Facebook Union Berlin.

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