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Ein Haubenkoch gehört zur U21-Wohlfühloase

Fesch oder sportlich elegant waren sie, Österreichs U21-Hoffnungen und ihr Betreuerstab, als Bundespräsident Alexander van der Bellen sie Freitag Vormittag drei Tage vor ihrem EM-Start gegen Serbien in der Hofburg verabschiedete. Schwarzes Sakko, weißes Hemd, graue Jeans, weiße Puma-Schuhe. „Für uns ist das eine Ehre“ betonte Kapitän Philipp Lienhart, der mit 27 Einsätzen die meisten U21-Länderspiele des EM-Aufgebots absolviert hat. Seit Dienstag sind die Erwartungen durch die 3:1-Sensation gegen Frankreich gestiegen. Das stört keinen: „Ich wusste ja, das wir Qualität haben. Daher trauen wir uns einiges zu“, Obwohl alle wissen, dass sowohl Serbien als auch Dänemark und Deutschland gegen Österreich drei Punkte erwarten. Darin sieht Teamchef Werner Gregoritsch sogar eine Chance.

Zu Mittag ging es dann mit dem Autobus rund 510 Kilometer weit in das Teamquarter im östlichen Friaul an der slowenischen Grenze. Cormons, heißt die Gemeinde, hat  7376 Einwohner. Das Albergo  Felcaro in der Via San Giovanni erinnert an die alte k.u.k.-Monarchie. Eine österreichisch-ungarische Villa, in der man sich wohl fühlen kann, auch wenn sie keine fünf Sterne, trotz Swimming Pool nur drei hat. Als Zehnter der Rangliste musste Österreich darauf warten, welches Quartier sich der seit 16 Spielen ungeschlagene Titelverteidiger Deutschland, Dänemark und Serbien aussuchten. Gregoritsch ist überzeugt, es aber gut getroffen zu haben: „Bei fünf Sternen besteht die Gefahr, dass Urlaubsgefühle aufkommen. Wir werden uns sicher wohl fühlen.“ 110 Euro pro Nacht kostet das Zimmer.

Auch die 23 Betreuer sorgen für eine Wohlfühloase. Zum Stuff gehören Gregoritsch-Assistent Diemar Pegam, Ex-Rapid-Tormanntrainer Raimund Hedl, Mental-Coach Enrico Kulovits, der wie Gregoritsch eine GAK-Vergangenheit hat, ein Athltiktrainer (Stefan Garvay), Scout Wolfang Luisser, der früher Pegams Job hatte, bis er Co-Trainer bei Altach wurde. Im Ländle hörte er mit Saisonende auf, jetzt ist wieder mit Gregoritsch, arbeitet eng mit den Video Analysten Alexander Behlinger und Andreas Gahleitner bei der Beobachtung der Gegner  zusammen.  Mit Philipp Klöckl ist ein Sportwissenschaftler dabei, der Wiener Unfallchirurg Alexander Mildner, der seit 1995 Leistungssportler betreute (unter anderem bei Austria und den Handballerinnen von Hypo Südstadt) ist der Teamarzt. Zu den vier Physiotherapeuten gehört mit Christoph Pomper auch ein ehemaliger Austria-Spieler. Teammanager Werner Germ ist ein U21-Urgestein. Dazu kommen zwei Zeugwarte, drei von der ÖFB-Pressestelle unter Iris Stöckelmayr, ein Kameramann, ein Photograph und ein Haubenkoch. Obwohl das Ristorante der Albergo Felcaro einen guten Ruf genießt.

Das ist Franz Rosenbauch, der mit seinem Bruder in Ebreichsdorf gegenüber dem Bahnhof ein Restaurant betreibt, das mit zwei Hauben als Gourmet-Hotspot gilt. Seit 2000 bekochte er die Nationalmannschaft, das Kapitel beendete Franco Foda im Sommer 2018. Gregoritsch schlug ein neues auf, war immer überzeugt, einen Volltreffer gelandet zu haben. Noch mehr, als sich die Spieler begeistert gezeigt hatten, als Rosenbauch für sie vor den erfolgreichen Play-off-Partien gegen Griechenland aufkochte. Damit erlebt Rosenbauch seine zweite Europameisterschaft nach der mit Marcel Koller vor drei Jahren in Frankreich. Damals war nach drei Spielen Schluss. Wenn es diesmal mehr werden, wäre das sensationell.

Eine Erfolgsmeldung gab es für das Nationalteam: Die Siege ggen Slowenien und Nordmazedonien sorgten für eine Verbesserung in  der Weltrangliste um acht Plätze,von 34 auf 26. Die Heimspiele  gegen Israel und Nordmazedonien finden im Happel-Stadion statt. Wer will, kann sich bereits ein Abonnement für die Partien im Oktober und November sichern.

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