Christoph Baumgartner (Bild oben), der am 1.August seinen 21. Geburtstag feiern wird, machte sich in der letzten Saison bei Hoffenheim in Deutschland einen sehr guten Namen. Einen so guten, dass er in einer Umfrage des Fachblatts „Kicker“ unter den Spielern der 18 Bundesligaklubs nach den Newcomern 2019/20 nur Bayerns Linksverteidiger Alphonso Davies, dem „Nachfolger“ von David Alaba, dann Ering Haaland, dem Torjäger von Borussia Dortmund mit Salzburg-Vergangenheit, und Gladbachs Franzosen Marcus Thuram den Vortritt lassen musste. Jetzt sieht es danach aus, als sollte der Niederösterreicher, ebenso wie seine Landsleute Florian Grillitsch und Stefan Posch, nächste Saison einen großen Namen als Trainer bekommen: Den neuen Hoeneß, Sebastian Hoeneß. Sein Onkel Uli war 1974 Weltmeister, mit Bayern dreimal Europacupsieger, zweimal Meister, danach Bayern-Manager, Präsident und jetzt Ehrenpräsident, ohne den weiterhin nichts geht. Sein Vater Dieter war als Spieler fünfmal deutscher Meister, dreimal Pokalsieger, Vize-Weltmeister, später Manager bei VfB Stuttgart und Hertha BSC Berlin. Jetzt kommt erstmals der Trainer Hoeneß.
Der sich bei der zweiten Mannschaft von Bayern in der dritten Liga einen Namen machte. Die startete als Abstiegskandidat, beendete die Saison aber als Meister, der laut Reglement nicht aufsteigen durfte. Zur Halbzeit der Saison stand Bayern II noch auf Rang 15, ehe mit attraktivem Offensivfußball der Sprung an die Spitze gelang. Obwohl das alles andere als leicht war, da immer mehr seiner Talente bei den Profis dabei waren. Etwa Torjäger Joshua Zirkzee. Der 38 jährige Hoeneß kam 2017 vom Nachwuchs des RB Leipzig nach München, übernahm zunächst die U 19. Er verbindet seit Kindesbeinen Emotionen mit Bayern, hatte nie ansatzweise den Anspruch, wegen seines Namens bevorzugt zu werden. Wollte aber auch nicht benachteiligt werden. Das passiert.
Jetzt lieferte er als „Trainer der Saison“ mit dem größt möglichen Erfolg seine Reifeprüfung. Meinte danach, ein Schritt weg von München und einen für ihn besonderen Job müsste schon sehr gut durchdacht sein und perfekt passen. Das trifft auf Hoffenheim und die Nachfolge des Holländers Alfred Schreuder offenbar zu. Für Baumgartner und den nur um zwei Jahre älteren Posch kann das Hoeneß-Trainerdebüt in der Bundesliga eigentlich nur Vorteile bringen. Weil er dafür steht, die jüngeren Spieler zu forcieren, sie weiter zu entwickeln. Auch in der Europa League, für die Hoffenheim als Sechster der abgelaufenen Saison qualifiziert ist. Bayern wollte ihn eigentlich halten, kann aber einem Hoeneß doch keine Steine in den weg legen.