Eishockey

Ein Eishockeymärchen: Andre Lakos stieg mit Jagr auf!

Am Donnerstag bewies der 17jährige Vorarlberger Marco Rossi in der Ontario Hockey League im ersten Semifinale mit je zwei Toren und Assists für die Ottawa 67ers gegen Oshawa, der Wahl zum „man of the match“ sein großes Talent, das Hoffnungen auf eine Karriere in der National Hockey League macht.  Vor 22 Jahren hatte in dieser Juniorenliga die Karriere von Andre Lakos begonnen. Die Freitag mit 39 noch ein spätes Highlight brachte: Gemeinsam mit der tschechischen Eishockeylegende Jaromir Jagr stiegt er mit Rytiri Kladno in die Extraliga auf. Jagr, inzwischen 47, ist Co-Eigentümer und Präsident des Klubs in seiner Geburtsstadt, erzielte beim entscheidenden 4:2 gegen Ceske Budweis alle vier Tore. Wahnsinn. Lakos ist nach Thomas Vanek der zweite Österreicher, der an der Seite Jagrs spielte. Bei Vanek war das vor zwei Jahren in der NHL bei den Florida Panthers der Fall.

Phil Lakos, der ein Jahr jüngere Bruder von Aufsteiger Andre, kämpft derzeit  mit den Vienna Capitals gegen den KAC um den Titel in der EBEL-Liga. Den hatte Andre dreimal  mit den Salzburger Bullen geschafft. Einer seiner 21 Klubs in 22 Jahren. In denen dem 2,03 Meter großen Verteidigerriesen sein ganz großes Ziel nicht erreichte: Einen Vertrag in der besten Liga der Welt. Er versuchte bei Columbus, Minnesota und Florida sich den NHL-Traum zu erfüllen, aber es gelang nicht.  In Europa spielte er außer in Österreich bei den Vienna Capitals, Red Bull Salzburg und zuletzt den Graz 99ers, von denen er sich letzten Dezember trennte, in Schweden (Färjestad), in der russischen KHL (Tscheljabinsk), in Deutschland (Köln, Bad Tölz), in der Schweiz (Langnau) und jetzt in Tschechien. Vor Kladno war er schon bei Chomutov und Znojmo. Mit Österreichs Team spielte Lakos bei zehn Weltmeisterschaften, 2002 in Salt Lake City und 2014 in Sotschi bei Olympia.

Es gibt sie doch, die österreichischen Eishockeymärchen, wie man am Beispiel von Andre Lakos sieht. Alter schützt vor Erfolgen nicht. Allein mit Jagr in einer Mannschaft spielen zu dürfen, ist eine Auszeichnung. Mit einem, der als einer von  wenigen, sowohl Stanley Cup-Sieger in der NHL als auch  Olympiasieger und Weltmeister war, der von 1990 bis 2018 insgesamt 1041 Spiele für die Pittsburgh Penguins, Washington Capitals, New York Rangers, Philadelphia Flyers, Dallas Stars, Boston Bruins, New Jersey Devils, Florida Panthers und Calgary Flames mit 844 Toren und 1278 Assists bestritt. Da ließ sich Lakos Freitag Abend 366 Kilometer von Wien entfernt in Kladnos Kabine die Aufstiegszigarre schmecken. Ob das Eishockeymärchen für ihn mit Jagr nächste Saison in der Extraliga weiter geht? Auszuschließen ist das bei diesen Eishockey-Verrückten nicht.

In Österreich schaffte der KAC im Play-off-Finale gegen die Vienna Capitals mit Lakos-Bruder Phil in Klagenfurt durch ein 3:2 den Ausgleich zum 2:2. Das Nationalteam ließ im vierten WM-Test zum zweiten Mal aufhorchen. Auf das 1:5 gegen WM-Veranstalter Slowakei am Freitag in Salzburg folgte 24 Stunden darauf in Innsbruck eine merkbare Steigerung, erst eine Niederlage im Penaltyschießen mit 1:2 (0:1, 1;0, 0:0/0:0, 0:1). Erinnerte an die gute Vorstellung gegen Tschechen eine Woche zuvor in Linz. Der starke Torhüter David Kickert rettete die Österreicher, deren Tor Schweiz-Legionär Dominic Zwerger erzielte, in die Verlängerung und Penaltyentscheidung. Kommende Wochen gibt es zwei Tests in Deutschland.

Foto: Facebook .

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